Wieso stehen Menschen auf bestimmte Typen? Hat es biologisch einen Sinn?
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Dass bestimmte Merkmale als besonders attraktiv wahrgenommen werden, lässt sich durch Evolution erklären, in diesem Fall durch sexuelle Selektion. Es ist aber nicht einfach, universell gültige Schönheitsideale abzuleiten. Was "als schön" empfunden wird, wird nämlich stets von drei verschiedenen Ebenen beeinflusst: erstens der evolutionsbiologischen Ebene (um die es hier vordergründig gehen soll), zweitens der kulturellen Ebene und drittens den ganz individuellen Vorlieben.
Was kulturell als "schön" empfunden wird, kann sich im Lauf der Zeit stark verändern, je nach Modegeschmack. Als Beispiele seien z. B. genannt, dass im 17. Jh. beleibte Frauen ("Rubensfrauen") als attraktiv galten, während heute Schlankheit bevorzugt wird und noch in den 1970erund -80er Jahren galt volle Schambehaarung als attraktiv, während heute ein haarloser Schambereich als das Schönheitsideal gilt. Beides ist übrigens kein neuer Trend, das gab es immer wieder in der Vergangenheit, z. B. bei den Griechen und Römern in der Antike.
Nicht alle müssen jedoch den Geschmack der Gesellschaft teilen, was uns zu den persönlichen Vorlieben bringt. Es gibt natürlich auch heute noch Menschen, die finden z. B. Schambehaarung attraktiv oder mögen es besonders kurvig. Über Geschmack lässt sich eben nicht streiten.
Auf evolutionsbiologischer Ebene haben sich Merkmale entwickelt, die Aufschluss über die Fortpflanzungsfähigkeit geben und deshalb als "schön" empfunden werden. Bei Frauen gelten Merkmale als schön, die einerseits Gebärfähigkeit signalisieren - z. B. das Verhältnis von Taille zu Hüfte (waist to hip ratio, WHR). Als besonders attraktiv wird ein WHR zwischen 0.6 und 0.7 empfunden - die Taille sollte im Verhältnis zur Hüfte also schmaler sein. Das signalisiert einerseits ein breites Becken, gleichzeitig lässt es aber auch darauf schließen, dass das Becken nicht z. B. durch Fettpölsterchen breiter "geschummelt" ist. Auch Zeichen, die Jugendlichkeit signalisieren, werden als besonders schön empfunden. Dazu zählen z. B. Gesichtsptoportionen, die dem Kindchenschema ähneln, glatte Haut und helle Haare. Der Grund dafür ist, dass die Fruchtbarkeit von Frauen im jungen Alter zwischen 20 und 30 Jahren am höchsten ist. Ab etwa 35 Jahren nimmt sie von Jahr zu Jahr ab, die Wahrscheinlichkeit von Fehlgeburten nimmt zu, bis schließlich mit Erreichen der Menopause eine natürliche Schwangerschaft gar nicht mehr möglich ist.
Auch bei Männern werden etwa breite Schultern und markante Gesichtszüge oder eine tiefe Stimme als attraktiv empfunden. Das sind Metkmale, die darauf schließen lassen, dass ein Mann einen hohen sozialen Status erreichen kann. Insgesamt achten Frauen aber etwas weniger auf äußerliche Merkmale als Männer. Dafür beachten Frauen stärker die Versorgerqualitäten, also z. B. ob ein Mann sich fürsorglich um Kinder kümmern kann und ob er in der Lage ist, die Familie zu ernähren.
Und noch etwas muss erwähnt werden. Nämlich, dass Aussehen allein bei der Partnerwahl nicht ausreicht. Mindestens ebenso wichtig sind Sympathie, gemeinsame Interessen, Charakter und ob einfach "die Chemie stimmt". Man kann daher nicht allein vom Aussrhrn darauf schließen, ob zwei Menschen zusammen passen oder nicht.
Ich kann nur für mich sprechen, ich steh ja nicht auf Frauen. Jugendlich ja, aber nicht zu jugendlich sollen Männer sein.
Was meinst du mit jugendlich? Wie alt bist du und wie alt sollten die Partner sein?
Als Beispiele seien z. B. genannt, dass im 17. Jh. beleibte Frauen ("Rubensfrauen") als attraktiv galten
Marilyn Monroe, das Sexsymbol schlechthin, hatte Kleidergröße 42. In einer Folge von GNTM sollten die Mädels Marilyn imitieren. Oh weiah.... Es waren eigentlich attraktive Mädels, aber in der Marilyn Imitation wirkten sie knochig und völlig unattraktiv. Und peinlich.
das unterstützt Crossover, ein wesentlicher Stabilitätsfaktor der Evolution. Einfach ausgedrückt: man sucht automatisch nach genetischen Eigenschaften, die man selbst nicht hat, damit das Erbgut für die Nachkommen möglichst viele Chancen bietet.
Vor diesem Hintergrund bilden Barbie und Ken eine reinrassige Inzest-Komödie.
Wenn es wirklich der Fall ist, wieso stehen die meisten südländische Frauen die ich kenne auf Südländer und nicht auf schwarze Menschen zum Beispiel? Die Kultur hat also die Instinkte getoppt😅
Ist es ein so großer Unterschied? Schwarz und südländisch? Beide sind doch Menschen keine verschiedene Spezies wie Ameisen und Bären?
Och um Barbie und Ken mach ich mir keine Sorgen. Zum einen wird sie auf grund ihrer Physologie kaum Kinder kriegen, und wenn dann die Schwangerschaft ohne Kaiserschnitt nicht überleben und zum zweiten wäre da noch bei Ken eine wesentliche fehlende Komponente :-)
Hatte es mit Sicherheit ja .
Durch Evolution und Weiterentwicklung der Gesellschaft hat sich vieles natürlich verzerrt und relativiert , das wirds auch weiterhin immer stärker tun. Kommt heute halt auf andere Dinge an bzw sind die einst biologischen Gründe nicht mehr wichtig.
Jeder Mensch hat letztlich eine Backform, in der die Typen, die man sofort attraktiv findet, gebacken werden. Sie wird in ganz frühen Jahren geformt.
ich sah im Kino den ersten Film mit Ralph Fiennes. Er spielte den Amon Göth aus Schindlers Liste. Ausgerechnet. Ich hab mich sehr geschämt, ihn attraktiv zu finden und habe immer gesagt: nur den Schauspieler. "Der in einer anderen Rolle, 25 Kilo weniger und mit einer anderen Frisur ist total mein Typ." Dann vergaß ich ihn wieder.
Einige Zeit später liefen im Fernsehen ein paar Ausschnitte der Oscarverleihung. Ich war schon halb am Gehen, da ich verabredet war, als einer der Anwesenden groß im Bild erschien. Ein atemberaubend gut aussehender Mann, der etwas schüchtern in die Kamera lächelte. Ich bin fast umgefallen, so 100% passte er in meine Backform. Ich wusste zuerst nicht, wo ich ihn hinstecken sollte. Dann musste ich weg, aber während der Autofahrt zu meinem Freund, dachte ich die ganze Zeit; wer ist das, wer ist das, ich kenn den doch. Und dann fiel es mir ein. Oh Gott, der hat den Göth gespielt. Aber er wog mittlerweile 30 Kilo weniger und die Haaren waren anders. Ich hatte recht gehabt, er sah atemberaubend gut aus.
Viel später fand ich ein altes Foto meines Vaters. Er war da ca 35 und ich noch nicht auf der Welt. Dieselbe Backform! Die beiden Männer, mein Vater und der Schauspieler hätten Brüder sein können.
Das betrifft nur das Äußerliche, wohlgemerkt. Bei mir: mittelgroß, schlank, mitteleuropäischer Typ, freundliches, anziehendes Lächeln. Wer zur Zeit ebenfalls zu 100% in diese Backform passt, ist der Rennradprofi Tadej Pogacar. Obwohl ich vom Alter her seine Mutter sein könnte. Aber die Hormone gehen ja nicht weg.
Ja, es ist die besondere Art des Lächelns, wo ich sofort "wach" werde. Der Rennradprofi Wout van Aert ist ein sehr gutaussehender Mann, aber er gehört eigentlich nicht in meine Backform. Aber dann bekam seine Frau Ende Juli ihr zweites Kind und auf einem Foto sah er sanft lächelnd auf sein Baby in seinen Armen herab. PENG, da war es wieder.
Leider kann aber so eine Backform auch die Verkehrte sein, wenn nämlich die frühesten Erfahrungen schlecht waren.
Beides. Aus der Vererbung heraus stehen Frauen auf Männer mit guter Arm und Beinmuskulatur, aber kein Sixpack, groß und ein wenig aaber nicht viel Fett am Bauch; Männer auf Frauen mit großen Brüsten und Arsch und leicht überdurchschnittlichem Gewicht sowie gutem Gesundheitszustand. Das liegt daran, dass dieser "Prototyp" am fruchtbarsten ist bzw. dafür gehalten wird (vgl. Struggle for life")
Allerdings spielen heute viel mehr Umwelteinflüsse eine Rolle bei der Partnerwahl, sodass andere Körpertypen meist mehr bevorzugt werden
Also stehen viele Männer und Frauen auf jugendliches Aussehen?