Evolution des Menschen?

8 Antworten

Es hat den ersten Menschen nie gegeben. Die Evolution der Menschheit verlief graduell mit fließenden Übergängen. Es war nie so, dass ein Affenpaar plötzlich ein Menschenbaby zeugte. Zudem fand die Evolution immer in ganzen Populationen statt. Zu keinem Zeitpunkt hat also nur ein einziger erster Mensch oder ein erstes Menschenpaar gelebt.

Die Evolution der Menschen verlief außerdem nicht als gerade Linie, sondern (wie die aller Abstammungsgruppen) viel komplexer, nämlich als sich verzweigender Stammbaum. Übrig ist davon nur ein einzelner Zweig geblieben, andere Äste sind hingegen ausgestorben. Einer dieser ausgestorbenen Äste ist z. B. die Gattung Paranthropus. Die Arten dieser Gattung wurden früher als "robuster Australopithecus" bezeichnet und haben parallel neben unseren direkten Vorfahren, den "grazilen Australopithecinen" und den aus ihnen hervorgegangenen ersten Vertretern der Gattung Homo (Homo habilis) gelebt. Der Name Paranthropus bedeutet wörtlich übersetzt auch etwa "Neben-Mensch". Bemerkenswert an der Gattung waren die besonders kräftig gebauten Kiefer und riesengroße Backenzähne. Die Art Paranthropus boisei wird deshalb umgangssprachlich auch "Nussknacker" genannt - trotz ihres kräftigen Gebisses war die Art aber kein Nussknacker, sondern ein Grasfresser. Vor etwa 1 Mio. Jahren starben die letzten Vertreter von Paranthropus aus.

Alle heute lebenden Menschen gehören ausnahmslos einer Abstammungslinie an, dem anatomisch modernen Menschen (Homo sapiens sapiens). Andere Seitenzweige des Homo-Stammbaums sind ausgestorben, darunter auch der bekannteste Zweig, der Neanderthaler (Homo sapiens neanderthalensis) und auch der eng mit ihm verwandte Denisovaner. Genetische Untersuchungen haben aber gezeigt, dass beide im Erbgut heutiger Menschen Spuren hinterlassen haben. Während unsere Vorfahren aus Afrika auswanderten, trafen sie auf Neanderthaler und zeugten mit ihnen gemeinsame Nachkommen. Bis heute trägt jeder Nichtafrikaner rund 1 bis 2 % Neanderthalergene in seinem Erbgut. Weshalb die Neanderthaler ausstarben, ist unbekannt. Diskutiert wird, ob klimatische Veränderungen oder die Demografie der Neanderthaler zu ihrem Aussterben führten - möglicherweise waren die Populationen zu klein und lagen zu weit auseinander, um langfristig überleben zu können. Auch wird diskutiert, ob anatomisch moderne Menschen möglicherweise Krankheitserreger einschleppten, an die das Immunsystem der Neanderthaler nicht angepasst war.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Die Gründe für das Aussterben der ersten Menschen sind nicht eindeutig geklärt, aber es gibt verschiedene Theorien.

Eine Möglichkeit ist, dass es durch den Klimawandel zu Veränderungen im Lebensraum und zu Nahrungsknappheit kam, was dazu führte, dass sich bestimmte Arten nicht mehr ausreichend ernähren konnten und ausstarben.

Eine andere Möglichkeit ist, dass es durch Konflikte mit anderen Arten oder durch Krankheiten zu einem Rückgang der Population kam, was dazu führte, dass die Art ausstarb.

Es gab keinen ersten Menschen in der Hinsicht weil die Übergänge fließend sind und man die Grenze nicht genau definieren kann. Was ich damit meine ist du bist ein Mensch, dein Vater ist auch ein Mensch und so weiter. Wenn man in dieser Linie immer weiter in die Vergangenheit geht wird man keinen bestimmten Punkt finden wo eine Generation nicht die gleiche Spezies wie die nachfolgende ist. Trotzdem landen wir irgendwann bei einem Vorfahren der ein Fisch war, vor etwa 500 Millionen Jahren.

So würde ich die Frage zumindest interpretieren.

Zur unglücklichen Formulierung "erster Mensch" wurde schon einiges gesagt. Ich gehe einmal in meiner Antwort aus, dass die ersten Menschenart gemeint sein dürfte.

Als erste Art der Gattung Mensch gilt der homo rudolfensis. Er hatte ein Hirnvolumen von ca. 750 cm³, ein Indiz, dass er schon sehr intelligent war. Allerdings war er auch so intelligent und wahrscheinlich der Sprache mächtig, dass ein großes Gehirn einen Selektionsvorteil besaß. Dass ist keineswegs immer so - ein großes Gehirn kostet erst einmal Energie. Erst wenn die zusätzlichen "Kosten" durch den Nutzen ausgeglichen werden (bzw. der Nutzen überwiegt) wird ein großes Gehirn rentabel.

Die Arten die aus h rudolfensis entstanden hatten im Schnitt größere Gehirne (h erectus) und schließlich deutlich größere Gehirne (h neandertalensis, h sapiens). Dadurch konnten die Nachfolger auch besser mit einer kulturelle Entwicklung (gemeint sind Wissen wie Feuer machen, Werkzeuge herstellen, etc. - der Begriff Kultur bezieht sich hier nicht auf Kunst) Schritt halten.

Wie gesagt, höher Intelligenz ist erst dann ein Evolutionsvorteil, wenn die Zusatzkosten durch den Nutzen aufgehoben/überboten werden. Dass war in dieser Epoche für den Menschen der Fall.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Abgeschlossenes Studium als Diplom Biologe

Evolution bedeutet: "die Veränderung der vererbbaren Merkmale innerhalb einer Population über Generationen hinweg"

Wer war denn der erste Mensch? Wie und wo hat er gelebt und wie hat sich seine Umwelt und damit seine Lebensweise in dieser Zeit verändert? Wenn du das herausfindest, hast du deine Antwort.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 20 Jahren im Bereich Rettungshunde tätig und Tierhalter