Wie würde die Evolution aussehen wenn die Menscheit ausstirbt?

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Erstmal: Es ist schwer vorherzusagen, wie genau die Zukunft der Evolution aussehen würde, da dies von einer komplexen Mischung aus Zufällen und Umweltbedingungen abhängt und wir ja alle wissen, dass die Evolution kein linearer gerichteter Prozess ist.

Nach einem massiven Aussterbeereignis, das die meisten Tier- und Pflanzenarten auslöscht, würden Mikroorganismen wie Algen, Pilze und Bakterien wahrscheinlich eine wichtige Rolle im ökologischen Neuanfang spielen. Diese Organismen sind oft widerstandsfähig und können sich schnell anpassen, besonders durch ihre rasante Reproduktion (r-Strategen).

Die zukünftigen Umweltbedingungen wären wahrscheinlich anders als diejenigen, die zur Entwicklung von Dinosauriern geführt haben. Klima, Kontinentaldrift und andere geologische Veränderungen würden einen großen Einfluss darauf haben, welche Arten sich entwickeln könnten.

Aus diesem Gründen würde ich die Hypothese aufstellen, dass die Evolution nach einem "Reset" nicht "gleich abläuft".

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Biologiestudent (B.Sc.)
Rukaruko  10.08.2023, 17:43
da dies von einer komplexen Mischung aus Zufällen und Umweltbedingungen abhängt und wir ja alle wissen, dass die Evolution kein linearer gerichteter Prozess ist.

Das, was du hier beschreibst, nennt sich Trial-and-Error Prinzip. Gut, wenn man weiß, dass selbst wir dazu fähig sind eine KI zu entwickeln, die genau dieses Prinzip anwendet. In der Wissenschaft spricht man von Zufall, wenn für ein einzelnes Ereignis oder das Zusammentreffen mehrerer Ereignisse keine kausale Erklärung gefunden werden kann.

Alles, was uns umgibt, ist das Resultat von dem, was auf der Quantenebene passiert. Quantenprozesse auf mikroskopischer Ebene, die für uns nicht nachvollziehbar sind, da unser gemeinsames Verständnis von den physikalischen Gesetzen in dem Bereich keine Gültigkeit haben. 

Hast du mal ausgerechnet, wie hoch die Wahrscheinlichkeit für unsere Existenz wäre, wenn man alles dem Zufall überlässt?

Die Zahl die dabei rauskommt hat so viele Stellen, dass sie selbst von der Wissenschaft nicht berücksichtigt wird. Weil alles, was über 1 zu 10^35000 hinausgeht, von der Wissenschaft als unwahrscheinlich eingestuft wird. Demnach dürfte es im gesamten Universum keinen einzigen Planeten wie die Erde geben, wenn man alles dem Zufall überlässt.

Die Wahrscheinlichkeitsrechnung basiert auf Faktoren, die uns bekannt sind. Dies bedeutet, dass die eigentliche Zahl viel höher ist, wenn man alles berücksichtigt, was wir noch nicht wissen.

Alles im Universum ist von Gesetzen und Regeln abhängig. Bis dato kann die Wissenschaft noch nicht mal erklären, warum sowas wie Gravitation überhaupt existiert.

Die Vielfalt, wie wir sie in der Natur erleben, ist das Ergebnis von einem komplexen System mit einem Regelwerk, die so etwas wie Evolution überhaupt erst ermöglicht. Ohne Regeln, die sich nach einem ordnenden Prinzip richten, würde hier nichts funktionieren, egal wie viel Zeit vergeht oder wie groß das Universum auch ist.

Aus eigener Hand könnten wir noch nicht mal einen Samen für eine Pflanze erschaffen, aber dafür weitaus weniger anspruchsvollere Dinge, wie z.B einen Teilchenbeschleuniger.

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J0T4T4  10.08.2023, 18:18
@Rukaruko

Kennst du zufällig Intelligent Design Sort? ;)

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HoIIy  10.08.2023, 18:21
@Rukaruko

Wenn ich deine Antwort richtig verstanden habe, glaubst du an ein "intelligent Design"?

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ZuNiceFrage  10.08.2023, 20:19
@Rukaruko

Intelligent Design ist deshalb problematisch, weil ein Designer noch komplexer sein müsste und auch unter bestimmten Regeln funktionieren müsste, einen Willen haben müsste
Es wäre einfacher zu sagen, das Universum selbst ist ein intelligenter Designer
Dazu braucht es nichts "außerhalb"
Die Natur des Universums selbst ist ganz anders als die Natur der Dinge innerhalb des Universums

Hast du mal ausgerechnet, wie hoch die Wahrscheinlichkeit für unsere Existenz wäre, wenn man alles dem Zufall überlässt?

Das lässt sich nicht ausrechnen

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Evolution ist ein richtungsloser Prozess. Sie verfolgt weder einen Plan, noch ein Ziel und hängt vom Zufall ab. Wann, wo und welche Mutation auftritt, lässt sich nicht steuern. Genau von diesen zufälligen Entwicklungen lebt die Evolution aber. Könnte man die Entwicklung des Lebens noch einmal von vorn starten und ließe sie dann die knapp 4 Mrd. Jahre voranschreiten, wäre das Ergebnis ein völlig anderes als unser gewohntes Bild. Damit ist auch unsere Existenz ein bloßer Zufall. Dass es eine intelligente Spezies wie den Menschen gibt, war keineswegs vorherbestimmt. Unsere Vorfahren waren einfach zur rechten Zeit am richtigen Ort und haben den "richtigen" Abzweig genommen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig
Rjinswand 
Fragesteller
 10.08.2023, 12:37

Das Evolution keinem Plan oder einer Vorsehung folgt ist klar.

Die Frage ist ob aufgrund der Rahmenbedingungen des Planeten, den Naturgesetzen ect. die Entwicklung wieder zwangsläufig zu etwas Kognitiv Komplex denkendem wie dem Menschen führt oder oder es ein einmaliger Zufall war.

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Darwinist  10.08.2023, 12:40
@Rjinswand

Die Frage habe ich doch schon beantwortet:

Dass es eine intelligente Spezies wie den Menschen gibt, war keineswegs vorherbestimmt. Unsere Vorfahren waren einfach zur rechten Zeit am richtigen Ort und haben den "richtigen" Abzweig genommen.

Du könntest die Evolution hunderte Male neu starten und kein einziges Mal würde dabei noch einmal der Mensch herauskommen.

Die Entstehung einer intelligenten Spezies ist keine Zwangsläufigkeit.

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Rjinswand 
Fragesteller
 10.08.2023, 12:51
@Darwinist

Hmm vielleicht hänge ich mich an dem Wort Vorbestimmung auf weil es wie Schicksal klingt.

Es deutet also nichts darauf hin daß sich wieder eine Spezies entwickelt die Werkzeuge nutzt und zu komplexen Problemlösungen in der Lage ist, einfach deswegen weil die sich an alle möglichen Lebensbedienungen am Besten anpassen kann im Gegensatz zu den hoch spezialisierten Arten ?

Muss ja nicht der Mensch sein.

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Darwinist  10.08.2023, 12:56
@Rjinswand
Es deutet also nichts darauf hin daß sich wieder eine Spezies entwickelt die Werkzeuge nutzt und zu komplexen Problemlösungen in der Lage ist, einfach deswegen weil die sich an alle möglichen Lebensbedienungen am Besten anpassen kann im Gegensatz zu den hoch spezialisierten Arten ?
Muss ja nicht der Mensch sein.

Ich wiederhole mich zwar, aber egal: nein. Darauf deutet rein gar nichts hin. Evolution ist richtungslos- damit ist die Frage eindeutig beantwortet. 0.07 % der Erdgeschichte ist das Leben ohne uns abgelaufen und es hat sehr gut funktioniert.

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Die Evolution hat einen langen Atem und schert sich nicht um irgendwelche Spezies .

Auch die ausgestorbenen Dinosaurier haben es geschafft, daß einige ihrer Gene in den Vögeln „weiterleben“.

Wenn der Mensch irgendwann das Handtuch werfen muß, dann wird eine andere Tierart die Chance ergreifen um dort weiterzumachen wo wir aufgehört haben.

Vielleicht kommt es aber ganz anders und ein von den Chinesen gezüchteter Labor-Mensch wird dann die Welt beherrschen.

Hallo,

Es wird so ablaufen wie nach jedem der bisherigen Massenaussterben: den wenigen verbliebenen Arten bieten sich wenig Konkurrenz, dafür jede Menge freie ökologische Nischen und Entwicklungsmöglichkeiten. Vermutlich werden Artengruppen, die bisher ein "Schattendasein" geführt haben, sich zu großer Formenfülle und/oder großer Individurnzahl entwickeln können. Mit hoher Wahrscheinlichkeit werden dabei auch wieder völlig andere Lebensformen entstehen als zuvor. So wie sich auch nie wieder ein zweiter T. rex aus einer anderen Tiergruppe entstanden ist, so wenig wird es einen Menschen 2.0 geben.

Die Menschheit stirbt so oder so irgendwann aus. Sind die Neanderthaler ja auch. Und selbst wenn alle Affen wie wir aussterben, dann muss die Evolution nicht bei Null anfangen, es gibt ja diverse höher entwickelte Tiere. Vielleicht sind dann die Raben oder Delfine mit der Weltherrschaft ´dran?

Aber gut, wenn alles höhere Leben ausstirbt, dann fängst sie fast von vorne an. Hat aber mit Pilzen und Algen etc. Schon die ersten Multimillionen Jahre Vorsprung. Nein, sie würde anders ablaufen. Die Erde sieht ja auch anders aus inzwischen.