Vierköpfige Ukraine-Familie erhält 3.500 Euro monatlich?

Das Ergebnis basiert auf 38 Abstimmungen

Ja. 58%
Nein. 42%

9 Antworten

Nö, hat er nicht. Soll sich mal mit dem deutschen Sozialversicherungssystem beschäftigen. Das fiel dem Friedrich Merz letztens auch auf die Füße. Neiddiskussionen finde ich übrigens immer unangebracht. Sie sprechen Instinkte an, statt das Denkzentrum im Gehirn.

Anastasia65  11.10.2023, 20:21

Es geht eher um eine Gerechtigkeitsdiskussion, den das Geld wächst ja nicht auf Bäumen, dafür müssen immer Leute arbeiten - und die sollten es nicht durch Arbeit schlechter haben als durch Nichtarbeit.

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BenniXYZ  11.10.2023, 21:05
@Anastasia65

Nö, denn wer bestimmt was Gerechtigkeit ist? Die Urinstinkte sind nun mal Neid...

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Nein.

Mal wieder lustige Propaganda.

Man darf zwar die Frage stellen, warum Ukrainer wie EU Bürger behandelt werden und nicht Flüchtlinge aus dem Nicht-EU-Ausland, aber das war es auch schon.

Die Leistungen entsprechen dem normalen Bürgergeldsatz, mehr gibt es nicht. Da die Kaltmiete übernommen wird, können in Städten, in denen es keine billigen Wohnungen gibt, sehr hoch erscheinende Summen entstehen. Auf dem Land ist es dann wieder sehr deutlich weniger. Das ist normal, das hat mit der Nationalität nichts zu tun.

Menschen, die wegen einer Sprachbarriere riesige Probleme haben, einen Job zu finden, als faul oder gar als Sozialschmarotzer darzustellen, ist stinkasozial.

Letzten Endes handelt es sich um die selben rassistischen Parolen wie immer. Sie werden nur im Detail angepasst. Ein Flüchtling aus einem Nicht-EU-Land darf im laufenden Asylverfahren nicht arbeiten, da werden dann statt Faulheit halt andere Scheinargumente vorgebracht. Da Ukrainer wie EU Bürger behandelt werden, dürfen sie arbeiten. Und das ist dann auch wieder nicht recht. Es ist immer das selbe.

treppensteiger  11.10.2023, 16:29

Da wo der Mangel und die Vernunft hierzulande noch etwas größer ist, geht es etwas schneller. Mein "Stationsarzt in Weiterbildung" da, wo ich grad noch in Behandlung war, kommt relativ frisch aus der ukrainischen Ecke.

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eieiei2  11.10.2023, 16:45
@treppensteiger

Es ist halt immer ein sehr großer Faktor, welchen Beruf jemand hat. In Branchen mit extrem großem Mangel an Fachpersonal werden fähige Fachleute schnell eingestellt und Sprachprobleme geht man im Anschluss an. Wer nicht arm war, kann auch problemlos Intensiv-Sprachkurse besuchen, die in dieser Qualität nicht vom Amt bezahlt werden. Ein weiterer Faktor ist auch, dass jemand der selbstständiges Lernen und die berufliche Auseinandersetzung mit komplizierten, ständig im Wandel befindlichen Themen gewöhnt ist, sich tendenziell leichter tut, nochmal eine Sprache zu lernen als jemand der wenig Erfahrung mit selbstständigem Lernen hat.

Medizinisches Personal ist extrem gesucht und bringt in der Regel alle Voraussetzungen für schnelles Lernen mit.

Eine andere Gruppe, die wenig Probleme hat Arbeit zu finden, sind alle die eine fundierte Ausbildung und Berufserfahrung in einem Bauhandwerk haben. Da herrscht auch riesiger Personalmangel. Und in diesen Branchen werden viele kleine und mittelgroße Firmen von Einwanderern aus Osteuropa geführt. Die älteren Osteuropäer können meist ausreichend russisch, um auf der Baustelle kommunizieren zu können und die meisten Ukrainer können auch russisch.

Eine ukrainische Verwaltungsangestellte hat es dagegen sehr viel schwerer.

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Ontario  04.01.2024, 08:20

Ich kenne einen Person die in einem Amt arbeitet, das für die Zahlungen an ukrainische Flüchtlinge zuständig ist. Diese Person ist Rechtsanwalt und sagt, dass es durchaus zu Zahlungen von 3000 Euro kommen kann.

Arbeiten dürfen die ukrainischen Flüchtlinge sofort bei uns. Doch aufgrund von sprachlichen Barrieren ist eine Arbeitsaufnahme nicht immer möglich.

Die meisten der ukrainischen Flüchtlinge bringen ganz andere Voraussetzungen mit, als beispielsweise ungelernte Migranten aus afrikanischen Ländern.

Wenn man bedenkt, dass diese Ukrainer zeilweie alles verloren haben was sie wsichaufgerbaut haben, sollte man denen nicht neiden, wenn da einer mal etwas mehr an Geled bekommt, als ein Migranten der nur aus wirtschaftlichen Gründen zu uns gekommen ist.

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Nein.

Das ist einfach nur dummes und populistisches Lügengesabbel. Bedürftige Ukrainer bekommen denselben Sozialtransferleistungen wie eingeborene Bürgergeldempfänger (~1538€ mit zwei kleine Kindern)..

Gut möglich, dass das stimmt, aber wie viele vierköpfige Familien sind denn nach Deutschland gekommen? Bleiben die alle hier nach dem Krieg? Ist das viel Geld für eine vierköpfige Familie?

Da hängt sich mal wieder einer an völlig irrelevanten Sachen auf, die gar nicht ins Gewicht fallen.

Philippus1990 
Fragesteller
 03.10.2023, 10:37
Bleiben die alle hier nach dem Krieg?

Warum sollten sie wieder gehen? Deutschland ist vom Lebensstandard deutlich besser als die Ukraine. Und ein Ende des Krieges ist ohnehin nicht absehbar.

Ist das viel Geld für eine vierköpfige Familie?

Fürs Nichtstun schon. In anderen Ländern gibt es nicht mal Arbeitslosengeld. in Deutschland gibt es Geld, Wohnung, Krankenversicherung, Heizkostenzuschuss, Bildungs- und Teilhabe-Paket usw. Das ist ein Unterscheid wie Tag und Nacht.

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Flatus  03.10.2023, 10:40
@Philippus1990

In der Ukraine gibt es das alles nicht? Die Leute sind vor dem Krieg geflüchtet, kapier das mal.

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Pizza8080  04.10.2023, 20:13
@Philippus1990

Aber manche wollen doch zurück zu ihren Familien/Freunden usw…!

Manche werden 100-mal lieber zu ihrer Familie in die Ukraine zurückkehren, als hier in Deutschland den „hohen Lebensstandard“ (…) zu genießen….!

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Philippus1990 
Fragesteller
 04.10.2023, 20:17
@Pizza8080

Für die große Masse bezweifle ich das. Ausnahmen bestätigen die Regel.

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Der Landrat des Kreises Tübingen, Joachim Walter (CDU), hat in einer Talkshow nun vorgerechnet, was diese an Geld erhalten: Eine vierköpfige Familie bezieht demnach Leistungen zwischen 3.200 und 3.500 Euro.

Ja, kommt hin.

Was er nicht erwähnt: Eine 4-köpfige deutsche Familie, die von Bürgergeld lebt, würde das gleiche Geld bekommen. Ab 1.1.2024 sind die Regelsätze für alleinstehende Erwachsene 563 €, Ehepartner 506 €, 14jähriges Kind 471 €, 12-jähriges Kind 390 €. Es wird eine Wohnung bezahlt und wenn's in betreffender Kommune keine Wohnungen unter 1000 € gibt, wird halt eine Wohnung für 1000 € bezahlt. Dazu Heizkosten und Nebenkosten, diese und jene Förderung (z.B. die Klassenfahrt fürs Kind)...

Die Summe ist für Ukrainer also nicht anders als für Deutsche. Warum erwähnt das keiner? Weil es sich dann ja nicht als Argument gegen Ausländer verwenden lässt.

Also bitte, wer behauptet dass Ukrainer zu viel Geld bekommen, der möge bitte auch in Berlin in die Plattenbausiedlung gehen und den Arbeitslosen sagen, dass sie zu viel Geld haben.

Walther sieht durch die Höhe der Leistungen für die Ukrainer keinen Anreiz zu arbeiten. Nach Zahlen der Agentur für Arbeit in seinem Kreis arbeiten von 1.300 erwerbsfähigen Ukrainern nur 30.

Anreiz oder nicht: Menschen, die kein deutsch sprechen und obendrein keine Ahnung haben, wie man sich in Deutschland um einen Job bewirbt, sind für den deutschen Arbeitsmarkt schlicht uninteressant. Würdest du als Handwerksbetrieb jemanden einstellen, der in irgendeiner fremden Sprache mit dir spricht und mit Zeichensprache irgendwas mit Werkzeugen, sich selbst und Geld mitteilen möchte?

Und aus Sicht der Ukrainer: Viele hoffen, dass der Krieg bald vorbei ist und sie dann in sicheres Heimatland zurückkehren können. Würdest du anfangen, die Sprache eines Landes zu lernen und dir dort einen Job suchen, wenn du im Grunde jederzeit drauf wartest, dieses Land wieder zu verlassen?

Fazit: Ich halte zwar seine Rechnung für glaubwürdig, aber er zieht sie aus dem Kontext und zieht inkorrekte Schlüsse.

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Ich gehe nur bei einer Aussage mit: Der Anreiz, in Deutschland zu arbeiten statt Bürgergeld zu empfangen, ist zu niedrig.

Nicht, weil das Bürgergeld zu hoch wäre, sondern weil die Löhne zu niedrig sind. Wer in Vollzeit arbeitet, egal in welchem Job, sollte keine Sorgen haben wie er die Miete in erträglicher Entfernung zum Arbeitsort bezahlen soll.