Wieso wehren sich Christen und haben Armeen?

16 Antworten

Jesus wollte damit auch lediglich eine Neuerung einführen. Vorher hieß es "Auge um Auge".

Mit der "anderen Wange" wollte Jesus zeigen das die Blutrache mit der Gnade Gottes, die mit Jesus eingeführt wurde, nicht mehr im Einklang war.

Es gibt Soldaten die Christen sind. Schon in der Bibel werden welche erwähnt.

Sie würden ihr Heimatland verteidigen so wie es schon damals in Israel üblich war.

Soldaten sind auch keine Sklaven.

Wenn es nicht um die Verteidigung von Leben geht, sondern um den persönlichen Glauben den anderen jemanden madig machen wollen, dann wird erst die andere Wange hingehalten. Aber auch nur wenn man der Situation nicht ausweichen kann.

Jesus sagte haltet die andere Wange hin

Jesus gab seinen Hörern Mittel und Wege unter römischer Besatzung passiven Widerstand zu leisten. Die linke(!) Wange hin zu halten, hat damit zu tun.

Dies war nicht universal für alle Zeiten gedacht.

und gehorcht dem Sklavenhalter

Das hat Jesus nicht gesagt.

Wieso haben dann Christen trotzdem noch Armeen etc.?

Weil wir nicht unter römischer Besatzung leben.

Es gibt keine christlichen Staaten.

Auch gibt es keine Christen, die Armeen haben.

Angriffskriege sind für Christen verboten, das stimmt. Jesus hat gesagt:

"Glückselig sind die Friedfertigen, denn sie werden Söhne Gottes heißen!" (Matthäus 5,9).

Verteidigung ist Christen aber nicht verboten!

Was die Stelle mit dem Hinhalten der anderen Backe bedeutet, erkläre ich mal ausführlich:

Behauptung: Diese Aussage von Jesus ist genial und wird in taktischen Selbstverteidigungsseminaren als beste Taktik überhaupt gelehrt!

Das hört sich erst einmal komisch an, aber die genannte Stelle wird häufig falsch verstanden und noch falscher ausgelegt.

Denn: Sollten Christen sich überall verprügeln lassen, ohne sich zu wehren? Sollten sie zuschauen, wenn andere Christen verprügelt werden und sich darüber freuen, dass diese die andere Backe hinhalten können? Das ergäbe doch irgendwie nur wenig Sinn und würde die gesellschaftliche Ordnung gefährden.

Zu der Bibelstelle mit dem "Hinhalten der anderen Backe" ist zu sagen, dass es dabei nicht um Selbstverteidigung oder körperliche Angriffe, sondern um Rache und Beleidigungen geht.

Im griechischen Urtext steht das Wort "rhapizo", das einen Schlag mit dem Handrücken ins Gesicht bedeutet. Dies war eine Geste, die z.B. ein Herr gegenüber seinem Knecht tun durfte. Bei Gleichgestellten galt sie als schwere Beleidigung, die nach rabbinischem Recht doppelt bestraft wurde. Deshalb soll man sich durchaus beleidigen lassen, ohne sich zu wehren. Und man soll sich nicht rächen, was wohl die Kernaussage dieser Bibelstelle ist.

Deshalb ist der Vorschlag, auf Beleidigungen nicht zu reagieren und auf Rache zu verzichten, die beste Taktik, um Streit zu deeskalieren und schlimmere Auseinandersetzungen, die über verbale Angriffe hinausgehen, zu vermeiden.

In taktischen Selbstverteidigungsseminaren, in denen es um Notwehr und Nothilfe geht, wird diese Strategie durchaus als wichtige Möglichkeit der Deeskalation und Prävention gelehrt.

An diesem Beispiel sieht man wieder, wie lebensnah und -praktisch Jesus die Menschen belehrte.

Ich glaube du willst hier nur provozieren. Das mit der "Wange" ist in den Evangelien nur 2x vorhanden. Aber an keiner der beiden Stellen steht, dass dann der Lohn im Himmel gross sein sein wird.

Es ist ein schwacher Stand, wenn man was behauptet, und nicht liefern kann. Du hast keine Bibelstelle zu deiner Aussage angegeben. An welcher Stelle hat Jesus das gesagt.

Danke

Martin Luther hat die Zwei-Reiche-Lehre entwickelt. Nach dieser Lehre gibt es ein weltliches (säkulares) Reich, das durch das Schwert für ein geregeltes, gerechtes und friedliches Zusammenleben sorgt (Polizei, Justiz und Heer). Das geistliche Reich steht unter der Herrschaft Gottes und wird von der Kirche repräsentiert. Dieses Reich ist für das Seelenheil jedes Einzelnen zuständig, also für seinen inneren Frieden. Jeder Mensch ist diesem Dualismus ausgesetzt. Wer z.B. in ein Kloster eintritt, entzieht sich zu einem großen Teil dem weltlichen Reich, aber dennoch nie vollständig, denn die Gesetze gelten auch hinter Klostermauern, und Klöster bedürfen auch des Schutzes gegen feindliche Mächte.

Damit die Kirche auch bei Polizei, Militär und im Gefängnis präsent ist, gibt es dort auch Seelsorger. Dieser Service ist in den genannten Institutionen stärker nachgefragt als außerhalb. Du weißt sicherlich, warum.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich habe Religionspädagogik studiert.