Warum wurde bei uns das Geschworengericht aufgegeben?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Das Reichsjustizgesetz von 1879 führte Schwurgerichte für bestimmte Straftatbestände ein, aber es gab bereits Landgerichte die nur mit Berufsrichtern besetzt waren. Manche Bundesstaaten wollten aber damals schon Schöffengericht haben.

Das Schöffenauswahlverfahren, 30 mussten erscheinen, zwölf wurden letztlich genommen, war zu teuer und zu aufwendig. Da die Geschworenen ihre Entscheidungen nicht begründen mussten, standen die Entscheidungen immer Widerspruch zum tatsächlichen Recht, bzw. die Geschworenen waren nicht in der Lage die Rechtslage sauber zu erfassen. Aus 12 Geschworenen wurden an ab 1924 sechs Schöffen. Die Anzahl der Schöffen wurde dann nach dem Krieg weiter reduziert.


RitterRoestchen 
Fragesteller
 18.05.2024, 13:06

Danke für die Antwort, die meine Frage berücksichtigte :-) Und auch für die Erläuterung - war wirklich interessant.

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wie bitte. Natürlich gibt es bei uns noch Schöffen oder Geschworene.

Jedenfalls war mein Kollege noch Schöffe in einem großen Strafgerichtsprozess.


RitterRoestchen 
Fragesteller
 18.05.2024, 13:04

In meinem Sprachgebrauch ist ein Schöffe (ja, gibt es noch immer!) was anderes als ein Geschworenengericht.

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Warum sollten willkürlich ausgewählte Menschen, die vom Recht keine Ahnung haben, über einen Menschen urteilen? Nein, nein, lieber machen das Richter, die sich im Rechtssystem auskennen!