War Boris Johnson Schuld am Nichtzustandekommen des Friedensabkommens Ukraine-Rußland zu Kriegsbeginn?

4 Antworten

Hallo Vogtland740,

War Boris Johnson Schuld am Nichtzustandekommen des Friedensabkommens Ukraine-Rußland zu Kriegsbeginn?

Nein, natürlich nicht.

Nach Angaben der britischen Zeitung  Guardian

Dein Link führt allerdings zu "Telepolis", bekanntlich eine der übelsten Schwurbel-Seiten.

Was der Guardian IN WIRKLICHKEIT schreibt, siehe hier https://www.theguardian.com/commentisfree/2024/apr/22/boris-johnson-ukraine-2022-peace-talks-russia

Did Boris Johnson really sabotage peace talks between Russia and Ukraine? The reality is more complicated

Es gab bekanntlich diverse Klauseln im Kleingedruckten. Putin wollte, dass Ukraine seine Armee abrüstet, sodass Ukraine sich langfristig nie mehr gegen einen weiteren russischen Angriffskrieg verteidigen kann. Dadurch wäre sichergestellt worden, dass Putin beim nächsten Versuch auch Erfolg hat und somit jederzeit entscheiden kann, Selensky zu stürzen. Und demzufolge hätte der Vertrag nur eine kurze Pause in dem Krieg gebracht, zu dem Preis, dass Russland kurz danach die gesamte Ukraine unterwirft, sobald Putin wieder mal sein Wort bricht,

JEDER, der nach inzwischen über 10 Jahren (!) stets komplett gegenteiliger Erfahrung allen Ernstes immer noch denkt:

" Man unterschreibt mit Putin einfach 'mal einen Vertrag und der wird ihn dann auch sicher absolut einhalten ..."

der blamiert sich nur mehr selber komplett bis auf die Knochen.

10 Jahre (!) intensiver diplomatischer Verhandlungen auf hochrangiger (!) Ebene mit Putin angesichts andauernder russischer militärisch-gewaltsamer Eskalationen in der Ukraine liegen bereits hinter uns, Stichwort "Normandie-Format", siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Normandie-Format

Das EINZIGE Ergebnis all dieser Verhandlungen und Friedensgespräche ist der jetzige offene russische Unterwerfungskrieg gegen die Ukraine.

Im Minsker Abkommen von Anfang 2015 wurde beispielsweise ein Waffenstillstand ab 15. Februar 2015 um 00:00 Uhr Ortszeit vereinbart, siehe z.B. hier vom 12.02.2015: https://www.tagesschau.de/ausland/massnahmen-minsk-101.html

Hintergrund
Der Minsker Friedensplan
Waffenruhe, Abzug schwerer Waffen, Gefangenenaustausch und Wahlen: In zähen Gesprächen wurde in Minsk ein Abkommen zur Beilegung des Ukraine-Konflikts vereinbart. (…)
Waffenruhe: Ab Sonntag, den 15. Februar 2015, 00:00 Uhr Ortszeit (Samstag, 23 Uhr deutscher Zeit) gilt eine "unmittelbare und umfassende" Waffenruhe.

Das hat die in die Ukraine eingedrungenen russischen Terroristen bekanntlich aber nicht daran gehindert, völlig skrupellos mehr oder weniger nahtlos und unvermindert weiter zu kämpfen und den darin vereinbarten Waffenstillstand gerade 'mal zwei Tage nach dessen Inkrafttreten durch den nächsten Großangriff und die brutale und blutige Eroberung der Stadt Debalzewe wieder zu brechen – wodurch das Minsker Abkommen und seine Vereinbarungen bereits wieder komplett hinfällig und obsolet waren, als die russische Unterschrift darauf noch nicht einmal richtig trocken war; siehe dazu z.B. hier vom 17.02.2015 (!) https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/schlacht-um-debalzewe-zahlreiche-gefangene-und-viele-tote-13434353.html

SCHLACHT UM DEBALZEWE:
„Zahlreiche Gefangene und viele Tote“
In der Schlacht um Debalzewe scheinen die Separatisten die Oberhand zu gewinnen. Große Teile der Stadt sind nach ihren Angaben eingenommen. Die ukrainische Armee ist eingekesselt. Der Kampf um die strategisch wichtige Stadt widerspricht sämtlichen Abmachungen aus Minsk.
Ungeachtet der Waffenstillstandsvereinbarung in der Ostukraine     haben am Dienstag im Donbass die heftigsten Straßenkämpfe seit Beginn des Konflikts getobt.  Die von Russland unterstützten Separatisten gaben bekannt, die strategisch wichtige Stadt Debalzewe „zu achtzig Prozent“ eingenommen zu haben. „Nur ein paar Wohnviertel sind noch übrig, dann haben wir den Ort völlig unter Kontrolle“, sagte der Befehlshaber Eduard Bassurin am Dienstag. Er sprach von „zahlreichen Gefangenen und vielen Toten“.

Inzwischen haben höchste Kreml-Kreise unumwunden eingestanden, dass schon damals (!) die russischen "Verhandlungen" nur mehr eine reine Farce und überhaupt nicht mehr ernst gemeint waren, siehe https://www.n-tv.de/politik/Putins-Ex-Berater-bringt-den-Kreml-in-Erklaerungsnot-article23923692.html

Minsker Friedensplan nur Schein?
Putins Ex-Berater bringt den Kreml in Erklärungsnot   (…)
Wladislaw Surkow, Ex-Berater des russischen Präsidenten Wladimir Putin, erklärte in einem Gespräch (...), er sei schon bei der Ausarbeitung des Minsker Abkommens nicht davon ausgegangen, dass dieses eingehalten werde. (…).
Damit widersprach Surkow der Darstellung von Präsident Putin.

Auch Selenskyi hat bereits seit nahezu unmittelbar nach seiner Wahl 2019 (!) mit Putin immer wieder Verhandlungen geführt und bekanntlich schon lange vor diesem russischen Unterwerfungskrieg unablässig versucht, zu tragfähigen Ergebnissen und Verständigungen mit Russland zu kommen, siehe z.B. https://www.tagesspiegel.de/politik/ukraine-und-russland-einigen-sich-auf-truppenabzug-und-waffenstillstand-8108104.html :

Ergebnisse bei Gipfel in Paris:
Ukraine und Russland einigen sich auf Truppenabzug und Waffenstillstand
Acht Stunden verhandelten Selenskyi und Putin, zusammen mit Merkel und Macron. Mit der Einigung zeichnet sich ein Ende des jahrelangen Ostukraine-Kriegs ab.

Es scheiterte stets daran, dass das verbrecherische russische Terror-Regime sich an keinerlei verhandelte Einigung gehalten hat. Bekanntlich sind die russischen Truppen damals nicht wie vereinbart abgezogen, sondern haben stattdessen vereinbarte Waffenruhen immer wieder gebrochen und neue Angriffe gestartet.

Die in die Ukraine eingedrungenen russischen Terroristen und das verbrecherische russische Terror-Regime haben sich VON ANFANG AN an NICHTS gehalten, was bei Verhandlungen von wem auch immer vereinbart wurde; und zu ernsthaften und zielführenden Verhandlungen war das verbrecherischen russische Terror-Regime bereits all die Jahre in keinster Weise mehr bereit.

Des weiteren wurden bekanntlich schon viele Monate vor Beginn dieses russischen Unterwerfungskrieges gegen die Ukraine von ganz vielen Seiten Verhandlungen mit Putin geführt. Aber auch da hat Putin nur mehr all seinen Gesprächspartnern schamlos ins Gesicht gelogen; und sämtliche dieser weiteren Verhandlungen scheiterten erneut an Putins völligem Unwillen.

Selbst unmittelbar vor Beginn des russischen Unterwerfungskrieges hat Selenskyi erneut versucht, mit Putin zu verhandeln, siehe https://www.n-tv.de/politik/Selenskyj-Putin-hat-meinen-Anruf-ignoriert-article23149820.html

"Wollen die Russen Krieg?"
Selenskyj: Putin hat meinen Anruf ignoriert

Es GAB bekanntlich ZU KEINEM ZEITPUNKT – schon gar nicht "nach 2 Monaten" – einen unterschriftsreifen "Friedensvertrag", siehe dazu z.B. https://www.cicero.de/aussenpolitik/russland-ukraine-wladimirputin-wladimirselenskij-nato

Täter-Opfer-Umkehr made in Russia (...)
3. Verpasste Chance auf Frieden in Istanbul im Frühjahr 2022
Diese These (...) ist von Politikern und Diplomaten wiederholt als absurd widerlegt worden. Die russische Delegation in Istanbul hat das Thema Waffenstillstand überhaupt nicht diskutieren wollen, sie hatte auch kein Mandat dazu. Geleitet wurde sie vom Ex-Kulturminister Wladimir Medinski, einem politischen Leichtgewicht, das in keine der russischen Machtstrukturen eingebunden ist. Während Medinski von der Friedensbereitschaft Moskaus redete, setzten die russischen Truppen ihren Vormarsch fort, die Luftwaffe bombardierte Wohnviertel.

Sofort mit Beginn des russischen Unterwerfungskrieges war die Ukraine zu bedingungslosen Verhandlungen bereit, siehe z.B. vom 27.02.2022 https://www.tagesschau.de/ausland/europa/verhandlungen-ukraine-russland-101.html

Präsident Selenskyj
Ukraine stimmt Verhandlungen zu
Die Ukraine hat Friedensverhandlungen mit Russland zugestimmt. (...)  Es gebe keine Bedingungen, so das Büro des ukrainischen Präsidenten Selenskyj.

Daraufhin gab es einige Male Verhandlungen zwischen den Delegationen beider Länder, siehe z.B. hier vom 30.03.2023; also kurz vor der Aufdeckung der Massaker von Butscha: https://www.vol.at/ukraine-bietet-russland-neutralitaet-und-nato-verzicht-an/7350366

In die Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine kommt Bewegung  (...)
Neutraler Status gegen Sicherheitsgarantien
Der ukrainische Unterhändler Olexander Tschaly sagte nach den Beratungen in Istanbul, die Ukraine habe einen neutralen Status des Landes gegen Sicherheitsgarantien angeboten. (...)   Zudem sollte für die von Russland 2014 annektierte ukrainische Halbinsel Krim eine 15-jährige Prüfphase vereinbart werden.   Die Ukraine würde nicht der NATO beitreten und auf die Schaffung ausländischer Militärbasen in dem Land verzichten.

Das waren zu diesem Zeitpunkt sehr ernsthafte und aus Sicht der Ukraine auch sehr weitreichende ukrainische Kompromiss-Vorschläge und Zugeständnisse; einschließlich hinsichtlich Neutralität, eines Verzichts auf eine NATO-Mitgliedschaft und des Status der ukrainischen Krim-Halbinsel in zunächst weiterhin russischem Besitz – also mehr oder weniger der meisten russischen Schein-Forderungen.

Die russischen Delegierten waren allerdings wie oben bereits klargestellt im Kreml völlig bedeutungslos. Allein schon daher waren deren Schein-"Verhandlungen" es ebenso. Und in Wirklichkeit durften sie nur Gespräche führen, aber keine Entscheidungen treffen, sondern musste dann wieder zu Putin gehen und ihm von den Verhandlungen berichten, siehe z.B. https://www.zeit.de/politik/ausland/2022-03/ukraine-krieg-russland-verhandlungen-istanbul :

Ukraine-Krieg:
Kleiner Rückzug, aber kein großer Frieden
In Istanbul lagen wieder Angebote für eine Lösung im Ukraine-Krieg auf dem Tisch (...)  . Für eine Einigung spricht derzeit noch zu wenig.  (...)
Die ukrainischen Vorschläge sollen nun dem russischen Präsidenten übermittelt werden, bevor es eine substanzielle Antwort gibt, wie und wann es weitergehen könnte.  Und ein Treffen Wladimir Putins mit Wolodymyr Selenskyj soll erst möglich werden, wenn die Außenminister beider Länder eine Vereinbarung erzielt haben.
Also weitere Verhandlungen und am Ende entscheiden die Staatschefs, so die Position Russlands, die ja entscheidend ist. Die Ankündigung aus Moskau, sich militärisch auf den Osten der Ukraine konzentrieren zu wollen, ist auch eher eine strategische Notwendigkeit als ein freiwilliges Zeichen guten Willens: ein taktischer Rückzug im Norden der Ukraine, wo die russischen Truppen nicht vorankommen, beziehungsweise ohnehin von den ukrainischen Einheiten zurückgedrängt werden.
Die "bedeutendsten Fortschritte"?
Dass die Vorstellungen der Ukraine, wie eine weitreichende Einigung aussehen könnte, bei Putin viel Sympathie erfahren werden, scheint zudem nahezu ausgeschlossen.  Obwohl die Angebote aus Kiew dem Aggressor durchaus deutlich entgegenkommen.

Putin jedoch hat sämtliche angebotenen und weitreichenden ukrainischen Zugeständnisse einfach komplett ignoriert und abgelehnt sowie stattdessen seinen Unterwerfungs- und Völkermordkrieg unvermindert mit aller Brutalität fortgesetzt.

Fazit: Es GAB KEINEN angeblichen "Friedensvertrag nach nur 2 Monaten", den die Ukraine unterschreiben können hätte. Folglich konnte sie daran auch nicht gehindert werden. Sämtliche anderen Behauptungen sind reine Hetzlügen der Märchen-Propaganda des verbrecherischen russischen Terror-Regimes.

FAKT ist, dass das verbrecherische russische Terror-Regime bereits seit rund 10 Jahren (!) keinerlei ernsthaften Verhandlungen mit der Ukraine mehr führt, sondern sämtliche russischen Schein-Verhandlungen bereits zurück bis 2014 nur mehr eine reine Farce waren, weil das verbrecherische russische Terror-Regime schon die gesamte Zeit über sämtliche Vereinbarungen sofort wieder gebrochen hat, als die russische Unterschrift darauf noch nicht einmal trocken war.

Nicht anders wäre es in diesem Fall gewesen.

Was die Ukraine betrifft, lässt es sich mehr oder weniger mindestens bis zu Putins Machtübernahme in Russland 1999 (!) zurückverfolgen, dass das verbrecherische russische Terror-Regime im Grunde genommen durchgehend versucht, auf höchst skandalöse und absolut skrupellose Weise sowohl verdeckt als auch offen die heimliche Vorherrschaft über die Politik in der Ukraine zu erlangen, die Ukraine auf diese Weise wieder zu ent-demokratisieren sowie der russischen Vorherrschaft zu unterwerfen; und zwar sowohl durch massive Wahlfälschung und exzessive Korruption als auch durch inszenierte Schauprozesse genauso wie Attentate, Anschläge und gezielte Ermordungen.

Ebenso lässt es sich nahtlos verfolgen, dass die ukrainische Bevölkerung sich wiederum bereits die gesamte Zeit über völlig zurecht und verständlich stets ganz klar gegen jede verdeckte russische Einflussnahme in der Ukraine zur Wehr setzt, und zwar insbesondere durch zeitlich engmaschige, teils lang anhaltende Massenproteste bei zahlreichen derartigen unfassbaren und bodenlosen russischen Skandalen in der Ukraine.

Das verbrecherische russische Terror-Regime wähnte sich am Ziel seiner Unterwerfungs-Gelüste gegenüber der Ukraine, nachdem es 2010 gelungen war, in der Ukraine die hochkorrupte russische Marionette Janukowitsch durch exzessive Korruption völlig illegitim an die Macht zu bringen; dieser sofort eine brutale Ent-Demokratisierung durchsetzte und die Ukraine von einer Demokratie in eine Präsidial-Diktatur nach russischem Vorbild und völlig vom verbrecherischen russischen Terror-Regime abhängig umwandeln wollte, so wie das auch in Belarus längst der Fall ist.

Allerdings hatte die ukrainische Bevölkerung sich das völlig verständlicherweise nicht gefallen lassen und sich gegen das illegitime Janukowitsch-Regime zur Wehr gesetzt, als dieses im allerschlimmsten Ostblock-Stil friedliche Demonstranten mit völlig überzogener und exzessiver Polizeigewalt brutalst niederprügeln lassen hat. Am Ende ist die hochkorrupte russische Marionette Janukowitsch im Februar 2014 aus seinem Amt nach Russland geflohen.

Und nicht einmal eine Woche (!) nach der Flucht von Janukowitsch hat das verbrecherische russische Terror-Regime noch im Februar 2014 seine Terroristen aus Militär und Geheimdienst verdeckt zu Zehntausenden in die Ukraine einfallen lassen, um nach dem Scheitern seiner langjährigen politischen Unterwerfungsversuche die Ukraine nun mit aller Gewalt zu unterwerfen und doch noch sein Ziel zu erreichen

Seitdem – bereits seit 2014 – gab es von russischer Seite keinerlei ernsthafte Verhandlungen mehr; sondern russische "Verhandlungen" waren stets nur mehr eine reine Farce und "Verträge" mit der Ukraine wurden russischerseits zu keinem Zeitpunkt eingehalten.

Das wahre und auch ganz klar so benannte russische Ziel ist die hilf-, willen- und wehrlose Unterwerfung der gesamten Ukraine, deren Ent-Demokratisierung und Anschluss an die Russische Föderation sowie eine "Russifizierung" des gesamten Gebietes einschließlich der gesamten Bevölkerung, d.h. wer sich nicht dem menschenverachtenden russischen Regime unterjochen lässt, der wird ermordet.

Mit einem angeblich "verhinderten Kriegsende" hat das NICHT das Geringste zu tun.

Liebe Grüße 🙂

Es ist ziemlich einfach. Die Russen standen vor Kyiv und haben Druck gemacht.

Das führte dazu, dass die Ukraine dazu bereit war, auch den absurdesten russischen Forderungen zuzustimmen und eine, de facto, bedingungslose Kapitulation zu akzeptieren.

Zu diesem Zeitpunkt hatte man noch angenommen, dass die russische Armee ihre unmenschlichen Strategien hinter sich gelassen hat und, dass man sich im Krieg mit einem zivilisierten Land befindet.

Dann kam heraus, was die Russen den unschuldigen Zivilisten in Bucha angetan haben und wie sie, ohne Rücksicht auf zivile Verluste, Mariupol zu Klump schossen.

Boris Johnson hat der Ukraine die Unterstützung des Westens ausgesprochen. Die Behauptungen der Russen, dass die Ukrainer unter Druck gesetzt wurden, sind absolut haltlos. Wie auch?

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Auf die Frage, warum die Ukraine nicht weiter bereit war, mit den Russen zu verhandeln, antworte ich mit einer Gegenfrage:

Wie hätte Selensky, nach den Massakern an ukrainischen Zivilisten, den russischen Forderungen einer Demilitarisierung der Ukraine nachkommen können?

Um es Mal mit einem Vergleich zu verdeutlichen:

Der Einbrecher steht in deinem Haus, hat deine Frau bereits getötet, hält das Messer an die Kehle deines Kindes und du sollst deine Waffe abgeben, weil der Einbrecher dein Kind dann ganz bestimmt am Leben lässt?

Nein. Das habe ich bereits beantwortet:

In dem von einem anderen Nutzer zitierten Bericht der Berliner Zeitung heißt es:

Arachamija bestritt jedoch, dass die ukrainische Delegation zur Unterzeichnung des Dokuments bereit gewesen wäre oder dass Johnson Kiew zur Nichtunterzeichnung gedrängt hätte.

Warum man es nicht unterzeichnet hat, ist nicht leicht zu recherchieren. Der Bericht sagt dazu etwas, das (zu stark) verkürzt wurde:

Die Ukrainska Pravda berichtet, dass laut Arachamija die Ukraine dem Friedensvorschlag nicht zugestimmt hätte, weil die ukrainische Seite kein Vertrauen in die Russen gehabt hätte. „[...]
Zweitens hatte man kein Vertrauen in die Russen (…). Dies könnte nur geschehen (Einwilligung zur Neutralität, Anm. d. Red.), wenn es andere Sicherheitsgarantien geben würde“, so der Abgeordnete.

Laut Reuters soll außerdem Putin den Frieden abgelehnt haben. Das Problem mit dem mangelnden Vertrauen wurde durch eine Enthüllung des WSJ stärker beleuchtet. Ich kenne das aus der Debatte durch General Bühler. Putin wollte, dass Ukraine seine Armee abrüstet, sodass Ukraine sich langfristig nie mehr gegen einen weiteren russischen Angriffskrieg verteidigen kann.

Es gab diese Klauseln im Kleingedruckten. Dadurch wäre sichergestellt worden, dass Putin beim nächsten Versuch auch Erfolg hat und somit jederzeit entscheiden kann, Selensky zu stürzen. Und demzufolge hätte der Vertrag nur eine kurze Pause in dem Krieg gebracht, zu dem Preis, dass Russland später die gesamte Ukraine besetzt, sobald Putin wieder mal sein Wort bricht.

Eine ausführliche Antwort einer der seriösesten britischen Zeitung findest du hier.

Woher ich das weiß: