Französische Revolution Der Ruf

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Am 26. August 1789 verabschiedete die Nationalversammlung die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte. Damit die Dekrete der Nationalversammlung auch in Kraft treten konnten, war die Unterschrift des Königs notwendig. Dieser zögerte mit allerlei juristischen Winkelzügen diese Unterschrift hinaus uns versuchte, für das Königtum eine möglichst starke Veto-Position in der zukünftigen Verfassung auszuhandeln.

Gleichzeitig beorderte der König ein ihm treu ergebenes Regiment nach Versailles, dessen Offiziere aus ihrer Abneigung für die Revolution kein Hehl machten. Das wurde in Paris bekannt. Vor dem Hintergrund der schlechten Versorgung der Bevölkerung und der extrem hohen Brotpreise sowie der Furcht vor einer aristokratischen Verschwörung, stieg die Empörung der Pariser Bevölkerung.

Am 5. Oktober 1789 setzte sich ein Zug aus vielen tausend Menschen (hauptsächlich Frauen) von Paris aus nach Versailles in Bewegung. Zwei Vertreter der Pariser Stadtverwaltung folgten mit 15.000 Nationalgardisten dem Zug, mit dem Auftrag, den König nach Paris zu bringen, um ihn besser unter Kontrolle zu haben. Der König empfing die Frauen, versprach Lebensmittellieferungen und unterschrieb eingeschüchtert die Dekrete der Nationalversammlung.

Am nächsten Tag drängten die Frauen ins Schloss und zwangen den König nach Paris umzuziehen. Gemeinsam mit dem Tross des Königs, Getreidewagen und Kanonen, quasi unter Bewachung der zum Schloss gezogenen Pariser Bevölkerung und der Nationalgarde, machte sich der Zug auf den Weg nach Paris. Die Nationalgardisten hatten Brotlaibe auf den Bajonetten, was von starker symbolischer Bedeutung war. Diese Symbolkraft verstärkend riefen die Leute: „Wir bringen den Bäcker, die Bäckersfrau und den Bäckerjungen!“ Damit waren der König, seine Frau und der Kronprinz gemeint.

Damit war der König gemeint.