Entscheidungshilfe für Multimeter gesucht, Analog oder Digital?
Hallo zusammen,
ich möchte mir gerne ein Multimeter zulegen, bin mir aber noch nicht ganz schlüssig, was ich nehmen soll.
Ich habe sowohl mit historischen Schaltungen (Röhrenradios, Röhrenverstärkern) zu tun. Aber auch mit Mikrocontrollern und möchte für alle Fälle gut gerüstet sein.
Zur Auswahl stehen:
Analogmultimeter 1:
Innenwiderstand DC 20k/V
Innenwiderstand AC 9k/V
Genauigkeit 3-5% vom Skalenendwert
Analogmultimeter 2:
Innenwiderstand DC 10M/V
Innenwiderstand AC 1M/V
Genauigkeit 3% vom Skalenendwert
Digitalmultimeter:
Innenwiderstand DC 10M/V
Innenwiderstand AC 10M/V
Genauigkeit 0,015% +5 Digit
Zu welchem Multimeter würdet ihr mir raten um für sämtliche o.g. Aufgaben gut gerüstet zu sein?
6 Antworten
mir reicht ein Digitalmultimeter für 10,- bis 15,-€
Keine Ahnung, was man mit so hohen Auflösungen machen will.
Vielleicht habe ich auch keine Ahnung, bin ja auch nur Rundfunk/Fernsehmechaniker,
Elektronik-Entwicklungsingenieur.
Wer nicht im Bereich der Entwicklung hoch genauer Messgeräte arbeitet, muss das nicht haben.
Um 1960 hatte man sowieso nur Analogmultimeter (die besten 20kOhm/V).
Mikrocontroller sind digitale Schaltkreise, die kennen ohnehin nur 0 und 1 . Im Prinzip würde da schon eine Leuchtdiode alles anzeigen.
Manchmal braucht man aber einen Oszillografen, auch bei Radios und Fernsehern . Spare lieber dafür.
Es gibt eben Leute, die müssen den Energieversorger verklagen, wenn der nicht 230V~ , sondern nur 229.99V~ liefert.
Das ist ein Für und Wieder... und es gibt Fälle, wie bei nicht konstanten Größen bzw. "Wackelkontakten", da ist ein Analoges dem Digitalen weit voraus. Bei den Digitalen gibt es allerdings Funktionen, die man bei Analgogen nicht findet.
Was Du brauchst mußt Du wissen... Fakt ist nur, dass das, was es heute unter "analog" gibt, entweder Schweineteuer und gut bzw. billig und mistig ist. Meine Mulitmeter sind z.T. schon an die 50 Jahre alt, von ausgemusterten Behördenbeständen und hatten damals einen Neupreis von gut 1000DM. An sowas kommt heute nur schwer was ran und wannimmer irgendwo so ein Teil übrig bleibt bzw. Flohmarkt: Zugreifen. Digital bekommst Du recht preiswert... aber analog ist ein altes Markengerät unschlagbar.
Für den Einstieg würde ich ein Digitales bevorzugen. Ein Analoges Gerät ist wesentlich empfindlicher gegen Zerstörung, bei zu niedriger Einstellung des Messbereiches.
Und da auch noch jedes mal drauf zu achten, wenn ganz andere Dinge grad noch mehr beschäftigen.
Ein analoges Gerät kann man sich (später) mal holen, wenn man z.B. Probleme mit Erwärmung o.ä. sich langsamer ändernde Werte, etwas besser beobachten will.
Nimm ein digitales und ein analoges, oftmals ist es sinnvoll Spannung und Strom gleichzeitig im Auge zu behalten. Im Laufe der Zeit kannst du eigene Erfahrung sammeln.
Grundsätzlich ich ein digitales Multimeter in 99% der Fälle einem Analogen überlegen.
Digital ist:
- Einfacher abzulesen
- Keine Ablesefehler von falscher Skala
- Sicherer bei hoher Spannung (vorallem bei Röhrenschaltungen)
- Grösserer Messbereich
- Viele zusätzliche Messfunktionen (Kapazität, Induktivität, usw...)
Ein Analogmultimeter ist in meinen Augen nur noch bei Messungen von stark schwankenden Spannungen von Vorteil. Oder wenn über einen langen Zeitraum gemessen werden muss (z.B. Batterieladung)
Allerdings kann ich das Retroflair von Analogmultimeter nicht leugnen ^.^"
Ich muss jetzt Mal einen ziemlich provokanten aber absolut ernst gemeinten Kommentar loswerden:
Ich arbeite nun seit über 40 Jahren in Laboren, Forschungseinrichtungen, Schulen und Betrieben und ich habe eine extrem starke Korrekation als Lebenserfahrung feststellen können:
Je teurer die privat gekauften Messgeräte einer Person sind, desto weniger versteht sie von Elektrotechnik.
Alles klar? ;)