Zentrale Aussagen Robespierre?

hey kann jemand sagen was die Zentralen Aussagen sind? Ich hab paar aber weiß nicht ob das richtig ist

Die Theorie der revolutionären Regierung ist ebenso neu wie die Revolution, aus der diese Regierung entstanden ist. Man darf sie weder in den Büchern der politischen Schriftsteller suchen, die diese Revolution nicht vorausgesehen haben, noch in den Gesetzbüchern der Tyrannen, die sich damit zufriedengeben, ihre Macht zu missbrauchen, und die sich wenig um deren Legitimität kümmern.

Die Aristokraten fürchten sich vor diesem Begriff entweder, oder er dient ihnen zur Verleumdung. Für die Tyrannen ist er ein Skandal, für viele andere Leute ein Rätsel. Man wird dieses Wort allen erklären müssen, um wenigstens die guten Bürger für die Prinzipien des öffentlichen Wohls zu gewinnen.

Die Funktion der Regierung besteht darin, alle moralischen und physischen Kräfte der Nation auf das Ziel hinzulenken, zu dessen Verwirklichung sie eingesetzt ist. Das Ziel der konstitutionellen Regierung besteht darin, die Republik zu erhalten; das Ziel der revolutionären Regierung ist es, die Republik zu begründen.

Die Revolution ist der Krieg der Freiheit gegen ihre Feinde; die Verfassung ist die Herrschaft der siegreichen und friedlichen Freiheit. Die revolutionäre Regierung muss daher außerordentlich aktiv sein, denn sie führt einen Krieg. Sie ist nicht einheitlichen und starren Regeln unterworfen, denn die Umstände, in denen sie sich befindet, sind stürmisch und bewegt, und sie ist ständig genötigt, neue und wirksame Kräfte gegen neue und dringende Gefahren zu entfalten.Die konstitutionelle Regierung befasst sich hauptsächlich mit der Freiheit der Bürger, die revolutionäre Regierung mit der Freiheit des Staates. Unter dem konstitutionellen Regime genügt es fast, die einzelnen Bürger vor den Übergriffen der Staatsgewalt zu schützen; unter dem revolutionären Regime dagegen muss sich die Staatsgewalt selbst gegen alle Parteien, die sie angreifen, verteidigen.

Die revolutionäre Regierung schuldet allen guten Bürgern den ganzen Schutz der Nation; den Feinden des Volkes schuldet sie den Tod. [...]

Wenn die revolutionäre Regierung in ihrer Arbeit aktiver und freier sein muss als die gewöhnliche Regierung, ist sie deshalb weniger gerecht und weniger legitim? Nein, sie stützt sich auf das heiligste aller Gesetze, nämlich auf das Wohl des Volkes, und auf die unbestreitbarste aller Vollmachten, nämlich auf die Notwendigkeit.Auch ihre Regeln basieren auf Gerechtigkeit und öffentlicher Ordnung. Mit Anarchie und Unordnung hat sie nichts gemein. Im Gegenteil! Ihr Ziel ist die Beseitigung der Anarchie und der Unordnung, um die Herrschaft der Gesetze herbeizuführen und zu festigen. Sie hat nichts mit Willkür gemein, denn es sind keine persönlichen Leidenschaften, die sie leiten sollen, sondern das öffentliche Interesse. Sie muss sich an die gewöhnlichen und allgemeinen Grundsätze in all jenen Fällen halten, in denen diese streng angewendet werden können, ohne die öfftl. Freiheit zu gefährden.

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Geschichte, robespierre
Was meint Robespierre mit seiner Rede vor dem konvent (Februar 1794)?

Hallo, ich habe fast den ganzen Tag dafür gebraucht folgendes zu verstehen, aber es ist mir nicht gelungen. Könntet ihr mir bitte einen Ansatz geben, was er damit meint und wie er die Gewalt rechtfertigt? Wäre sehr nett, danke im voraus :/

Die Demokratie ist ein Staat, wo das souveräne Volk, von den Gesetzen geleitet, die sein Werk sind, selbst alles dasjenige, was es gehörig tun kann, und durch Abgeordnete alles dasjenige tun lässt, was es nicht selbst zu verrichten imstande ist. […] Das Fundament-Prinzip der demokratischen oder populären Verfassung, das heißt die wesentliche Triebfeder, welche sie erhält und in Bewegung setzt, ist die Tugend; ich meine hier die öffentliche Tugend, welche in Griechenland und Rom so viele Wunder erzeugte und im republikanischen Frankreich noch weit erstaunlichere hervorbringen muss; nämlich die Tugend, welche nichts anderes als die Liebe zum Vaterland zu den Gesetzen desselben ist. Da nun aber die Gleichheit das Wesen der Republik oder der Demokratie ist, so folgt daraus, dass die Liebe zum Vaterland auch notwendig ist die Liebe zur Gleichheit in sich begreife. […] So wie im Frieden die Triebfeder der Volksregierung die Tugend ist, so ist es in einer Revolution die Tugend und der Schrecken zugleich; die Tugend, ohne welche der Schrecken verderblich, der Schrecken, ohne den die Tugend ohnmächtig ist. Der Schrecken ist nichts anderes als eine schleunige, strenge und unbiegsame Gerechtigkeit; er fließt also aus der Tugend; er ist also nicht ein besonderes Prinzip, sondern eine Folge aus dem Hauptprinzip der Demokratie, auf die dringendsten Bedürfnisse des Vaterlandes angewendet […]. Die Regierungsform, welche sich für eine Revolution schickt, ist der Despotismus der Freiheit gegen die Tyrannei. […] Doch lasst und ruhig sein; hier ist das Heiligtum der Wahrheit; hier sitzen die Stifter der Republik, die Rächer der Menschheit, die Zertrümmerer der Tyrannen. Hier braucht man einen Missbrauch bloß anzuzeigen, um ihn zu vernichten; hier ist es genug, im Namen des Vaterlandes die Ratschläge der Eigenliebe und der Schwäche einzelner Personen, der Tugend und Ehre des Nationalkonvents anzuzeigen. Wir verlangen eine feierliche Erörterung aller Gegenstände jener Besorgnisse und alles dessen, was auf den Gang der Revolution Einfluss haben kann; wir beschwören Euch, nicht zu gestatten, dass irgendein besonderes und heimliches Interesse das Ansehen des allgemeinen Willens der Versammlung und die unzerstörbare Gewalt der Vernunft an sich reiße.

Geschichte, Frankreich, Revolution, robespierre

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