Wie treffen Tiere Entscheidungen?

8 Antworten

Könnte eine Katze "bessere Entscheidungen" treffen, wenn sie nur "wollte"

Imo nein, bzw. wenn, dann nur in seeeehr beschränkten Maße.

So, wie ich deine Frage verstehe, müsste das Tier dazu Überlegungen über die Zukunft anstellen - im Sinne von "Was wäre, wenn ...". Und das über mehrere Stufen hinweg, inklusive einer Bewertung ("Was wäre, wenn ich X tue - würde dann Y möglich werden? Oder sollte ich lieber Z tun, weil dann Y einfacher wäre?")

Dafür verstehen Tiere in der Regel zu wenig von der Welt (--> Ursache/Wirkung-Prinzip).

Aber es gibt Ausnahmen. Krähen/Raben können Probleme lösen, für die mehrere Schritte notwendig sind. Z.b. bei Experimenten, wo sie an Futter herankamen, wenn sie erst eine Klappe öffnen und erst anschließend mit einem zurechtgestutzten Zweig das Futter herausfischen können. Die Tiere haben hier anscheinend das physikalische Funktionsprinzip des Experiments tatsächlich verstanden.

Oder Orang-Utans, die mit einem Stock leichter an hoch hängendem Futter gelangen können, was die Tierpfleger dort immer hinhängen. Bei einem Experiment hat man festgestellt, das eines der Tiere den Stock abends mit in ihre Lagerstelle genommen haben - um ihn am nächsten Tag wieder zu benutzen.

Oder - wieder - Krähen, die Nüsse auf eine Straßenkreuzung werfen, damit sie von den Autoreifen geknackt werden. Und dann auf die grüne Fußgängerampel warten, damit der Verkehr stehen bleibt und sie gefahrlos die geknackten Nüsse aufsammeln können.

Usw.

Aber das sind alles sehr begrenzte Situationen, wo "Überlegung" und "Planung" eingesetzt werden. Aber komplexere Dinge oder längere Zeiträume ... imo nein. Das ist in ihrer Lebenswelt nicht relevant. Konzepte wie größere Zeiträume ("mehrere Tage", "Woche", "Jahr") gibt es nicht - weil sie ihrem Leben keine Relevanz haben. Ok, mal ist es hell, dann ist es dunkel - immer abwechselnd. Ja, aber "drei Tage"? Nein.

Oder komplexe physikalische Zusammenhänge - Experimentelle Apparate gibt es in der Natur nicht. Ein Orang-Utan wird nicht fähig sein, sich das Konzept einer "Leiter" zu überlegen und zu bauen (was nochmal komplexer ist. Stöcke miteinander - stabil! - zu verbinden, sodass eine ganz bestimmte Form daraus entsteht ...). Darüber denkt ein Orang-Utan nicht nach - er kann auch so ziemlich gut klettern ...

Nobodyrotz  05.05.2024, 08:53

Wenn die nicht mal von Menschen angelernt werden...

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VanLorry  05.05.2024, 09:05
@Nobodyrotz

Ja, man muss bei sowas immer vorsichtig sein - selbst ohne Betrugsabsicht kann der Mensch unbewusst das Verhalten der Tiere z.B. ja auch beeinflussen.

Aber die Fälle hier halte ich schon für glaubwürdig - nicht zuletzt, weil ich sie aus ... aus, äh, glaubwürdigen Quellen hab. (ich weiß nur nicht mehr, welches Beispiel ich genau woher hab ...). National Geographic, z.B.

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Bei Oktopussen ist das nicht nur möglich, sondern schon bewiesen. Siehe Animal Planet, Serie " Geheimnisse der Oktopusse. Ansonsten handeln fast alle Tiere nicht nach Lernergebnissen wie sie, sondern nach vorgegebenen Instinkten.

Es gibt Tiere die haben die Anlagen im Gehirn um bewusste Entscheidungen zu treffen andere haben sie nicht.

Ich vermute, dass die meisten Tiere auf einer Aktion-Reaktion basis agieren, dabei aber Emotionen und Erfahrungen eine wichtige Rolle spielen.

Wenn eine Katze beispielsweise jedes mal mit Wasser besprüht wird, wenn sie zum Nachbarn läuft, hat sie eine milde Angstreaktion, wenn sie in die nähe geht. Wenn sie lernt, dass Sport und Jagen sich lohnt, weil sie dabei etwas fängt, verbindet sie damit auch postives.

Offenbar gibt es auch bei Tieren unterschiedliche Charaktere und Temperamente. Und ob der Wille wirklich so frei ist beim Menschen, ist zumindest umstritten.