Wie stand Maximilien de Robespierre ursprünglich zur Revolution und wie steht er zur Terrorherrschaft?

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ursprüngliche Einstellung zur Revolution

Maximilien de Robespierre hat die Französische Revolution (1789 – 1799) von Anfang an bis zu seinem Lebensende befürwortet und ist als Revolutionär politisch tätig gewesen. 1789 ist er als ein Vertreter des Dritten Standes in die Generalstände gewählt worden und war beteiligt, als sich am 17. Juni 1789 die Abgeordneten des Dritten Standes (nach einer Abstimmung mit großer Mehrheit) zur Nationalversammlung erklärten und am 20. Juni 1789 im Ballhaus einen feierlichen Eid (Ballhausschwur) leisteten, sich nicht zu trennen und nicht auseinanderzugehen, bevor eine Verfassung geschaffen worden sei.

Er hat demokratische Standpunkte vertreten, so ein allgemeine Wahlrecht für alle männlichen Staatsbürger statt einer Einschränkung durch ein Mindestmaß an Besitz/Einkommen, Abschaffung der Sklaverei und Ablehnung eines Vetorechts des Königs. Zunächst hielt er eine konstitutionelle Monrachie für richtig, änderte aber 1791 aufgrund des Verhaltens des Königs seinen Standpunkt und trat für die Errichtung einer Republik ein.

Einstellung zur »Schreckensherrschaft« (Terror)

Maximilien de Robespierre hat 1793/1794 die »Schreckensherrschaft« (Terror) befürwortet und als Politiker betrieben. Er hat sie als notwendig gerechtfertigt, um in einer Notstandssituation Freiheit und Demokratie vor einer Bedrohung durch Gegenrevolutionäre zu schützen und durchzusetzen. Terror hat er für ein Gewaltmittel gehalten, das ohne eine Kontrolle über dieses Instrument durch die Tugend, die seine Gerechtigkeit garantiert, etwas Schlimmes ist.

Robespierre hat in dieser Zeit sowohl nachsichtige moderate (gemäßigte) Revolutionäre wie z. B. Georges Danton als auch äußerst scharfe Sozialrevolutionäre wie z. B.  Jacques-René Hébert für Abweichler von der richtigen Politik gehalten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Maximilien_de_Robespierre

„31-jährig wurde er gleich zum Delegierten des dritten Standes für die Stadt Arras in die Versammlung der Generalstände gewählt, die von Ludwig XVI. 1789 ursprünglich dazu einberufen worden war, das Steuerproblem des Staates zu lösen.“

„Für Robespierre bedeutete dies, dass die Gegner der Republik nur die Wahl zwischen einer Änderung ihrer Überzeugungen und dem Tod haben durften. Je grausamer die Regierung gegenüber den Verrätern auftrete, desto wohltätiger sei sie gegenüber den braven Bürgern, ließ Robespierre 1793 verlauten. Die Terrorherrschaft war ihm zufolge ein notwendiges Übel, um das Volk für den von Rousseau empfohlenen Gesellschaftsvertrag bereit zu machen. Ohne Tugend, meinte Robespierre, sei Terror verhängnisvoll, ohne Terror die Tugend machtlos.“

https://langzeitarchivierung.bib-bvb.de/wayback/20190716081409/https://www.historicum.net/themen/franzoesische-revolution/biographien/artikel/robespierre-m/

„Robespierre vertritt die Unterordnung des Einzelnen unter den Willen der Republik als Weiterentwicklung rousseauschen Gedankenguts und fordert zugleich in der Terreur die Reinigung des Staates von potentiellen und realen Feinden. Für Robespierre stellen Tugend und Schrecken die wesentlichen Motoren der Revolutionsregierung dar, als deren Gegner er Moderantismus und Ultrarevolutionäre betrachtet. Dies führt zur Konfrontation mit Danton, der hingerichtet wird, und der Pariser Commune, aus der Robespierre als Sieger und wichtigster Mann des Wohlfahrtsausschusses hervorgeht.“

Lies einfach Elementares zur Französischen Revolution und du erhältst wesentliche Antworten.

Alternativ: Lies Büchners Drama "Dantons Tod" (in dem u.a. die einstige Freundschaft zwischen R. und D. sowie deren spätere Todfeindschaft, mithin die Terrorherrschaft, beschrieben werden).

Woher ich das weiß:Berufserfahrung