wenn die Großstädte immer mehr wachsen, wieso macht dann Galeria pleite?


09.05.2024, 08:11

warum nimmt man politisch lieber ein Anwachsen des Auto- und Straßenverkehrs in Kauf als geschäftliche Bereicherung der Einkaufslandschaft?

17 Antworten

Weil große Kaufhäuser heute nicht mehr zeitgemäß sind. Entweder geht man in Einkaufszentren, wo man neben den Geschäften auch gleich Restaurants und Cafes hat oder man bestellt online.

Früher, als es noch keine Einkaufszentren gab, waren Läden wie Karstadt echte Highlights. Man bekam dort eigentlich alles. Von Strickwaren über Haushaltsartikel bis hin zu Klamotten und Lebensmitteln. Aber dann haben immer mehr kleine Läden eröffnet, die bestimmte Artikel günstiger angeboten haben und dazu noch fachkundige Beratung. Einkaufsstraßen haben sich entwickelt und wurden dann nach und nach abgelöst von Einkaufszentren. Man hatte eben alles unter einem Dach und sie entwickelten sich auch mehr und mehr zu Treffpunkten. Allerdings stiegen auch die Ladenpreise und das Angebot reduzierte sich damit wieder.

Und das Verhalten der Konsumenten hat ja über die Jahre einiges dazu beigetragen, dass Warenhäuser keinen Gewinn mehr abwerfen. Ständig neue Kollektionen, wo es früher mal "Winter- und Sommermode" gab. Volle Lager mit Restbeständen die dann verramscht werden müssen.

Im Internet hingegen kannst du durch die ganze Welt stöbern, Preise bequem vom Sofa aus vergleichen und es dir nach Hause liefern lassen. Und zu Zeiten von Corona war doch eh für Wochen / Monate Sense mit dem stationären Handel.

Karstadt und Co. haben es versäumt die Zeichen der Zeit zu erkennen. Und wurden so zu ständigen Sanierungsfällen. Wirklich getan hat sich trotzdem nichts! Es würde mich sehr verwundern, wenn Baker und Beetz es nun hinkriegen, wo man doch schon mal gescheitert ist. Oder einfach nur ein Abschreibungsmodell suchte?

Wie Baker und Beetz mit dem operativen Geschäft Geld verdienen wollen, kann sich der Branchenkenner kaum vorstellen. Selbst 20 überlebensfähige Filialen würden seiner Einschätzung nach nicht mehr als eigenständiges Warenhaus funktionieren, sondern nur noch durch die Vermietung guter Flächen und Konzessionsmodelle, dass also externe Anbieter gegen Gebühr im Kaufhaus ihre Waren ausstellen. Das eigene Sortiment und der eigene Einkauf würden dann entfallen oder sich auf risikoarme Warengruppen beschränken. Zu solchen Produkten mit niedrigem Warenwert und hohem Umschlagstempo zählen beispielsweise Socken. „Alles andere halte ich für halsbrecherisch“, sagt Funder.

https://www.capital.de/wirtschaft-politik/galeria-karstadt-kaufhof--rettung-oder-hinausgezoegertes-problem---34615062.html

Weil das Konzept veraltet ist… durch Einkaufszentren und Onlinehandel gibt es wesentlich attraktivere Angebote, als veraltete Kaufhäuser, in denen man zwar vieles bekommt, aber halt teuer.

Man löst das inzwischen sogar besser, man hat es sich im Ausland abgeschaut, dass man im Erdgeschoss von neuen Wohnblöcken Gewerbeflächen einrichten kann und somit Arzt, Kindergarten, Friseur, Lebensmittelgeschäft etc im Haus sind.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit Jahren in dem Bereich unterwegs

Weil Internet ?

Geschäfte wie Galeria Kaufhof sind Dinosaurier. Früher ging man mit der ganzen Familie zum "Erlebniseinkauf" in ein großes Warenhaus.

Dort hat man Kleidung, Spielzeug, Elektroartikel, Drogerieartikel gekauft, ist zum Essen gegangen , hat nen Kaffee getrunken usw.

Heute ist das out.

Mutter bestellt Klamotten bei Zalando, Papi den neuen TV auf Amazon, die Tochter ihren Schmuck auf Wish und der Sohn das neue Smartphone bei Alibaba.

Wilkommen im Digitalen Zeitalter, der Einzelhandel hat fertig, es werden Unternehmen bleiben welche Nischen besetzen welche das Internet nicht ausfüllen kann und ein paar große Krakenkonzerne werden bleiben, das wars.

Es sind viele Gründe. Durch Corona sind viele noch bequemer geworden und kaufen die Sachen lieber Online anstatt vor Ort, da sie das dann nicht mehr tragen müssen und angenehmer ist sollte man was zurückschicken.

Manche Händler haben ihr Sortiment vor Ort verkleinert sodass man da Online kaufen muss und macht es dann mit dem Rest genauso zb. C&A haben ab einer bestimmten Größe nichts mehr vor Ort und weisen einen dann auf den eigenen Onlineshop wo man diese dann bestellen kann wozu dann noch vor Ort was kaufen wenn man es auch bequem Online kaufen kann. Und da ist dann noch das dumme das man sich manchmal mehrere Größen bestellen muss, weil man die Kleidung anprobieren muss und da wird dann ein großteil wieder zurückgeschickt.

Und dadurch das die Städte die Stadt Autofrei haben wollen gibt es kaum Parkplätze und, wenn die Planer mal selber mit den Öffis fahren würden, würden sie wissen das es zum Teil der Horror ist, weil sie öfters ausfallen/verspäten und dann auch überfüllt sind. Und nicht überall kann man mit dem Bus/Bahn hin, weil sie keine Anbindungen haben und dann entscheidet man sich auch dagegen.

Skywalker17  17.05.2024, 16:08

Ja schade. Ich mochte Kaufhäuser.

Aber Amazon und Co. machen nun das Geschäft. Wenn die wenigstes hier in Deutschland ihre Steuern bezahlen würden.

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1) Onlinehandel

2) Erhöhung der Schranken für Kunden, die mit dem Auto kommen

3) Vernachlässigung ÖVNP Angebot

Das hat dazu z.B. geführt, dass ich die Stadtmitte meide, wie der Teufel das Weihwasser.

Wohne am Stadtrand und hab' mir dort Ärzte, Kino, Restaurants, Cafés, Läden etc. rausgesucht und gehe so selten wie möglich ins Stadtzentrum. Theaterabo hab' ich gekündigt - nurmehr ausgewählte Veranstaltungen.

Viel zu wenig Parkplätze (fast alles für Anwohner, hohe Parkgebühren), zu viel Stau (Fahrspuren werden zu Rad-/Busspuren ungewidmet)...

Das ÖPNV-Angebot ist unterirdisch.

Man will die Kundschaft von außerhalb draußen halten, das führt natürlich zu weniger Umsatz.

Früher ging's für mich so: mit Auto rein, Parkgebühren, Einkaufsbummel, Restaurant, Theater und zurück. Für zwei Personen locker ein paar große Scheine dagelassen.

Oder mal zur Eisdiele durch die Stadt schlendern und was trinken, bummeln etc.

Heutzutage bin ich froh, wenn ich nur ein paar im Jahr da reinfahren muss.

Ois kloa? ;-)