Warum ist es eigentlich ein problem für queere wenn man sagt, dass z.B hetero sein normal ist?

16 Antworten

Weil es absoluter Bullshit ist, die Normalität einer Gegebenheit von deren Häufigkeit abhängig zu machen! Normal ist, was ohne menschliches Zutun (in der Natur) existiert - und wenn es noch so selten auftritt.

Mindestens für Homo-, Bi-, A-/Nonsexualität, Intersex und Transgender gilt das genauso wie für Heterosexualität und Cisgender. Zu behaupten, nur Letztere wären normal, bloß weil sie am häufigsten sind, ist meines Erachtens einfach Schwachfug.

Zumal "unnormal" meist in negativem Kontext verwendet wird, gerade wenn es um sexuelle und geschlechtliche Vielfalt geht.

Etwa Rothaarige und Linkshänder bekommen ja auch nicht permanent den "unnormal"-Stempel aufgedrückt. Warum dann wir LGBTQ+ Menschen?


RIAM253a  31.05.2023, 12:24

Nunja, es ist nunmal so, dass "queere Menschen" untereinander biologisch gesehen keine Kinder zeugen können. Das geht nunmal definitiv nur mit "Hilfe von außen". Deshalb gilt "hetero" als "Norm,", da hetero den Fortbestand der Menschheit sichert und alles Sexuelle eben hauptsächlich darauf ausgerichtet ist, genau dies zu tun. Komplett ohne Heterosexualität würde die Menschheit aussterben, zur Fortpflanzung gedacht waren im "natürlichen biologischen" Sinn nur Mann und Frau und nichts anderes, da kann man sich querstellen wie man will...es ist nunmal so...

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HXRKRYS  31.05.2023, 17:22
@RIAM253a
[...] es ist nunmal so, dass "queere Menschen" untereinander biologisch gesehen keine Kinder zeugen können.

Diese pauschale Behauptung ist schlicht falsch - schon allein weil es darauf ankommt, inwiefern jemand queer ist. Etwa Bi+ Menschen sind mindestens genauso in der Lage wie Heterosexuelle, auf natürlichem Wege - das heißt, mittels Sex - Kinder zu zeugen. Selbst A- bzw. Nonsexualität stellt da nicht zwangsläufig ein Hindernis dar. Viele Asexuelle entscheiden sich, trotz ihrer sexuellen Orientierung, aus einem Kinderwunsch heraus zum Geschlechtsverkehr.

Zu behaupten, der Fortbestand der Menschheit wäre einzig von der Heterosexualität abhängig, ist daher Unsinn, weswegen die Fortpflanzung kein Argument dafür ist, die Heterosexualität als alleinige "Norm" zu verkaufen.

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RIAM253a  01.06.2023, 06:12
@HXRKRYS

Wie auf natürlichem Weg? Wie soll das gehen? Das muss man mir zeigen..."Bi+" heißt natürlich auch irgendwo: Mann und Frau und nicht Frau und Frau, selbst wenn da eine Frau irgendwie mitmischt, eine Ausnahme stellt da vielleicht die künstliche Befruchtung dar...Natürlich sind ausschließlich Mann und Frau zur Fortpflanzung vorgesehen, alles andere ist einfach Unfug...sorry.

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HXRKRYS  01.06.2023, 09:04
@RIAM253a
Wie auf natürlichem Weg? Wie soll das gehen? Das muss man mir zeigen...

Wie der Geschlechtsakt funktioniert, wirst Du ja wohl wissen...

"Bi+" heißt natürlich auch irgendwo: Mann und Frau [...]

Eben.

Natürlich sind ausschließlich Mann und Frau zur Fortpflanzung vorgesehen, alles andere ist einfach Unfug...sorry.

Ich habe nichts Gegenteiliges behauptet. Was genau verstehst Du also nicht?

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RIAM253a  01.06.2023, 09:06
@HXRKRYS

"Diese pauschale Behauptung ist schlicht falsch - schon allein weil es darauf ankommt, inwiefern jemand queer ist. Etwa Bi+ Menschen sind mindestens genauso in der Lage wie Heterosexuelle, auf natürlichem Wege - das heißt, mittels Sex - Kinder zu zeugen. Selbst A- bzw. Nonsexualität stellt da nicht zwangsläufig ein Hindernis dar"[...] (natürlich muss bei Bi+ ein Mann dabei sein, auf die eine oder andere Art, sonst wird das nicht funktionieren...)

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RIAM253a  01.06.2023, 09:50
@HXRKRYS

Du hast damit bestritten, dass nur Heterosexualität die Fortpflanzung gewährleisten kann...indem du gesagt hast, dass bisexuelle Menschen sich auch fortpflanzen können. Was schlicht Unfug ist, denn auch dann braucht es einen Mann dazu...eine Frau kann sich nicht mit einer anderen Frau auf "natürlichem Weg" fortpflanzen, das geht in gar keiner Weise. Es ist ganz einfach nicht möglich.

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HXRKRYS  01.06.2023, 12:00
@RIAM253a
eine Frau kann sich nicht mit einer anderen Frau auf "natürlichem Weg" fortpflanzen, das geht in gar keiner Weise. Es ist ganz einfach nicht möglich.

Deswegen können sich trotzdem auch Bi+ Menschen fortpflanzen. Eine nicht-heterosexuelle Orientierung allein ändert noch lange nichts an der Funktionalität der Fortpflanzungsorgane. Selbst das Ejakulat eines homosexuellen Mannes ist rein biologisch gesehen immer noch fähig, eine Frau zu schwängern. Sonst wäre auch künstliche Befruchtung nicht möglich. Meine Ausführungen sind von Unfug daher weit entfernt.

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RIAM253a  01.06.2023, 12:06
@HXRKRYS

ein homosexueller Mann kann dennoch nur eine Frau schwängern und nicht einen anderen homosexuellen Mann...verstanden ? 😂

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HXRKRYS  01.06.2023, 16:45
@RIAM253a
verstanden ? 😂

Vermutlich schon früher als Du. Das habe ich auch mit keinem Wort bestritten.

Eine nicht-heterosexuelle Orientierung an sich mindert jedoch in keiner Weise die grundsätzliche Zeugungsfähigkeit eines gesunden Menschen. Das kannst oder willst Du offenkundig nicht verstehen.

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Roal3  26.02.2024, 05:17

Es gibt bestimmte Menschen, die behaupten, Querness werde absichtlich durch Umweltgifte erzeugt

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Sie fühlen sich halt beleidigt, angegriffen und verletzt, wenn man ihnen sagt sie seien nicht normal.

Ich betitle Homosexuelle gerne mal als "normale Abweichung von der Norm", also einerseits entspricht es nicht der Norm, andererseits kommt es doch recht häufig vor und ist auch nicht weiter schlimm, also in dem Sinne ist es normal.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich kenne mich aus. ⚖️

Weil man oftmals damit sagen möchte, dass andere sexuelle Orientierung "unnormal" seien.

Zwar kommen andere sexuelle Orientierungen nicht so oft vor, aber ihr Vorkommen ist auch völlig normal!


LeonardoDi  26.05.2023, 23:32

Wie viele Accounts hast du bereits hier? Ich sehe dich schon 4 mal mit einem anderen Account hier.

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Hetero, Männlich und Weiblich bilden doch die Norm und Alle anderen Sexualitäten und Identitäten sind "unnormal".

Weil "normal" und "unnormal" sich in diesem Fall nicht danach bemessen lässt, was am häufigsten vorkommt und was nicht. Es gibt in der Biologie eine erstaunlich große Variabilität an unterschiedlichen Phänotypen und ob ein Phänotyp "normal" ist, hat deshalb nichts mit seiner Häufigkeit zu tun, zumal die Häufigkeit regional stark schwanken kann. Letzten Endes lebt die Natur gerade davon, dass nicht alle gleich sind, denn ohne die natürliche Variabilität wäre eine Evolution nicht möglich.

Ein Beispiel: es gibt bekanntlich vier verschiedene Blutgruppen: A, B, AB und 0. In Deutschland ist Blutgruppe 0 die häufigste (≈ 41 %). Am seltensten sind B (≈ 11 %) und AB (≠ 5 %). Trotzdem ist es genauso "normal" Blutgruppe AB zu haben wie Blutgruppe 0. Wahrscheinlich würdest du auch niemandem unterstellen unnormal zu sein, weil jemand blonde Haare, blaue Augen oder Sommersprossen hat - all das sind Merkmale, die eher selten auftreten, dennoch aber völlig "normal" sind. Medizinisch wird bei solchen Merkmalen deshalb auch von Normvarianten gesprochen.

Es ist deshalb viel zielführender, wir definieren "normal" danach, was natürlich ist (d.h. in der Natur vorkommt) bzw. was gesund ist. "Unnormal" definieren wir im Umkehrschluss danach, was nicht natürlich bzw. was krank machend (pathologisch) ist. Legen wir diese Definition zugrunde, dann ist Queersein eben völlig normal. Homosexuelles Verhalten ist beispielsweise weit verbreitet im Tierreich. Sie ist einfach eine natürliche Spielart und damit genauso normal wie Heterosexualität. Sie ist auch nicht krankhaft und bedarf keiner "Heilung", was ohnehin nicht möglich ist, denn die Sexualität ist angeboren und nicht änderbar.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin bisexuell. 💕💜💙

RIAM253a  01.06.2023, 09:16

Die Logik ist eigentlich ganz einfach: wären alle Menschen homosexuell, würde die Menschheit auf Dauer aussterben, weil die "natürliche Fortpflanzung" dann nicht mehr gewährleistet ist. Es sind aber nicht alle homosexuell, und die Existenz dessen kann sich eine Gesellschaft eigentlich nur leisten, wenn sie auf der anderen Seite genügend heterosexuelle Menschen hat, die für den Nachwuchs sorgen...es geht bei Sexualität eben erstmal hauptsächlich um die Fortpflanzung, die der tiefergehende Sinn derselben ist. In einer vielfältigen "Gesellschaft" wie der unsrigen jedoch kann Homosexualität selbstverständlich ohne größere Probleme auch existieren.

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Darwinist  01.06.2023, 13:53
@RIAM253a
Die Logik ist eigentlich ganz einfach: wären alle Menschen homosexuell, würde die Menschheit auf Dauer aussterben, weil die "natürliche Fortpflanzung" dann nicht mehr gewährleistet ist.

Die Logik ist aber verkehrt, weil es gar nicht auf die Erhaltung der Art ankommt. Was zählt, ist die Weitergabe der eigenen Gene und das geht auch ohne Fortpflanzung durch Verwandtenselektion. Homosexualität ist mit der Evolutionstheorie vereinbar. Zweitens ist ja gar nicht gesagt, dass Homosexuelle sich nicht fortpflanzen können. Es gibt künstliche Befruchtung, Leihmutterschaft oder ganz profan die Bechermethode.

es geht bei Sexualität eben erstmal hauptsächlich um die Fortpflanzung, die der tiefergehende Sinn derselben ist.

Aber nicht beim Menschen. Du hast natürlich recht, dass Fortpflanzung Sex erfordert. Aber die Fortpflanzung ist für unsere Spezies nicht mehr der Hauptgrund, weshalb wir Sex haben. Sexualität erfüllt hauptsächlich eine soziale Komponente. Sie dient der Entspannung und Beilegung sozialer Konflikte und der Paarbindung. Das wird allein dadurch deutlich, dass wir auch dann Sex miteinander haben, wenn die Frau gar nicht ihren Eisprung hat.

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RIAM253a  01.06.2023, 19:17
@Darwinist

"die Fortpflanzung ist für unsere Spezies nicht mehr der Hauptgrund, weshalb wir Sex haben" und genau darin liegt wahrscheinlich das "Problem," denn wenn die Sexualität strikt nur der Fortpflanzung dienen würde, gäbe es gar keine Homosexualität (im übrigen, alle oben genannten Methoden erfordern auch das Vorhandensein von männlichen "Fortpflanzungsinstrumenten," die mit den weiblichen vermischt werden müssen)...ohne das geht es nämlich ganz einfach nicht.

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Weil "normal" auch benutzt wird, wenn Leute "gesund" meinen - und "unnormal" oft benutzt wird, für Leute, die man psychisch krank/nicht gesund/unnatürlich/schlecht hält. Unnormal wird oft abwertend gemeint - und "normal" impliziert, dass das andere "unnormal" sei.