Verantwortung Tierethik Hans Jonas?

4 Antworten

Verantwortung haben wir auf die gesamte Natur und nicht nur auf Tiere. Und in dieser Verantwortung muss man nun mal auch Tiere töten, denn sonst kann man nämlich auch keine Pflanzen töten (und züchten).

Überbevölkerung ist kein Spaß. Kann man z.B. an Guam sehen (die haben eine unheimische Schlangenplage).

Und da der Mensch nun mal ein Pflanzen- und Fleischesser ist, muss man halt verantwortungsvoll mit Grund und Boden umgehen. In Deutschland wird das auch ziemlich gut umgesetzt.

PS: Kritik mit laienhaften Suggestionsbegriffen wie "Massentierhaltung" braucht man bei mir erst gar nicht anfangen

Habe mich nicht mit Herrn Jonas beschäftigt, aber dies ist mein persönliches Verständnis: Der wesentliche Unterschied zwischen Menschen und (anderen) Tieren sind unsere intellektuellen Fähigkeiten die uns allen anderen Tieren überlegen machen, selbst denen die uns eigentlich körperlich überlegen wären. Aber gerade diese Fähigkeit die uns gleichzeitig Überlegen macht, uns aber auch befähigt über unser Handeln zu reflektieren und seine Konsequenzen einzuschätzen gibt uns eine besondere Verantwortung im Umgang mit den anderen Lebewesen. Dazu gehört nach meinem Verständnis auch sie nicht ohne Notwendigkeit zu manipulieren, auszunutzen, zu quälen und als Rohstoff- und Nahrungsquelle zu missbrauchen.

Mein Verständnis von Jonas´ Denken: Er betrachtet nicht das Fragen, das einem ewigen Fortschritt gleichkommt, sondern die Antwort, die eine Art "Wahrheit" mit überwundenem Fortschritt bedeutet, als maßgeblichen Wert. Vielleicht ist das ein ähnliches Weltbild wie Erich Fromms "Haben und Sein"?! Das Sein ist der entscheidend umfassende Wert (vgl. Entstehung der Ontologie).

Also hat das Universum, somit auch die Erde, somit auch die Natur der Erde, somit auch - laut Deiner Frage - die tierische Welt Anspruch auf die Bewertung des Menschen im Sinnes seines Seins. Und die gegenseitige Beantwortung beinhaltet im Sinne des ethisch Guten immer auch die Verantwortung füreinander. Also hat der Mensch als Mitglied der tierischen Welt auf der Erde eben die Verantwortung gegenüber seinen anderen Mitgliedern, den anderen Tieren gegenüber, welche auch ihrerseits Verantwortung für den Menschen haben.

Für mich stellt sich die Frage daher, ob wir Menschen nicht zu wenig nach den Religionen zumindest der anderen Tiere forschen. Wissen wir wirklich, dass zum Beispiel Wale keine religiös-ethischen Gedanken entwickeln? Sind sie ethisch sogar fortgeschrittenere Säugetiere, weil sie Menschen nicht töten und essen, der Mensch aber sie!? Oder liegt es nur am Nicht-Können der Wale? Weil sie Menschen nicht töten und essen können, tun sie es nicht? Wenn sie es könnten, würden sie es dann auch tun? Warum haben Menschen Waffen entwickelt, Wale töten zu können? Ist so der Mensch ein ethischer Rückschritt auf der Erde - und ein anderes Tier klettert auf der Leiter des ethischen Fortschritts hinauf? Tiere mit besserer Brutpflege? Mit lebenslanger, verantwortlichster Paarbildung? Ohne patriarchalische Religion, sondern mit einer Naturreligion mit einer intrinsischen Ethik des Lebens ohne Quälen-wollen und Töten-wollen? Wer ist das dann?

Diese "Frage" kann dir nur dein eigenes Herz = dein Gewissen beantworten. Dafür musst du nicht irgendwelche Philosophen bemühen...

Letzterer gibt es Viele - jeder vertritt eine andere...

DU musst leben können - mit deiner persönlichen Ethik und deiner ganz eigenen Verantwortung sowohl den Tieren, als auch den Mitmenschen und der Umwelt gegenüber !

Letztlich zählt die Liebe und die Trauer, die auch Tiere empfinden...