Überfordert mit Pflegekind?

6 Antworten

Nein. Die Suche nach Nähe und Geborgenheit gehört zu den Grundbedürfnissen eines Menschen. Das Kind hat wohl sehr wenig davon gekriegt. Schön, dass sich das Kind wohl fühlt, sonst würde es das nicht tun. Schade, dass ihr/du nicht genügend Verständnis und Empathie aufbringt. Vielleicht müsste man sich borher überlegen, dass das ein Mensch mit Gefühlen und Bedürfnissen und Problemen ist, der da kommt. Wäre in seiner Familue alles in Ordnung, dann wäre das Kknd auch nicht da rausgenommen worden.

Vielleicht sollten deine Eltern Workshops besuchen um besser mit solchen Situationen umzugehen.

Mit dem Kind ist jedenfalls alles in Ordnung, was die Nähe angeht.


Sanja2  21.08.2021, 20:38

wenn das Gefühl des Fragestellers ist, dass das Kind massiv zu nah ist, dann wird das stimmen. Leider gibt es Kinder die überhaupt kein Nähe und Distanz erlernt haben und die in dem Bereich massiv Unterstützung brauchen ohne das man ihnen Nähe und Geborgenheit nimmt.

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Sonnenscheinia  21.08.2021, 20:58
@Sanja2

Warum sollte das Kind zum Psychiater, wenn es hier offensichtlich darum geht, dass Pflegeeltern und Pflegekind verschiedene Bedürfnisse betreffend Nähe-Distanz haben? Es ist immerhin nicht das eigene Kind, wurde dementsprechend anders sozialisiert und braucht Zeit, um sich an die Familie zu gewöhnen. Deswegen mein Vorschlag mit dem Workshop. Es ist für mich völlig unverständlich, warum man gleich das Kind "reparieren" will, weil es nicht so ist, wie man es haben wollte und man sich professionell beraten lassen könnte und mal schauen könnte, ob man etwas am Umgang bzw. an der Erziehung ändern könnte.

Pflegeeltern sein ist schwierig und wer die Aufgabe gut machen möchte, lässt sich beraten, weiterbilden und arbeitet an sich. Hier wird offensichtlich der Fehler gleich beim Kind gesucht. Wir wissen nichts über die Familiendynamik und ob das Kind genügend beachtet wird oder einfach nur "versorgt".

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Sanja2  21.08.2021, 21:04
@Sonnenscheinia

wenn du dir meine Anwort anschaust geht diese in die gleiche Richtung. Ich will nur sagen, dass es bei Kindern mit hohem Nähe Distanz Schwierigkeiten oft eben doch auch stimmt das sie da Schwierigkeiten haben. Zum Psychiater müssen sie deshalb nicht, aber es muss mit ihnen gut gearbeitet werden damit sie ein gutes Nähe Distanz Verhältnis lernen. Es ist weniger das Problem, dass das Kind bei den Pflegeeltern sehr nah ist, aber diese Kinder sind quasi jedem zu nah, lassen sich von jedem anquatschen bzw. quatschen selbst jeden an, kennen überhaupt kein Gefahrenbewusstsein und bieten sich fast schon an für Menschen die vielleicht auch nichts gutes im Schilde führen. Dafür braucht das Kind dringend Unterstützung. Und ich sage nicht, dass es mit dem hier angesprochenen Kind so ist, sondern das es solche Kinder gibt.

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Hacker48  21.08.2021, 20:38

Woaw, slow down.

Erstens ist das keine Frage von mangelnder Empathie, sondern schlicht von persönlichen Grenzen. Auch Erwachsene haben das Recht, diese einzufordern und müssen nicht 24/7 Teddybär spielen, wenn sie sich dabei unwohl fühlen. Im Gegenteil, tun sie es doch, merkt das Kind das, und bekommt signalisiert bzw. vorgelebt, dass es normal ist, die eigene Wahrnehmung zu ignorieren.

Zweitens ist keinesfalls gesagt, dass mit dem Kind alles in Ordnung ist. Distanzlosigkeit kann genauso auf Missbrauchserfahrungen in der (frühen) Kindheit zurückgehen.

Eine Verurteilung des Fragestellers ist jedenfalls absolut unangebracht.

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Sonnenscheinia  21.08.2021, 20:47
@Hacker48

Warum sollte ein kleines Kind zum Psychiater? Weil Erwachsene nicht damit klarkommen? BRAVO

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Hacker48  21.08.2021, 20:49
@Sonnenscheinia

Ich denke, du bist zu emotional für einen sachlichen Diskurs. Nichts für ungut...

P. S. Und nein, zum Psychiater sollte es - in Absprache mit dem Jugendamt -, um gegebenenfalls die Hintergründe seines Verhaltens herauszufinden.

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Hallo FiveCrazy,

wenn ein Kind an Pflegeeltern vermittelt wird, hat es immer einen Grund.

Vernachlässigung, Missbrauch, körperliche und verbale Gewalt.

Das Kind sucht jetzt Schutz und Nähe.

Du weißt nicht, was das Kind durchgemacht hat.

Versuche einfach Verständnis zu haben und sei ihr eine gute Schwester, oder Bruder.

Vielleicht einmal spazieren gehen, mit ihm spielen, ihm etwas vorlesen. Einfach Interesse zeigen und in deiner Familie willkommen heißen und nicht als Konkurrenten betrachten.

Sei froh, dass du ein gutes Elternhaus hast!

Gönne es dem Kind.

Liebe Grüße

Und was soll der Psychologe machen?

Einen Zauberspruch wirken, mit dem die Jahre problematischer Erfahrungen plötzlich aufgelöst sind?

Kinder werden zu Pflegekindern, wenn ihre Eltern mit ihnen überfordert sind und ihnen allerlei anerzogen haben, was nicht gewünscht wird.

Welche Illusionen habt Ihr euch gemacht?

ohne die Geschichte des Kindes zu kennen kann man nicht sagen, dass es zwingend zu einem Psychologen sollte. Aber ihr solltet eine Beratung in Anspruch nehmen wie man mit so einem Kind umgehen sollte. Dieses Kind macht das nicht um euch zu irritieren, es kennt es nicht anders bzw. kennt Zuneigung vielleicht überhaupt nicht und handelt wie es glaubt das man da handelt.


FiveCrazy 
Fragesteller
 22.08.2021, 21:32

Sie kam aus einer alkoholiker Familie wo üble Zustände herrschten muss wohl einiges durch gemacht haben. Am Anfang hat sie wenn man sie auf den Arm lies sofort angefangen zu küssen nicht nur ein Bussi kurz sondern schon richtig aufdringlich das konnten wir ihr abgewöhnen indem wir ihr klar gemacht haben dass es keine kuscheleinheiten gibt wenn sie sowas anfängt. Einmal hat sie mir sogar in den Schritt gefasst ich weis jetzt nicht ob mit Absicht oder nicht aber seitdem lasse ich sie nur noch selten in meine Nähe was mir auch etwas weh tut so zu sein aber wenn ich das zulassen würde wäre es einfach nur awkward wenn du verstehst

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Sanja2  23.08.2021, 18:38
@FiveCrazy

ich bin mir nicht sicher, ob dieses Kind in einer Pflegefamilie richtig untergebracht ist. Auf jeden Fall sollte sich die Pflegefamilie eine enge fachliche Beratung holen, denn ein solches Kind mit solchen Auffälligkeiten ist wirklich nicht einfach und braucht eine gute Betreuung damit es gesundes Verhalten erlernen kann. Dieses Kind nicht mehr an sich ran zu lassen ist schwierig, denn das ist auch nicht gesundes Verhalten. Ihr müsst klare Regeln aufstellen und klare Grenzen setzen. Das ist in so einem Fall wirklich sehr sehr schwierig.

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Als Pflegeeltern haben deine Eltern bei Problemen einen Ansprechpartner:

Jugendamt - Pflegekinderdienst

Jedem Pflegekind ist ein Mitarbeiter / Betreuer / Vormund zugeteilt, der sollte der erste Ansprechpartner sein. Gemeinsam wird dann entschieden wie es weitergeht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung