Sollte das soziale Geschlecht abgeschafft werden?

Das Ergebnis basiert auf 24 Abstimmungen

Nein, es sollte nicht abgeschafft werden! 71%
Ja, es sollte abgeschafft werden! 17%
Andere Meinung 13%
LastDayofEden  10.05.2024, 19:46

Was meinst du konkret mit "soziales Geschlecht abschaffen"? Was genau würde man ändern?

T4serFace 
Fragesteller
 10.05.2024, 19:47

Es würde in unserer Gesellschaft schlicht nicht mehr existieren. Das heißt, dass du weder als Mann oder Frau angesprochen wirst, noch Angaben auf Formularen machen musst

10 Antworten

Nein, es sollte nicht abgeschafft werden!

Ich sehe keinen Vorteil darin und auch keinen Sinn.

Schwarze müssen auch nicht angeben, dass sie schwarz sind und werden auch nicht anders angesprochen als Weisse.

Trotzdem werden sie diskriminiert.

Da Mann und Frau ja immer noch unterscheidbar sind, auch wenn sie ihr Geschlecht nicht angeben und die Ansprache gestrichen wird, würde sich also trotzdem nichts ändern.

Andere Meinung

Sowas würde garnicht funktionieren, denn alle Menschen denken zweigeschlechtlich. Selbst wenn, was macht eine non binäre Person aus? Ist das nicht eigentlich nur die Persönlichkeit, eigene Vorlieben und wie man diese schließlich auslebt?

Welche Relevanz besitzen heutzutage überhaupt noch die klassischen Geschlechter „Mann“ und „Frau“

Viele.

Z.B. im Sport. Frauenfußball und Frauenhandball wurde ganz wegfallen. Frauen dürfen bei den Männern bereits mitspielen, zum sie bloß nicht weil sie nicht gut genug sind. Und die Anzahl der Frauen die jemals eine olympische Medaille gewonnen hätten ohne unterscheidung zwischen Mann und Frau könnte ich wohl an einer Hand abzählen. Gut, vielleicht mit der Ausnahme von Dressurreiten und Luftgewehr, da schlagen sich die Frauen besser.

Auch im Beruf gibt es Unterschiede. Beispielsweise dürfen Männer mehr Gewicht heben als Frauen.

Da die grundsätzliche annahme Falsch ist, erübrigt sich der Rest deiner Argumentation.

Nein, es sollte nicht abgeschafft werden!

Zum biologischen Geschlecht gehört die klare Identifikation wie Mann oder Frau. Je geringer die Ich-Identifikation eines Menschen ist, desto größer ist die Anfälligkeit für psychisch-seelische Störungen. Gerade Transgender verdeutlichen, wie wichtig ihnen Zuordnungen sind.

Menschen werden nicht diskriminiert, weil es Begriffe wie Mann/Frau gibt, sondern weil wertschätzender Umgang nicht gewollt ist.

Rollenerwartungen sind nicht pauschal dämlich, sondern höchst wichtig, wenn es um die Gestaltung von Beziehungen geht.


T4serFace 
Fragesteller
 10.05.2024, 20:08

Ein Mensch besitzt doch so viele einzigartige Eigenschaften. Wer sich ernsthaft so stark mit einem gesellschaftlichen Konstrukt, wie dem Geschlecht, identifiziert, dass eine Identitätskrise bei dessen Auflösung droht, der besitzt eine unfassbar oberflächliche Selbstwahrnehmung. Das, was dich wirklich ausmacht, ist nicht dein Geschlecht! Es ist dein Denken, deine Wahrnehmung, dein Verhalten, deine Hobbys, usw. all dies wird durch das soziales Geschlecht sogar determiniert. Viel mehr droht eine Identitätskrise DURCH diese Geschlechterrollen. Genau so sehen wir es ja bei Menschen, die sich überhaupt nicht mit diesen beiden Geschlechtern identifizieren können.

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Nordlicht979  10.05.2024, 20:51
@T4serFace

Wenn wir Biologen folgen, dann gibt es tausende Unterschiede zwischen Mann und Frau. Ich sehe keinen Grund, diese nicht auch mit einem Oberbegriff zu benennen.

Mir ist kein Begriff bekannt, der die im Schwerpunkt vorhandenen Unterschiede besser zusammenfasst, als Mann bzw. Frau.

Viel mehr droht eine Identitätskrise DURCH diese Geschlechterrollen. 

Wenn sich Menschen mit keinem dieser Begriffe identifizieren können, dann ist das ein gesondertes Problem. Diese Identitätskrise ist nur mit der Person zu lösen.

Wenn einige Menschen obdachlos sind, dann löst man ihr Problem nicht dadurch, dass alle Menschen von nun an auf der Straße leben.

Das, was dich wirklich ausmacht, ist nicht dein Geschlecht!

Das sage ich auch nicht. Jedoch: Das Geschlecht gehört nun mal zu mir und ist ein Teil meiner Identität, wie auch mein Arm oder meine Beine.

Es ist dein Denken, deine Wahrnehmung, dein Verhalten, deine Hobbys, usw. all dies wird durch das soziales Geschlecht sogar determiniert. 

Auch das sind alles Teile, die zur Identität gehören. Diese werden nicht durch Begriffe wie Mann oder Frau determiniert, sondern durch die ihnen innewohnenden Eigenschaften sowie durch die Persönlichkeit.

Es ist richtig, dass Gesellschaften dazu neigen, Rollenerwartungen aufzubauen , die dem Einzelnen nicht gerecht werden. Aber das ändert man nicht durch Begriffsverwirrung.

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Lamanini  10.05.2024, 22:10
Je geringer die Ich-Identifikation eines Menschen ist, desto größer ist die Anfälligkeit für psychisch-seelische Störungen

Quelle?

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Nein, es sollte nicht abgeschafft werden!

Menschliche Gesellschaften missen sich nun mal mitunter an (wissenschaftlichen) Fakten. Und ein solcher Fakt ist es, dass es in der Biologie zwei verschiedene Geschlechter bei den meisten Spezies gibt.

Der absolute Großteil der Menschheit (Ausnahmen ausgenommen) sieht das ebenfalls so und ordnet sich i.d.R. gesichert einem dieser beiden Geschlechter zu.

Mit "Rollenklischees" hat das erst einmal wenig zu tun - zumindest in unserem westlichen Kulturkreis. Hier sind diese altertümlichen Rollenverteilungen a'la Mann geht arbeiten, Frau schmeißt den Haushalt etc. schon längst überwunden.

Auch ich selber ordne mich eindeutig dem männlichen Geschlecht zu. Auf mich würde es ausgesprochen befremdlich wirken, wenn ich im offiziellen Leben auf einmal als neutrales "Etwas/Individuum" und nicht mehr als "Herr...." dargestellt werden würde. Ich denke, dass würde ich als ziemlich beleidigend auffassen...


Losona  10.05.2024, 21:19

"Hier sind diese altertümlichen Rollenverteilungen a'la Mann geht arbeiten, Frau schmeißt den Haushalt etc. schon längst überwunden."

Das wäre schön. Inzwischen ist es halt, Mann geht arbeiten, Frau geht arbeiten, hat ab den Kindern Karriereknick und macht 80% des Haushalts.

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