Menschen stumpfen emotional durch Arbeit ab, die Arbeit in unserer Welt ist nicht menschengerecht(Ausnahmen bestätigen die Regel), meine Beobachtung, eure auch?

6 Antworten

Interessanter Gedankengang, du hast recht die meisten in unserer Gesellschaft leben in einer Art goldenen Käfig. Man könnte ihn zwar verlassen jedoch ist man drinnen sicherer. Die meisten Menschen trauen sich deshalb nicht abseits der Gesellschaftlichen Norm zu leben und zu arbeiten. Fakt aus neurobiologischer Sicht ist: je mehr Reize das Gehirm bekommt desto aktiver, kreativer und agiler reagiert es. Bei neuen Reizen bilden sich außerdem neue nervenverknüpfungen die zu neuen Ideen Gedankengängen etc. führt. Macht man ständig das gleiche (nicht genau aber mehr oder weniger ist arbeiten immer das gleiche) dann stumpfen wir tatsächlich ab. Died ist sogar Neurobiologisch begründbar.



Wenn ich leute vergleiche wie sie früher waren als sie noch jünger waren und sie mit heute vergleiche, dann fällt mir auf, dass ihre Begeisterungsfähigkeit gesunken ist.


Menschen, die mehr Lebenserfahrung bekommen, was ja zwangsläufig das zunehmende Alter so mitbringt, lassen sich einfach nicht mehr so schnell von irgendwas begeistern. Warum denn auch, man hat doch die Erfahrung gesammelt, u.a. auch, dass nix so heiß gegessen wird, wie es gekocht wurde!

Das aber der Arbeit in irgendeiner Form zuzuschieben, kann ich persönlich absolut nicht bestätigen!

Bei jeder Arbeit kommt irgendwann Routine - aber natürlich auch jede Menge Berufserfahrung. Wer sich dann in seinem Job nicht mehr wohl fühlt, hat entweder den falschen Job oder die falsche Lebenseinstellung.

Ich sehe das von Dir beobachtet, als Dein alleiniges Empfinden. Das lässt sich aber nicht auf andere Menschen übertragen.

Arbeit ist in erster Linie für die eigene Lebenserhaltung wichtig und bringt einem Menschen auch jede Menge Bestätigung, soziale Kontakte und Struktur in den Alltag. Wer das nicht wahr nimmt, der macht irgendwas falsch bzw. bei dem ist was falsch!



Im Generellen bei jeder Arbeit bei der man etwas machen muss, was man nicht machen WILL: So wird der Wille nach und nach gebrochen. Und wenn man den Willen eines Menschen bricht, bricht man den Menschen.


Selbst wenn Du Deine Wohnung putzt, wird es immer eine Tätigkeit geben, die Dir keinen Spaß macht - Klo putzen vielleicht - ich habe mir in meinem ganzen Leben noch nie Gedanken darüber gemacht, ab das Klo putzen nun meinen Willen bricht. Ein schmutziges Klo wäre da für mich deutlich belastender und ich müsste da vermutlich jedes mal rein "brechen"! ^^

Irgendwie amüsiert mich Deine Denkweise grade ;-)))

Die Menschen mussten noch nie so wenig arbeiten - manchmal denke ich, es ist die ganze sinnfrei vergeudete "Freizeit", die abstumpft, nicht die paar Stunden im Job.

Die Menschen, die sich deiner Meinung nach nach "richtigem Leben" sehnen, suchen meist am falschen Ort (Handy, Internet, Fernsehen...) und/ oder haben völlig überzogene Erwartungen.

Viele Menschen denken, ihr Leben sei nichts wert - und machen dadurch kaputt, was sie haben. Man geht nicht an den Baggersee, weil es nicht der Strand von Malibu ist. Man wandert nicht im Mittelgebirge, weil dort kein Mount Everest steht und auch keine berühmten Youtuber drehen. Man geht nicht ins neue Restaurant, weil es keinen Stern hat. Man trifft sich nicht mit den Nachbarn, weil sie zu durchschnittlich sind, spielt nicht Fußball, weil es nicht für die Erste Liga reicht, liest kein Buch mehr, weil irgendwer schon den Film gesehen und nicht gemocht hat.

Also tut einfach - nichts. Außer sich selbst leid.

Nicht das Leben ist zu "klein" geworden, die Ansprüche sind zu hoch.

Und die Opferrolle ist zu "positiv besetzt" - wer glücklich und zufrieden ist, muss sich heute schließlich fragen lassen, ob er dafür andere ausnutzt oder einfach nur zu dumm ist zu merken, wie dreckig es ihm geht...

Ich glaube nicht, dass es mit der Arbeit zu tun hat, dass Menschen so geworden sind. Ich würde eher sagen, dass die Menschen schon so sind und dadurch sich auch so eine Arbeit nehmen. Ich meine, wer hindert dich daran das zu machen was du wirklich willst? Niemand.

Eine wichtige Frage!

Kurze Antwort: Als Ingenieur hatte ich nie die Erfahrung, abstumpfende Arbeit machen zu müssen.

Lange Antwort:

Es hängt zum Teil davon ab, welche Einstellung man zur Arbeit hat.            Vor vielen Jahrzehnten fragte man die Arbeiterinnen am Fließband, warum sie solchen repetitiven Tätigkeiten machen wollten. Die Antwort war: Wir machen das gerne. Man muss sich nicht auf die Tätigkeiten konzentrieren und wir dürfen während der Arbeit Radio hören oder mit der Nachbarin tratschen und sich austauschen. Für die Außenseiter geisttötend; für die Betroffenen erfüllend.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

ockerle  23.04.2019, 17:22

jeder der schonmal am band gearbeitet hat wird dir in der hinsicht widersprechen ;)

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ulrich1919  23.04.2019, 21:26
@ockerle

1) Es ist nicht meine Behauptung, sondern ein Zitat von Fließband-Arbeiterinnen. 2) Du darfst nicht von Dir auf ,,jeder" schließen, es sei denn, dass Du Dich auf irgendwelche Untersuchungen beziehst..

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