Kann man gegen sich selbst, mit sich selbst Schach spielen?

14 Antworten

Das habe ich frueher oft gemacht. Da gibt es verschiedene Gruende fuer.

1.Man moechte eventuell eine neue Variante ausprobieren und sie nicht gleich jemandem zeigen bevor man nicht genug ueber sie weiß. 2.Es gibt eventuell keinen Spieler in der Naehe der es mit einem aufnehmen kann und es waere zu langweilig gegen Anfaenger zu spielen. 3.Es ist eine Herausforderung staendig so zu spielen, dass man niemanden (un-)bewusst benachteilt oder bevorteilt, man schult seine Unparteilichkeit sowie einen objektiven Blick auf das Geschehen.

Also ich habe auf diese Art und Weise viele interessante Varianten rausgefunden, die ich auch in richtigen Spielen verwendet habe und zum Teil noch immer verwende.

Schlussendlich uebt man sich auch im Vorausberechnen der Varianten. Man ist quasi immer am Pondern (ueberlegen waehrend des gegnerischen Zuges).

Dies ist völlig legitim und ich nenne mal ein paar Situationen in denen ich es praktiziere:

1.Kritische Abspiele finden

Ich z.B spiele oft die Drachenvariante gern mal mit beiden Seiten um manche Abspiele zu testen bzw. bei denen ich mich mit einer Seite unwohl fühle. Na und,dass man die Pläne kennt?Dies tut man in der Drachenvariante(Jugoslawischer Angriff) sowieso.Genauso Varianten im Najdorf-Sizilianer---völlig unterschiedliche Pläne.

2.Spaß

Wer würde nicht gern mal sein Weiß- gegen sein Schwarz Repertoire testen(?),damit kann man dies ganz leicht.Außerdem ist Blindschach gegen sich selber ein netter Zeitvertreib.


Es kommt immer das Argument,dass man ja die Pläne des "Gegners" kennt,aber na und?

Verteidigungsressourcen dagegen zu finden ist auch interessant. Außerdem,wie schon erwähnt,treffen bei den meisten Eröffnungen völlig unterschiedliche Pläne aufeinander.Es passiert auch einfach zu oft,dass man im Nachhinein bestimmte Varianten/Pläne für eine Seite findet.

Bei mir liegt die Remisquote eher gering,kann aber auch daran liegen das Drache/Najdorf,Spanisch,Tarraschvariante im Franzosen nicht gerade remislich sind.


Um nochmal auf deine Frage zurückzukommen,man kann es sicherlich.Und warum habe ich dann gleich mit beantwortet.

mfg Alex

Ich glaube nicht wirklich. Denn man kennt doch immer die Gedankegänge des Gegners. Das würde immer auf ein Remis hinauslaufen.


Emily007  10.09.2012, 20:42

Würde es nicht. Wenn du mit weiß überlegst, einen Zug machst, dann mit schwarz überlegst, einen besseren Zug siehst, dann ist schwarz im Vorteil, obwohl es vom gleichem Spieler gespielt wurde. Das mit den Gedankengängen ist halt der Bonus, den schwarz und weiß (eine Person) haben. Verstehst du?

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Selbstverständlich!

  1. Kann man am Brett ausprobieren, wie sich eine Partie weiter entwickeln könnte
  2. Kann man am Brett bestimmte Stellungstypen ausprobieren; wie man sie in der praktischenPartie erreicht, wie sie einzuschätzen sind, Eröffnungen, Mittel- und Endspiel studieren … :-)
  3. Kann man gut kommentierte Meisterpartien nochmals nachspielen und „nachempfinden“
  4. Viele Nichtspieler glauben, es sei naiv, weil man die „eigenen“ Gedanken kenne(n müsse), doch ist das eigentlich kein Problem bzw. trifft es nicht seinen Kern. Wenn man den Zug ausgeführt hat, ändert dies die Stellung und man sitzt dann auf der Seite des Gegners. Es kommen einem immer wieder neue Ideen, weil man manche Ideen verwirft … :-)

Das kann man tun. Vorteil: Man gewinnt immer!

Sinnvoller erscheint aber, dass man bestimmte Positionen ausspielt und beidseitig durchdenkt (wie die Schachprobleme, die es in Zeitschriften gibt).