Grund für 1000€ Fahrrad?

Also 1000€ ist ja eher untere Austattungsklasse, bei Neurädern von nahmenhaften Herstellern. Ja man zahlt auch für den Namen, aber mehr als das, die Geometrie ist entscheidend für das Fahrverhalten sowie die Verarbeitung stehen hinter dem Namen. Und zum anderen Ausstattung! Es macht nen riesen unterschied was für Bremsen und Schaltung du verbaut hast. Zudem ob mit anderen Anbauteilen oder ohne.

Und als Nachtrag, geh zum Fachhandel oder sei Gut im Schrauben. Reklas Online sind stressig und kein Fachhandel wird das gratis machen wenn überhaupt außer du kaufst das in einem.

huhu,

ich kann dir nur empfehlen einfach mal zu nem (Fach-)Händler zu gehen und dir ein paar Räder anzuschauen und Probezufahren. Ist zwar manchmal Teurer als im Onlinehandel aber du bekommst ein Rad das zu dir passt, oft gibt es auch Vorjahresmodelle zu günstigen Konditionen. Was du wirklich brauchst ist von Person zu Person unterschiedlich, kommt einfach drauf an was du damit vor hast. Mit 1000€ bist du schon in dem Bereich der "brauchbaren" Räder für den Täglichen bedarf. Fährst nur deine 3 kleinen Touren im Jahr kannst auch abstriche in der Qualität machen. Willst du jeden Tag 20 km bei Wind und Wetter zur Arbeit fahren würde ich mehr investieren. Hab für die Sommermonate vor ein paar Jahren auch ein Rad zu dem "Grundpreis" gekauft und eben noch andere Reifen, Schutzgitter und Gepäckträger anbauen lassen (hab auf meinen 10km von Straße bis Waldweg alles dabei) komme damit ganz gut klar, jetzt ist natürlich alles etwas teurer.

Grüße Anna

Für 1000 bekommst du normalerweise ein gutes Rad.

Da ist schon ein Unterschied zu einem Baumarktrad.

Oder du lässt dich verarschen, weil du keine Ahnung hast und zahlst nur den Namen.

Bei Rädern sind die Komponenten alles.

Die Marke ist eigentlich scheißegal, die macht nur den Rahmen.

Und der Rahmen ist eigentlich fast egal. Die anderen Komponenten sind wichtig.

Schaltung, Bremsen usw.

Mit den 1000 Euro bezahlst du einerseits einen Haufen Schnickschnack, den du eigentlich nicht brauchst und bekommst aber andererseits eine Qualität, die man nicht sehen kann.

Teure Räder haben (sollten haben) sehr gut gespeichte und gespannte Laufräder. Ein Bekannter, der Typ wiegt deutlich über 100 kg, hat so ein ziemlich teures Rad und ist schon ein paar Jahre fleißig damit herum gefahren. Ich konnte mich nur wundern. Nicht die kleinste Acht in den Felgen, kein Ausschlag zu sehen.

Dieses Rad, im Fachgeschäft gekauft, hat auch einen stabilen, großen Rahmen, Alu, auf seine Größe ausgelegt. Doch damit fängt es schon an. Alu ist zäh und steif. Gut, dass der Rahmen durch Federelemente abgesichert ist. Die allerdings machen den Gewichtsvorteil wieder zunichte.

Was ich ebenfalls für übertrieben halte, sind hydraulische Systeme, Bremsen. Natürlich haben die messbare Vorteile, aber sie sind auch aufwendiger. Wenn sie zicken, und das tun auch die irgendwann, kommst du mit deinem Haushaltswerkzeug nicht weiter.

Habe mir vor zwei Jahren noch einmal ein Trekkingrad gekauft, nur weil es mir gut gefallen hat. Chrom-Molybdän-Stahlrahmen, 62 cm, 3X7, Bj 95, 50 Euro! Die beiden Schalthebel konnte ich mit WD-40 reaktivieren, dann noch super Reifen drauf, neuen Sattel, neue Pedale, eine Rennradkassette und fertig. Nur die einzig wichtige Neuentwicklung der letzten 30 Jahre, der Nabendynamo, fehlt. Egal, das ist jetzt mein Sommerrad.

aber wo liegt der Unterschied ?

• Es gibt Rahmen, die aus irgendwelchen Rohren schnellstmöglich zusammengeschweißt sind und weder schön, noch leicht sind und es gibt Rahmen, deren Rohre aufwändig geformt sind, deren Wandstärken belastungsgerecht variieren und bei denen sich der Schweißer Mühe gegeben hat - welche dann schöner und leichter, aber eben auch teurer sind.
• Es gibt Lackierungen, bei denen der Lackierer einmalig 2 Minuten pro Rahmen hatte und Lackierungen, wo der Lackierer jeden Rahmen mehrfach für je 5 Minuten in die Finger bekommen hat.
• Es gibt Schaltungen, die halt ein paar Gänge haben und grundsätzlich in der Lage sind, dazwischen hin und her zu schalten - und des gibt Schaltungen mit großer Übersetzungsbandbreite, die auch unter Last butterweiche und zuverlässige Schaltvorgänge schaffen.
• Es gibt Bremsen, die das Fahrrad verlangsamen und zum Stehen bringen können, und es gibt Bremsen bei denen man mit einem leichen Druck des Zeigefinges einen Bremsanker wirft.
• Es gibt Reifen, die aus irgendwelchem Gummi bestehen und irgendwelche schick aussehenden Stollen haben, und es gibt Reifen wo Ingenieure jahrelang an der Optimierung von Gummimischung und Profil gearbeitet haben, sodass diese Reifen unter schwierigen Verältnissen spürbar besser funktionieren.
• Es gibt Marken, die die gesetzlichen Gewährleistungspflichten zähneknirschend erfüllen, wenn sie sich nicht drum drücken können und es gibt Marken, die dir noch Jahre nach dem Kauf freiwillig einen vergünstigten Ersatz anbieten, wenn du einen Unfall hattest.
• Es gibt Marken, die kein Händlernetz haben, wo du das Fahrrad entweder im Karton oder vom Fahrradständer so kaufst, wie es eben ist und es gibt Marken, die hochwertige Händlernetze unterhalten, wo du im Bedarfsfall stundenlang kompetent beraten wirst und wenn mal was ist, schaut man gerne ob man dir unkompliziert helfen kann.

Dasgeht genauso weiter bei den Laufrädern, Federung, verwendeten Lagern, bei Anbauteilen wie Lenker und Gepäckträger, Griffen und Sattel, ggf. Beleuchtung...

Und das schlägt sich eben alles im Preis nieder.