Definitionsbereich?

3 Antworten

Du hast vollkommen recht.

Der Fehlschluss Deines Korrektors liegt in der Annahme dass, da der Logarithmus für Werte <= 0 nicht definiert ist, die gesamte Funktion für x <= 0 nicht definiert ist. Das ist jedoch falsch.

Der Logarithmus ist für negative Argumente komplex. Allerdings wird der Exponent hier gleich wieder in die Exponentialfunktion eingesetzt, wodurch das Resultat für bestimmte Werte wieder reell ist.

Das wird anhand Deines Beispiels -2*pi ersichtlich:

und

Das f(x) für alle x < 0 nicht definiert ist, ist also Quatsch.

Ich hätte die Funktion eher so umgeformt:

für cos(x) ungleich 0.

Da wird schon etwas klarer, was zum Definitionsbereich gehört und was nicht.

Mit der Umformung Deines Korrektors hast Du doch schon eine plausible Begründung!

Formst Du das anders um, wie aperfect10 es ja auch schon getan hat, also in x^g(x)=[1/g(x)].Wurzel(x) dann kommst Du an das Problem, dass Du bei negativen x-Werten die Wurzel aus einer negativen Zahl ziehen musst.

Und genau da liegt das Problem. Das funktioniert bei negativen Zahlen generell nur bei "ungeraden" Wurzeln, d. h. 3., 5., 7. usw. Wurzel (z. B. 3.Wurzel(-8)=-2). Wobei man auch da je nachdem wie man rechnet in Konflikt kommen kann: (-8)^(2/6)=6.Wurzel((-8)²)=6.Wurzel(64)=+2
(-8)^(2/6)=(-8)^(1/3)=3.Wurzel(-8)=-2 ... was denn nun?!?

Daher schränkt man z. B. bei Exponentialfunktionen f(x)=a * b^x ja auch die Basis mit b>0 ein, um diesen "Problemen" von vornherein aus dem Weg zu gehen.

Bei Deinem "Spezialfall" (o. ä.) wäre ja dann die Funktion "theoretisch" auch immer dann definiert (die Funktionswerte sind bestimmbar bei x<0, wenn man "mögliche" Wurzeln aus negativen Zahlen zulässt), wenn cos(x) die Werte 0, +-1, a/3, a/5, a/7, usw. annimmt (a € Z). Das macht dann aber praktisch wohl eher keinen Sinn mehr...


FragenderKerl 
Fragesteller
 27.11.2023, 12:31

Ja, allerdings würde ich die Umformung von x zu x^ln(x) nicht als "plausibel" bezeichnen. Denn: Das könnte man ja immer tun. So könnte man auch die lineare Funktion f(x)=3x als f(x)=3x^ln(x) schreiben und infolgedessen den Definitionsbereich auf x>0 einschränken.

Aus der Umformung zu ln(x) folgen also Verluste im Definitionsbereich. Um diese zu vermeiden, müsste man ln|x| schreiben. Der Betrag wäre hier wichtig, um den Definitionsbereich nicht zu ändern.

Die Betragschreibweise vereinfacht die Frage nach dem größtmöglichen Definitionsbereich vom x^cos(x) und letztendlich auch x^x aber nicht.

0
Rhenane  27.11.2023, 13:47
@FragenderKerl

Stimmt, habe den Gedanken außer acht gelassen, dass man ja auf die Idee kommen könnte diese Umformung auch auf "einfachste" Terme anzuwenden! Der Betrag würde dann zwar den Verlust im Definitionsbereich wett machen, aber die Wertemenge ist ja auch verändert, weil mit e^ keine negativen Ergebnisse mehr möglich sind.

Bliebe die Umformung in Wurzelschreibweise, bei der dann für x<0 "nur noch" die genannten (unendlich vielen) Einschränkungen als Definitionswerte greifen, sofern negative Radikanten akzeptiert würden - was bei Exponentialfunktionen nicht der Fall ist.

0

sicher durchsteigen "tu" ich auch nicht .
Mal ein paar Fundstücke :

.

Man kann aber mal x^x sich anschauen

Bild zum Beitrag

Def : x > 0 ......................warum dort keine Punkte für (-2)^(-2) = 1/4 usw sind ,war mir schon immer ein Rätsel .

.

Wolfram macht es sogar noch differenzierter für x^(cos(x)) ,wobei x > 0 nur eine Alternative von vieren ist .

Bild zum Beitrag

das problem scheint minus hoch minus zu sein

 - (Studium, Funktion, Analysis)  - (Studium, Funktion, Analysis)