Christentum du sollst teilen?

10 Antworten

Ernsthaft ? "Gebt, so wird euch gegeben" - "Gib jedem, der dich bittet" - "Wenn einer 2 Brote habe, gebe er eines dem, der keines hat" - "Geben ist seliger denn nehmen" - es gibt unzählige solche und ähnliche Bibelstellen. Geben und Teilen ist christliches Grundprinzip, im Sinne davon, seine Nächsten zu lieben.

Ja, das steht in der Bibel. Sie ist voll davon. Deshalb ist es auch wenig sinnvoll, den einen oder anderen Satz daraus zu zitieren.

Es ist keine christliche Erfindung, sondern wurde wahrscheinlich aufgrund des christlichen Standartethos lediglich aufgewertet, und in der Praxis durch verschiedene Entwicklungen und Einrichtungen gewährleistet bis heute.

Im Mittelalter gab es z. B. städtische Bettelordnungen, durch die nicht nur festgelegt war, wer wo betteln durfte, sondern auch, wer wie zur Unterstützung von Bettlern verpflichtet war. Literatur findet sich unter "Bettelordnung" im Web.

Das Teilen mit den Bedürftigen gehört auch heute noch zum praktizierten Christentum wie etwa der Kirchgang. Durch zunehmende staatliche Institutionierung mag die Bedeutung des Teilens als religiöse Verpflichtung zurückgegangen oder zumindest aus dem Blickfeld geraten sein. Nicht zuletzt auch durch die überlieferte Aufforderung, dies im Verborgenen zu tun ("Die Rechte soll nicht wissen, was die Linke tut.").

Wer sich über die heutige Bedeutung einen Überblick verschaffen will, kann entsprechende Statistiken über das private Spendenaufkommen bei den Landes- und Bundesämtern für Statistik anfordern. Es hat auch dann seine Wurzeln in unserer Religionsgeschichte, wenn es außerhalb der religiösen Institutionen praktiziert wird. Ein Teilen ohne Religiosität gibt es nicht.


Wurzelstock  09.11.2017, 11:50

P.S.: Seit nunmehr etlichen Jahren gibt es eine neue Entwicklung, mit der hierzulande die Überproduktion von Lebensmitteln caritativ nutzbar gemacht wird, statt sie zu entsorgen.

Zu meiner Überraschung kehrt das der Lebensmittelkonzern REWE nun um: Er fordert seine Kunden mit extra für diesen Zweck abgepackten Lebensmitteln auf, für die örtliche Tafel zu spenden. Das ist eine Unverfrorenheit!

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Das wird vom Christentum selbst nicht als spezifisch christlich aufgefasst - Johannes "der Täufer" stand ganz in einer der Traditionen des Judentums.

Vgl. https://www.bibleserver.com/text/LUT/Lukas3,10-11


Viktor1  09.11.2017, 15:29

ja - er hat seine "Lehre" aber relativiert
"es kommt aber der, der stärker ist als ich; ich bin nicht wert, dass ich ihm die Riemen seiner Schuhe löse; der wird euch mit dem Heiligen Geist und mit Feuer taufen."
"Spezifisch"  christlich ist, daß die Zuwendung zum Mitmenschen in seiner Not nach der Botschaft Jesu die einzige notwendige Voraussetzung ist, um im das Reich Gottes zu kommen.
https://www.bibleserver.com/text/EU/Matth%C3%A4us25,34-40
und das genau stand nicht in der Tradition des Judentums.

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Wurzelstock  10.11.2017, 03:23
@Viktor1

Victor, dein Zusammenhang ist nicht richtig. Die einzige notwendige Voraussetzung, um in das Reich Gottes zu kommen ist es, die Gebote zu halten (Matth.19, 16ff) : Du sollst nicht töten, du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht stehlen, du sollst kein falsches Zeugnis geben, ehre Vater und Mutter, und du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Bei Markus und Lukas wird das Gebot der Nächstenliebe nicht in diesem Zusammenhang aufgezählt.
Paulus dagegen schreibt mehrfach: "Wer seinen Nächsten liebt, hat alle Gebote erfüllt."

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"Gebt, so wird euch gegeben. Ein volles, gedrücktes, gerütteltes und überfließendes Maß wird man in euren Schoß geben; denn eben mit dem Maß, mit dem ihr messt, wird man euch zumessen."
Lukas 6:38
Und ansonsten lässt sich das Prinzip der Nächstenliebe auch gut darauf anwenden. Nächstenliebe beinhaltet, sich um seine nächsten zu kümmern falls es ihnen schlecht geht.

Gebe und dir wird gegeben werden

 Jesus von Nazareth