Wieso sind psychische Diagnosen zum “Trend” geworden?

4 Antworten

Manche Diagnosen sind anfangs auch nur Verdachtsdiagnosen. Manchmal ist es schwierig, die verschiedenen Diagnosen exakt von einander zu differenzieren, weil manche Verhaltensweisen einfach ähnlich sind und verschieden zugeordnet werden können.

Jeder Mensch ist eben anders unterwegs. Individuell. Da gibt es kein Schema.

Manche Diagnosen sind glasklar und eindeutig, andere sind dagegen schwammig und eher erstmal eine Vermutung.

Für eine gute und gesicherte Diagnose muss schon ein Facharzt her und auch entsprechend Zeit und Möglichkeit da sein, den Betroffenen *unter die Lupe zu nehmen*, kennen zu lernen.

Diagnosen können sich auch mal ändern.

Auf tik tok Hobby-und Laien-Diagnosen solltest du mal nichts geben.

Das Labeln mit psychischen Krankheit oder anderen Merkmalen ist ein Versuch sich zuzuordnen .. bei anderen ist es eine Möglichkeit ihr Verhalten zu rechtfertigen und sich der Verantwortung zu entziehen („Ich kann nichts dafür hab xy Störung“) es wird mittlerweile auf die gleiche Art benutz wie Sternzeichen … soll Sachen einfacher und überschaubar machen .. aber wie auch bei Sternzeichen ist das mit den Krankheiten nicht sinnvoll denn es ist ein Spektrum und nicht dazu gedacht wie ein Schubladensystem benutzt zu werden (zumindest hat mir eine Therapeutin erklärt dass das sehr großen Schaden anrichten kann und man die Namen für eine Diagnose auch nur hat um in eine Richtung zu arbeiten)

warum dir Diagnosen hinterher geworfen werden kann ich dir nicht beantworten weil ich nur dieses eine Gespräch mit einer Therapeutin darüber geführt habe

Hey,

Dafür gibt es wahrscheinlich viele Gründe, diese Fallen mir auf Anhieb ein:

  1. Manche Menschen brauchen immer eine Erklärung für etwas. Du kannst nicht einfach "so sein", du musst immer irgendwas haben, was Gewisse Verhaltensweisen begründet. Ein neuartiger Trend in der Gesellschaft, den ich aber in vielen Bereichen so erlebe. "Du bist so und so drauf - dann hast du sicher die und die Störung!". Jeder ist heutzutage Arzt.
  2. Bei den richtigen Ärzten ist es aber auch so, dass ich schon öfter erlebt habe, dass man lieber jemanden falsch diagnostiziert, als gar nicht. Es liegt etwas vor, man weiß aber nicht genau was und dann haut man lieber eine falsche Diagnose raus und behandelt die Person dementsprechend. Damit hat die Person dann "Klarheit" -wenn auch eine Falsche. Ich wurde mit einer Schilddrüsenunterfunktion diagnostiziert, einfach weil die Ärztin eine einfache Erklärung gebraucht hat. Später hat sich herausgestellt, dass meine Symptome von einem Hirntumor kommen.
  3. Sie wissen es einfach nicht besser. Nicht jeder Arzt ist gut auf seinem Gebiet. So sind diese Symptome für den einen diese Krankheit und für den anderen eine ganz andere Krankheit. So kann es zu verschiedenen Diagnosen bei den selben Symptomen kommen.
  4. Profit. Die Pharmaindustrie verdient sich eine goldene Nase an den ganzen Therapien für die Diagnostizierten

LG

Die Fachleute unterstützen das ganze auch noch, indem sie einem ungewollt Diagnosen verpassen, die nicht auf einen zutreffen. Hat zum Teil, abrechnungstechnische Gründe. Undiagnosizierte ME/CFS-Kranke bekommen meist fälschlicherweise Depressionen diagnostiziert, um überhaupt eine Diagnose zu bekommen. Hoffentlich endet das endlich mal