Wieso arbeiten viele Eltern (heterosexuelle Paare) in Vollzeit und Halbzeit, warum nicht einfach in Dreiviertelzeit und Dreiviertelzeit?


21.09.2023, 15:07

Also mit Halbzeit meine ich die Hälfte der Stunden, also 20

6 Antworten

20 Stunden sind Teilzeit und Halbzeit ist in Fußball. Und ausserdem jeder arbeitet so viele Stunden, wieviel er für notwendig und richtig hält, muss und kann.

Meistens, weil es die Arbeitgeber nicht anbieten.

Es gibt nach wie vor gängige Vorurteile, dass sich z.b. Führungspositionen mit einer Teilzeitstelle widersprechen. angeblich kann man Positionen und Verantworlichkeiten (also all das, was auch besser bezahlt ist) nur ausfüllen, wenn man auch Vollzeit arbeitet.

Es ist nun an sich kein Geheimnis, dass wer einmal aus dem Beruf raus ist - was ja durch eine Schwangerschaft und Mutterschutz zwangsläufig der Fall ist - nicht mehr wirklich für Fort- und Weiterbildungen oder für freiwerdende Positionen berücksichtigt wird. Es gibt auch immer noch Arbeitgeber, die Frauen nur wegen der Fähigkeit Schwangerwerden zu können, von vornherein nicht wirklich in der Karriereplanung berücksichtigen.

Weiterhin müssten diese beiden "Dreiviertelstellen" auch absolut aufeinander abgestimmt sien. Wie soll es funktionieren? Dann müssten schon die Arbeitgeber miteinander kommunizieren bzw. die Eltern beim selben AG sein.

An sich ist das, was du beschreibst, das "optimale". Das, was auch der Staat fördern will. Deswegen gibt es das Elterngeld plus. In der Praxis hat es aber seine Umsetzungsschweirigkeiten, weil Arbeitgeber zustimmen müssen, und die Arbeitszeiten aufeinander abgestimmt sein müssen. Etwas, was fast nur Selbstständige oder Eltern mit gleichem AG hinkriegen. Einfacher ist es, einer reduziert auf eine Halbtagsstelle und ist so immer ab mittags zu Hause. Und warum es meistens die Frauen machen, ergibt sich nochmals aus meinem zweiten Absatz.

Die meisten Arbeitgeber bieten nur Halbtags oder Vollzeit an, so weit ich es kenne. Und für die Kinderbetreuung muss jemand idR mittags Zuhause sein, nicht beide Nachmittags.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Schulische und normale Ausbildung + an der Uni gearbeitet

Acera 
Fragesteller
 21.09.2023, 15:08

Man könnte es ja auch anders verteilen irgendwie, dass man das beispielsweise auf Tage oder Wochen aufteilt statt auf Vormittag Nachmittag

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Acera 
Fragesteller
 21.09.2023, 15:15
@Loka95

Nun, vieles, in erster Linie eine pragmatischere Verteilung und damit einhergehend mehr Gerechtigkeit

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Loka95  21.09.2023, 15:20
@Acera

Ich meinte für die Familien. Man bekommt ja nicht einfach die Tage frei, die man sich wünscht.

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Vollzeitjobs findet man wohl am meisten und dass beide gleichzeitig einen 75% Job finden ist nicht sehr wahrscheinlich.

Zudem hat die Mutter, zumindest in den ersten Monaten, viel mehr mit dem Kind zu tun wie der Vater (Stillen usw.) Sie kann also gar nicht so viel arbeiten wie der Vater. Zudem findet nach wie vor fast immer eine Rollenteilung statt und die Mutter wird zu Beginn deutlich mehr um das Kind "herum sein" wie der Vater und das ist auch gut so. Der Vater kommt erst später zum Zug und dann kann Teilzeit zum Thema werden.


Acera 
Fragesteller
 21.09.2023, 15:16

Ja, in den ersten Jahren ist noch mal was Anderes, aber danach?

also liegt es vielleicht daran, dass dieses einfach noch nicht so existiert Und was hieltest du denn davon, dieses Modell einzuführen?

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Patrickson  21.09.2023, 15:25
@Acera

Einführen? Wie? Als Gesetzt oder wie? Als Gesetzt bitte nicht!!!

Es gibt viele Eltern welche Teilzeit arbeiten aber meistens genau 75:75 ist wohl eher selten. Wieso eigentlich 150%?

Natürlich gibt es das alles schon aber es ist gewiss nicht die Mehrheit. Ich und meine Frau haben als unsere Kinder älter waren Teilzeit gearbeitet und das bringt wieder andere Probleme mit sich.

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Weil Deutschland Frauen-, Familien- und Kinderfeindlich ist.

Eine richtige Trendwende wird es erst geben, wenn der Fachkräftemangel sich verschärft und sich Firmen diese Disktimination nicht länger leisten können.