queer und psychisch keank?

13 Antworten

Von Experte LunarEclipse bestätigt

Nein, Krankheiten haben keinen Einfluss auf die Sexualität.

Eher ist es so... Viele queere Menschen haben bereits in ihrer Kindheit gemerkt, dass irgendwas an ihnen anders ist. Oder andere Menschen haben das gesehen.
So wird man schnell zum Außenseiter, dann zum Mobbingopfer - nicht aufgrund der Sexualität oder des Geschlechts, sondern aufgrund eines vagen Anders-seins. Häufig sind auch die Eltern keine Hilfe, da diese auch sehen, wie anders ihr Kind ist. So bekommt man von überall gesagt, wie schrecklich man doch sei, und irgendwann wird das teils verinnerlicht.
Andere merken nichts, und stehen dann plötzlich mit 25 vor der Frage "Hey, warum hatte ich nie eine Schulromanze und meine erste Liebe?" und dann finden sie raus, dass sie bisher an der falschen Stelle gesucht haben, aufs andere Geschlecht stehen. Kann zu einer Krise führen.
Oder, für die wenigsten ist der erste Gedanke beim Bemerken von Unzufriedenheit mit dem eigenen Körper, das man eventuell mal in die Richtung überlegen sollte, ob man trans ist. Viele wissen nur "Ich will nicht breit aussehen, sondern schmal und klein bleiben" oder "Ich will keine breiten Hüften und Brüste". Viele Transpersonen landen so bereits in der frühen Pubertät in einer Essstörung.

Und das sind nur ein paar Beispiele.

Das Leben der durchschnittlichen queeren Person hat einfach mehr mögliche Abgründe, in die man fallen könnte, als das Leben einer durchschnittlichen heterosexuellen cisidenten Person. Es gibt mehr Gelegenheiten, in Sackgassen der Denkweisen zu geraten, aus denen man ohne Hilfe von Profis nicht mehr raus kommt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin bisexuell und nichtbinär & kenne viele andere 'Queere'.

Manu2007het  18.05.2024, 22:50

ADHS und Legasthenie entstehen nicht als Folgen von Mobbing

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Seraphiel0  19.05.2024, 09:49
@Manu2007het

Das sind auch beides keine psychischen Erkrankungen, sondern neurologische Entwicklungsstörungen.

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Vielleicht liegt das aber auch nur daran dass du in diesem Bereich Erfahrung gemacht hast. Klar, es gibt auch Queere Menschen mit psychischen Erkrankungen aber eine Kausalität gibt es da nicht.

ich würde mal annehmen dass das ein kleiner Teil betrifft mit denen du Erfahrungen gemacht hast, das sind aber nur ein kleiner Bruchteil an Queeren Leuten und ist nicht auf alle umrechenbar.

Also es bezieht sich nur auf die paar die du persönlich kennengelernt hast. Das sind bei weitem ja nicht alle 😉

Krankheiten nicht auf Sexualität, aber Sexualität auf Krankheiten. Meiner Meinung nach.

Viele von uns werden jahrelang für unsere Sexualität runter gemacht und ausgestoßen, natürlich führt das zu mentalen Schäden.

Aber ich kenne durchaus ein paar heterosexuelle psychisch kranke. In meiner Klinik wurden wir durchaus weiter runter gemacht, weil wir queer waren. Wurden dann wegen Mobbing raus geschmissen.


Leniachan 
Fragesteller
 18.05.2024, 17:08

hmm ja, kenne aber auch zb keinen borderliner und habe nie einen borderliner gesehen, der NICHT queer ist und borderline kommt von kindheitstraumata. ich bin zb bipolar und queer. bipolar aber durch jahrelangen missbrauch in der kindheit :) diskriminiert wurde ich nie for meine sexualität!

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Mayahuel  18.05.2024, 17:35
@Leniachan
und habe nie einen borderliner gesehen, der NICHT queer ist

Ich kenne keinen Deutschen, der nicht queer ist.

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LeeLevs0325  19.05.2024, 15:19
@Leniachan

Ich habe nur die naheliegendste Lösung genommen. Nur weil du es nicht kennst, heißt es nicht, dass es die nicht gibt.

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Ich klammere das (Reiz)Thema LGBTIQ in meiner Antwort einmal ganz bewusst aus und habe trotzdem einen, hoffentlich interessanten, Einwurf.

Ich habe auch umfangreiche Erfahrungen mit psychisch kranken Personen - und natürlich gibt es viele psychisch kranke Hetereosexuelle.

Das bestimmte psychische Störungen sich auf das Sexualverhalten auswirken glaube ich sehr wohl. Was ich schon mit bipolaren und Borderline-Frauen erlebt habe ist wirklich krass. Ich habe Frauen mit den erwähnten Krankheiten und Störungen oft als extrem promiskuitiv erlebt und zudem neigten sie zu Hochrisikoverhalten und krassen Sexualpraktiken - insbesondere im SM-Bereich.

Nicht umsonst wurden Regeln für SM entwickelt:

Egal wie die einzelnen Vorlieben auch gelagert sind, es gibt für sie eine Grundregel: Es soll „safe, sane and consensual“ zugehen, also auf Sicherheit bedacht (inclusive safer-sex), nicht gesundheits- oder psychisch schädigend und mit Zustimmung aller Beteiligten.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Safe,_Sane,_Consensual

Diese Grundregeln gibt es eben genau weil dieser Bereich tatsächlich viele kranke Menschen anzieht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Langjährige Erfahrung in der Parteipolitik und als Reporter

klingt nach confirmation bias. wenn jemand aus deiner sicht beide kriterien erfüllt fällt es dir auf, wenn nicht dann eben nicht.


Leniachan 
Fragesteller
 18.05.2024, 17:14

das fällt nicht nur mir auf

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