Was benutzt ihr lieber, Perfekt, Präteritum oder gemischt?

Ist wohl echt ein Geschmacks- oder Gewohnheitsding. Ich höre beides sehr oft, auch mündlich.

So schilderte das Buch den Sachverhalt treffend:

  1. Er ging nach Hause, betätigte den Lichtschalter, ließ sich auf das Sofa fallen, aß fernsehguckend seine Chips, rieb seine Beine instinktiv an der Sofakante und erzürnte sich und ergriff die Fernbedienung, um ein Ende der für ihn einseitigen Nachrichtensendung zu erwirken.
  2. Er ist nach Hause gegangen, hat den Lichtschalter betätigt, hat sich auf das Sofa fallen lassen, hat fernsehguckend seine Chips gegessen, hat seine Beine instinktiv an der Sofakante gerieben und (hat) die Fernbedienung ergriffen, um ein Ende der für ihn einseitigen Nachrichtensendung zu erwirken.
  3. Er ging nach Hause, hat den Lichtschalter betätigt, ließ sich auf das Sofa fallen, aß fernsehguckend seine Chips, hat seine Beine instinktiv an der Sofakante gerieben und (hat) die Fernbedienung ergriffen, um ein Ende der für ihn einseitigen Nachrichtensendung zu erwirken.

Was findet ihr am besten? Sind die Sätze überhaupt richtig? Hättet ihr sonst noch etwas anzumerken?

2. Perfekt 50%
1. Präteritum 30%
3. zufällig gemixt 20%
Deutsch, einfach, Schule, Sprache, Menschen, Bildung, Politik, Unterricht, Kultur, Satz, Dialekt, Effizienz, Germanistik, Gesellschaft, Grammatik, Hochdeutsch, Philosophie, Satzbau, Zeit, Gewohnheit, Perfekt, Präferenz, praeteritum, Tempus, Abstimmung, Umfrage
Dialekt Kurpfalz Heidelberg/Mannheim?

Ich weiß nicht, ob sich da jemand auskennt. Die Frage ist schon sehr speziell.

Ich komme aus NRW und habe eine 95-jährige Tante, die wohnt in der Kurpfalz, genauer zwischen Heidelberg und Mannheim und dort ist sie, obwohl wie ich im Kölner Raum geboren, auch aufgewachsen und hat immer dort gelebt.

Bei einem Telefonat mit ihr ist mir gestern ein Kurpfälzer Dialektausdruck ausgefallen, den ich bisher von ihr noch nie hörte.

Sie sagte nämlich (im Dialekt): "Ich gehe rüber ins andere Zimmer. Hier drinnen ist es mir zu kalt." - Das hörte sich ungefähr so an:

"Isch geh äriwwer ens onnere Zimmer. Do herinne is es mir zu kalt."

Meine Frage betrifft den Ausdruck "do herinne" für "hier drinnen". Ich weiß nämlich noch, wie ich vor vielen Jahren, noch als Schüler, bei meiner Tante und meinem Onkel zu Besuch war und da gab es ein Missverständnis mit viel Gelächter, auf das man bei erinnernden Gesprächen oft zurückkam. Damals hatte sie nämlich - und da trügt mich mein Gedächtnis nicht - nicht "do herinne" gesagt, sondern "dohìnn" mit Betonung auf der 2. Silbe. Dieses "dohínn" für "hier drinnen" hatte ich nämlich damals missverstanden, ich glaubte nämlich, die Katze meiner Tante wäre gestorben. Ich war, wie gesagt, für ein paar Tage zu Besuch. Und ich sagte, als meine Tante in ihrem Fernsehzimmer, wo sie ein Bügelbrett stehen hatte, bügelte:

"Sag mal, wo ist denn der Peter, den hab ich, fällt mir gerade auf, seit gestern oder vorgestern nicht gesehen."

Darauf damals die Tante: "Hah, der is dohínn."

Ich ganz bestürzt, weil ich dachte, der putzige schwarze Kater wäre "dahin", also gestorben, und mich irritierte, dass das Tier tot war und die Tante mir gar nichts gesagt hatte, obwohl ich in den Ferien schon seit 1 Woche bei ihr war und mit dem Tier gerne gespielt hatte.

Das gab dann ein großes Gelächter, weil die Tante natürlich sagte:

"Hah, der ist hier drinnen."

Und mit einem "Do guckemol do nuff" zeigte sie auf eine Vitrine, wo der Peter oben auf dem Schrank lag und grad passend aus der Öffnung zweier barock anmuterender Zierblenden herauslugte, als hätte er die Frage nach seinem Verbleib verstanden und als wollte er wie Mark Twain sagen: "Die Gerüchte über meinen Tod sind völlig übertrieben."

Auf jene Katzenanekdote anspieltend, sagte ich zu meiner Tante gestern am Telefon verblüfft. Früher hast du doch zu "hier drinnen" "dohínn" gesagt und nicht "do herinne".

Sie blieb aber in ihrem Altersstarrsinn, an dem Sie als 95-Jährige schon fünfzig Jahre leidet, steif und fest dabei, im Dialekt der Kurpfalz hieße es "do herinne". Mit meinem "dohínn" hätte ich das Kölner Idiom (ich wohne in Köln) verwendet (da heißt es aber "hier drin" wie im Hochdeutschen).

Daher an alle Kurpfälzer und sonstige Kenner.

Heißt es nun "do herinne" oder "dohínn".

Deutsch, Familie, Sprache, Mannheim, Dialekt, Heidelberg, Kinder und Erziehung
Bayrisch im Bundestag, wer überarbeitet Protokoll?

Vor einigen Monaten gab es mal eine Rede eines Abgerdneten Stephan Protschka auf Bayrisch. Für Nichtbayern war einigermaßen klar, worum es in der Rede im Großen und Ganzen ging, Details blieben jedoch in großen Teilen unverständlich.

Vor ein paar Jahren hielt mal der Abgeordnete Johann Saathoff eine Rede, in der er zu großen Teilen Plattdeutsch sprach. Dazu habe ich damals gelesen, dass der stenographische Dienst des Bundestages die Tonaufzeichnung zum Institut für niederdeutsche Sprache in Bremen geschickt hat. Die haben dann kurz ein schriftliches Protokoll der plattdeutschen Passus angefertigt und an den Bundestag zurückgeschickt.

Seit schon früher mal Abgeordnete im Bundestag (sehr selten, aber hier und da doch mal) plattdeutsch gesprochen haben, sei dies eine etablierte Gepflogenheit. Das Bremer Instittut ist in solchen Fällen gern bereit, schnell zu helfen. Es ist ja wichtig, dass der genaue Wortlaut von Bundestagsbeiträgen zu Protokoll genommen wird. Vieles ist ja juristisch relevant. Daher werden die Protokolle der Plenarsitzung ja auch in hohem Tempo erstellt und werden sehr zeitnah nach der Sitzung veröffentlicht.

Wie ist das aber, wenn jemand, wie besagter Stephan Protschka, Bayrisch spricht? Gibt es für Bayrisch auch so ein Institut, an das sich der Bundestag wenden kann? Ich habe so etwas im Internet nicht gefunden. Weiß das jemand?

Schule, Politik, Bayerisch, Bundestag, deutsche Sprache, Dialekt, Plattdeutsch, Stenografie, Verständlichkeit

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