Die beste Ausbildung kann vor Fehlern nicht vollständig schützen. Das ist in jedem Beruf so und auch ein Polizist bleibt ein Mensch, der Fehler machen kann.
Zum Polizeieinsatz gehört auch, eine Situation schnell einzuschätzen und zu handeln, um Schlimmeres zu verhindern. Leider kann dabei auch immer eine Fehleinschätzung passieren - und die Folge haben wir ja leider sehen müssen. Das ist extrem bedauerlich, aber nie voll auszuschließen.
Daher macht es keinen Sinn, darin jetzt die Polizeiausbildung infrage zu stellen. Denn wer die Frage stellt, muss sich die Frage gefallen lassen, wann er/sie selbst zuletzt einen Fehler gemacht hat. Klar: Wenn ich beruflich einen Fehler mache, geht es "nur" um Geld, nicht zwingend gleich um Menschenleben. Ich bin auch kein Polizist.
Man sieht aber jetzt auch den einen Fall, wo ein Polizist in seinem Beruf und in vollem Einsatz zu Tode gekommen ist. Man sieht aber nicht, wie viele erfolgreiche Einsätze er schon hatte, jeden Tag zuvor.
Leider ist ihm nun die unübersichtliche Situation, die dieser bekloppte Irre mit seinem Messer erzeugt hat, zum Verhängnis geworden. Hätte er nichts getan oder auch nur gezögert, hätte man ihm mit dem Handyvideo auch einen Strick daraus gedreht.
Manchmal sollten wir uns fragen, ob wir nicht einfach mal nachdenken sollten, bevor wir solche Anschuldigungen und Vermutungen ins Internet schreiben oder ob wir nicht einfach dabei bleiben sollten, dass wir alle Fehler machen und die meisten von uns nicht im Ansatz den Mut hätten, auch nur in das Sichtfeld einer Schlägerei zu geraten geschweige denn einzugreifen. Später im Netz irgendeine Ausbildung infrage zu stellen ist absolut sinnlos. Man könnte das vielleicht noch akzeptieren, wenn nicht der arme Polizeibeamte selbst dabei sein Leben verloren hätte.