0

Hallo Kinamon,

so etwas wie eine "innere Zeit" eines Photons gibt es nicht bzw. es erfÀhrt keine Zeit.

TatsĂ€chlich hat ein Photon gewissermaßen "keine Substanz"; es ist nicht etwas, das sich bewegen kann, sondern es ist gewissermaßen seine eigene Bewegung. Nur deshalb kann es sich ĂŒberhaupt nur mit genau c â‰ˆ 3×10⁞ m⁄s bewegen.

Alles, was "Substanz" (d.h. Masse m bzw. Ruheenergie E₀ = mcÂČ, was dasselbe in verschiedenen Maßeinheiten ist) kann – relativ zu einem Bezugskörper, etwa einer Uhr U, denn Geschwindigkeit ist grundsĂ€tzlich relativ – c nur beliebig nahe kommen.

Das hÀngt mit der Geometrie der Raumzeit zusammen, einer Struktur, die sich erst anhand eines Körpers wie unserer Bezugs-Uhr U in Raum ("Menge aller Orte" = festen Positionen relativ zu U) und Zeit, genauer der U- Koordinatenzeit t, die entlang der Weltlinie (WL) von U gemessen wird. Diese ist zugleich Zeitachse eines von U aus definierten Koordinatensystems Σ.

Die U- Koordinatenzeit t₁ eines Ereignisses Ě₁ ist der von U aus ermittelte Zeitpunkt t₁ᔄ âˆ’ r₁⁄c von Ě₁, wobei t₁ᔄ (v fĂŒr "visuell") der Zeitpunkt seiner Beobachtung von U aus und r₁ die Entfernung ist, in der man Ě₁ geschehen steht, den Betrag des Ortsvektors râ€ș₁ = (x₁; y₁; z₁).

Bild zum Beitrag

Abb. 1: Veranschaulichung eines Ortsvektors

Die U- Koordinatenzeit zwischen zwei Ereignissen Ě₁ und Ě₂ ist die von U aus ermittelte Zeitspanne Δt = t₂ âˆ’ t₁ zwischen ihnen.

GALILEIs RelativitĂ€tsprinzip (RP) nun, dass man statt U auch eine relativ zu U z.B. in x-Richtung von ÎŁ mit Δx⁄Δt = v bewegte Uhr U' als stationĂ€r ansehen, d.h. ein von U' aus definiertes Koordinatensystem ÎŁ' benutzen kann, indem sich U mit Δx'⁄Δt' = âˆ’v bewegt; dabei ist Δt' natĂŒrlich die U'- Koordinatenzeit. Die grundlegenden Beziehungen zwischen physikalischen GrĂ¶ĂŸen (nichts anderes sind Naturgesetze) sind in ÎŁ und ÎŁ' dieselben.

In Σ' ist aber auch ein Ort etwas anderes as in Σ, nÀmlich eine feste Position relativ zu U'. Insbesondere können zwei Ereignisse in Σ einen rÀumlichen Abstand haben und in Σ' gleichortig sein (oder umgekehrt).

Ereignisse, fĂŒr die es ein Koordinatensystem gibt, in dem sie gleichortig sind (und zeitlich aufeinander folgen), heißen zeitartig getrennt. FĂŒr solche Ereignisse kann es eine lokale Uhr Ώ geben, in deren NĂ€he sie stattfinden, was eine direkte Zeitmessung ermöglicht. Die so gemessene Zeitspanne Δτ heißt Eigenzeit und ist ein absoluter raumzeitlicher Abstand.

Bisher habe ich seit der ErwĂ€hnung der Raumzeit nichts geschrieben, was mit der NEWTONschen Mechanik unvereinbar und nur in der Speziellen RelativitĂ€tstheorie (SRT) gelten wĂŒrde. Das Ă€ndert sich jetzt:

-- Baustelle --

...zur Antwort

Hallo ChrisCR,

frĂŒher hĂ€tte ich gesagt, dass die Beziehung zwischen rĂ€umlichen und zeitlichen AbstĂ€nden, wie sie sich in der Speziellen RelativitĂ€tstheorie (SRT) darstellt, es erlaube, Raum und Zeit zur Raumzeit zusammenzufassen.

TatsĂ€chlich gibt es allerdings keinen Grund, das nicht schon vor dem Übergang von der NEWTONschen Mechanik (NM) zur SRT zu tun. Ein Ereignis ist ja immer durch Ort und Zeit gekennzeichnet.

Inzwischen wĂŒrde ich sogar von der Raumzeit als etwas PrimĂ€rem sprechen, das wir erst anhand eines Körpers B, auf den wir Orte und Geschwindigkeiten beziehen (der deshalb auch Bezugskörper heißt), in Zeit und Raum zerlegen können. Die Weltlinie (WL) von B ist dabei die Zeitachse eines von B aus definierten Koordinatensystems ÎŁ, die t-Achse, und zu dieser Achse parallele WLn stehen fĂŒr Orte (= zeitlich konstante Positionen relativ zu B).

Die WL eines Körpers ist eigentlich die zeitliche Fortsetzung seines Schwerpunkts; der rÀumlich ausgedehnte Körper wird eher durch einen Weltstrang dargestellt.

Die B- Koordinatenzeit t₁ eines Ereignisses Ě₁ ist der Punkt auf der t-Achse, auf die wir Ě₁ nach einer bestimmten einfachen Regel projizieren: Ist t₁ᔄ die Zeit, zu der man von B aus Ě₁ in der Entfernung r₁ sehen kann, so ist t₁ = t₁ᔄ âˆ’ r₁⁄c. Als B- Koordinatenzeit können wir auch die auf diese Weise ermittelte Zeitspanne Δt = t₂ âˆ’ t₁ zwischen zwei Ereignissen Ě₁ und Ě₂ bezeichnen.

Die Zeitspanne Δτ = Ï„â‚‚ âˆ’ Ï„₁, die von einer lokalen Uhr Ώ direkt gemessen wĂŒrde, heißt Eigenzeit und entspricht der direkten Entfernung zwischen zwei Punkten im Raum.

Ich vermute mal, dass "Zeit" etwas anders funktioniert, als die anderen Dimensionen, die wir wahrnehmen.

Da hast Du völlig Recht:

  • RĂ€umlich kann man sich grundsĂ€tzlich in alle möglichen Richtungen bewegen, und auch wieder zurĂŒck. Zeitlich geht es unerbittlich vorwĂ€rts, mit mindestens 1s/s.
  • RĂ€umlich kann ein Körper nur begrenzt ausgedehnt sein. Zeitlich kann sein Weltstrang vielleicht einmal aus vielen "FĂ€den zusammengesponnen" sein und spĂ€ter wieder "aufribbeln", aber einfach irgendwo anfangen oder aufhören kann ein Weltstrang nicht.
  • Außerdem gibt es auch einen wesentlichen Unterschied zwischen der Zeit und den rĂ€umlichen Dimensionen, was die Geometrie betrifft. Darauf komme ich noch zurĂŒck.
Die Vierergeschwindigkeit
Statt einer Maximalgeschwindigkeit, stelle ich mir eine konstante Geschwindigkeit vor, in welcher wir uns durch die Raumzeit bewegen.

Nicht so sehr wir als vielmehr unser Jetzt. Davon reden auch Physiker; es heißt die Vierergeschwindigkeit (weil die Raumzeit insgesamt 4 Dimensionen hat); ich ziehe "raumzeitliche Geschwindigkeit" vor. Deren Betrag lĂ€sst sich nicht Ă€ndern, nur ihre Richtung.

Wir werden uns im Folgenden auf eine rÀumliche Dimension beschrÀnken, die x-Richtung von Σ.

Je schneller wir durch eine Dimension fliegen, desto langsamer tun wir das durch die anderen.

Das gilt nur fĂŒr die rĂ€umlichen Dimensionen. FĂŒr die Bewegung durch die Raumzeit gilt stattdessen: Je schneller Du Dich relativ zu B rĂ€umlich bewegst, desto schneller bewegt sich Dein Jetzt zeitlich vorwĂ€rts.

Ort und B- Koordinatenzeit entsprechen nÀmlich einander, nicht Ort und Eigenzeit. Vergiss nicht, dass die Eigenzeit ein Wegpatameter bzw. eine WeglÀnge ist.

Stell Dir vor, Du hĂ€ttest eine Zeitmaschine, mit der Du in die Zukunft reisen möchtest. Wenn Du sagst "ich fahre mit 60s/s" meinst Du damit wahrscheinlich nicht, dass Du stundenlang in der Maschine sitzt und wenn Du rauskommst, sind draußen nur ein paar Minuten verstrichen, sondern umgekehrt.

Es wird zwar gern so formuliert, wie Du es jetzt getan hast, d.h., Koordinatenzeit und Eigenzeit werden vertauscht, um die contraintuitive Geometrie der Raumzeit zu umgehen, aber das Modell funktioniert nicht, sobald mehr als ein Koordinatensystem im Spiel ist.

Die RelativitÀtstheorie hat ihren Namen ja von GALILEIs RelativitÀtsprinzip (RP): Wenn ein zweiter Körper B' sich mit konstanter 1D-Geschwindigkeit v entlang der x-Achse von Σ bewegt, kann man ebensogut ein von N' aus definiertes Koordinatensystem Σ' benutzen und sagen, dass B' stillsteht und sich stattdessen B mit -v (gleiches Tempo, entgegengesetzte Richtung) bewegt.

Die Geometrie der Raumzeit

In einer rĂ€umlichen Ebene (z-x-Ebene) lassen sich die Koordinatendifferenzen Δz und Δx zwischen zwei Punkten als LĂ€ngen der Katheten eines rechtwinkligen Dreiecks und die direkte Verbindungsstrecke als dessen Hypotenuse auffassen. Es gilt fĂŒr den Abstand Δs daher der Satz des PYTHAGORAS:

(1) ΔzÂČ + Î”xÂČ = ΔsÂČ

FĂŒr zwei Ereignisse in der t-x-Ebene gilt laut RelativitĂ€tstheorie eine Ă€hnliche und dennoch andere Beziehung, nĂ€mlich MINKOWSKIs Abstandsquadrat

(2.1) ΔtÂȠ− (Δx⁄c)ÂČ = Î”Ï„ÂČ

bzw.

(2.2) ΔςÂČ = Î”xÂȠ− (c∙Δt)ÂČ.

Wie Du siehst, gibt es zwei verschiedene Versionen des Abstandsquadrates, was mit dem Minuszeichen zu tun hat. Es gibt ja Ereignisse, fĂŒr die Δx > cΔt ist, und dafĂŒr wĂ€re ΔτÂČ negativ und somit Δτ selbst imaginĂ€r. Was aber soll eine imaginĂ€re Zeitspanne sein? Eine rĂ€umliche Strecke.

Zwei Ereignisse heißen

  • zeitartig getrennt, wenn es ein Koordinatensystem gibt, in dem sie gleichortig sind, d.h. im zeitlichen Abstand Δτ nacheinander am selben Ort stattfinden,
  • lichtartig getrennt, wenn Δx = c∙Δt ist, wie etwa ein Ereignis und dessen Beobachtung in einiger Entfernung, und
  • raumartig getrennt, wenn es ein Koordinatensystem gibt, in dem sie gleichzeitig an im rĂ€umlichen Abstand Δς stattfinden.

Bild zum Beitrag

Abb. 1: Vergleich zwischen der rÀumlichen und der raumzeitlichen Geometrie

Die Vierergeschwindigkeit oder raumzeitliche Geschwindigkeit v» erhÀlt man, indem man die Koordinatendifferenzen durch die Eigenzeit teilt, also

(3.1) v» = (Δt⁄Δτ | Î”x⁄cΔt),

wobei die einzelnen Komponenten beliebig groß werden können; das heißt z B., dass Du im Prinzip eine beliebige Strecke in beliebig kurzer Eigenzeit zurĂŒcklegen kannst. Das MINKOWSKI- Betragsquadrat der Vierergeschwindigkeit ergibt sich dadurch, dass man (2.1) durch ΔτÂČ teilt:

(3.2) 1 = (Δt⁄Δτ)ÂȠ− (Δx⁄cΔτ)ÂČ.

Das können wir nach der rÀumlichen Komponente umstellen:

(3.3) (Δx⁄cΔτ)ÂČ = (Δt⁄Δτ)ÂȠ− 1

Die linke Seite ist freilich nichts anderes als (v⁄c)ÂČ(Δt⁄Δτ)ÂČ, und so ergibt sich durch Teilen von (3.3) durch (Δt⁄Δτ)ÂČ

(3.4) (v⁄c)ÂČ = 1 âˆ’ (Δτ⁄Δt)ÂČ,

also etwas, das stets kleiner bleibt als 1.

...zur Antwort

Hallo lalalakdhdhshs,

da es um Zeitspannen zwischen zwei Ereignissen Ě₁ und Ě₂ geht, wĂŒrde ich statt t und t' lieber Δt = t₂ âˆ’ t₁ und Δt' = t'₂ âˆ’ t'₁ schreiben; Δt ist die von einem Körper B aus ermittelte, Δt' die von einem relativ zu B mit konstanter 1D-Geschwindigkeit v bewegten Körper B' aus ermittelte Zeitspanne zwischen Ě₁ und Ě₂.

Am besten kann sich B und B' als Raumfahrzeuge vorstellen, deren Antrieb ausgeschaltet ist.

Ich weiß, dass [Δt‘] die Eigenzeit ist, aber was bedeutet das ĂŒberhaupt?

Wenn Δt' die Eigenzeit ist, heißt das, dass Ě₁ und Ě₂ an Bord oder ganz in der NĂ€he von B' stattfinden; geometrisch betrachtet liegen sie auf der Weltlinie (WL) von B'.

Dadurch mĂŒssen keine nennenswerten Verzögerungen berĂŒcksichtigt werden mĂŒssen und die Borduhr von B' die Zeiten t'₁ und t'₂ direkt messen kann. Geometrisch betrachtet ist die Eigenzeit der Abstand zwischen

Dirch die Bewegung von B' relativ zu B findet mindestens eines der beiden Ereignisse in einiger Entfernung zu B statt; dessen Zeitpunkt kann daher von B aus nur indirekt bestimmen. Von B aus sieht man Ě₁ und Ě₂ zu den Zeiten t₁ᔄ und t₂ᔄ ('v' steht fĂŒr "visuell") in den Entfernungen r₁ und r₂, und es ist t₁ = t₁ᔄ âˆ’ r₁⁄c und t₂ = t₂ᔄ âˆ’ r₂⁄c.

Dies sind die B- Koordinatenzeiten (Zeitpunkte) der Ereignisse und ihre Differenz Δt = t₂ âˆ’ t₁ die B- Koordinatenzeit (Zeitspannen) zwischen ihnen, in einem von B aus definierten Koordinatensystem ÎŁ mit der WL von B als Zeitachse.

Aber gleichzeitig kann man die Bewegung ja auch spiegeln bspw wenn ein zug fÀhrt kann man ja nicht unterscheiden, ob die erde sich unter dem zug bewegt, oder der zug

Richtig. Das ist der eigentliche Grund, warum die RelativitĂ€tstheorie so heißt. Sie beruht auf GALILEIs (!) RelativitĂ€tsprinzip (RP). ÎŁ und ein von B' aus definiertes Koordinatensystem ÎŁ', in dem sich B mit konstanter 1D-Geschwindigkeit -v (gleiches Tempo, entgegengesetzte Richtung) bewegt, sind physikalisch völlig gleichberechtigt.

...zur Antwort

Hallo Lena942820,

das Erstaunliche ist eigentlich nicht, wie schnell Licht ist, sondern, dass sein Ausbreitungstempo ĂŒberhaupt endlich ist. Noch DESCARTES glaubte, Licht brauche gar keine Zeit, was bedeuten wĂŒrde, dass man auch beliebig weit entfernte Ereignisse dann sĂ€he, wenn sie passieren.

Im selben (17.) Jahrhundert konnte aber RØMER anhand der Beobachtung der Jupitermonde ungefĂ€hr das Ausbreitungstempo c des Lichts bestimmen. Sie erwies sich als fĂŒr menschliche MaßstĂ€be ziemlich groß, aber fĂŒr kosmische ziemlich klein. Heute kennt man den Wert genauer: Es ist c = 299 792 458 m⁄s.

Wenn Du also in die Ferne guckst, guckst Du automatisch in die Vergangenheit: Beim Mond 1,3s, bei der Sonne ca. 8min, beim Saturn in Opposition knapp 1ÂŒh, bei Sternen außer der Sonne Jahre bis Jahrhunderte. Und es geht noch weiter:

Im Sternbild Andromeda gibt es einen bei guten SichtverhĂ€ltnissen mit bloßem Auge sichtbaren Lichtfleck, den sog. Andromedanebel. TatsĂ€chlich handelt es sich dabei um eine Galaxie Ă€hnlich der Milchstraße; von ihr braucht Licht 2Âœ Millionen Jahre.

Allerdings wĂŒrde ich gern auf den Wortlaut Deiner Frage eingehen:

Was ist gemeint wenn man sagt nichts ist schneller als licht?

Es bedeutet, dass sich (relativ zu einem als ruhend angesehenen Bezugskörper, etwa einer Uhr U) kein Körper oder Teilchen schneller als mit c bewegen kann. Ein Körper oder ein Teilchen mit Masse m bzw. Ruheenergie E₀ = mcÂČ kann c nicht einmal erreichen, sondern sich nur beliebig annĂ€hern, wofĂŒr seine kinetische Energie Eₖ so groß sein muss, dass man E₀ dagegen vernachlĂ€ssigen kann.

Der tiefere Grund liegt in der geometrischen Struktur der Raumzeit: Zwei Ereignisse können

  • zeitartig getrennt sein, d.h., es gibt ein Koordinatensystem, in dem sie gleichortig sind, d.h. am selben Ort stattfinden,
  • lichtartig getrennt sein, wie z.B. die Absendung und der Empfang desselben Funksignals, und
  • raumartig getrennt sein, d.h., es gibt ein Koordinatensystem, in dem die Ereignisse gleichzeitig an unterschiedlichen Orten stattfinden.

In einer rĂ€umlichen Ebene, die wir als z-x-Ebene bezeichnen wollen, gibt es zwischen zwei Punkten den Abstand Δs, fĂŒr den der Satz des PYTHAGORAS gilt:

(1) ΔsÂČ = Î”zÂČ + Î”xÂČ

Bild zum Beitrag

Abb. 1: Eine Drehung des Koordinatensystems verÀndert den Abstand zwischen zwei Punkten der z-x-Ebene nicht.

Etwas Ă€hnliches gibt es in der Raumzeit bzw. fĂŒr zwei Ereignisse in der t-x-Ebene auch, MINKOWSKIs Abstandsquadrat

(2.1) ΔτÂČ = Î”tÂȠ− Î”xÂČ⁄cÂČ

fĂŒr ein Paar zeitartig getrennter und

(2.2) ΔςÂČ = Î”xÂȠ− cÂČΔtÂČ

fĂŒr ein Paar raumartig getrennter Ereignisse. Offenbar ist Δτ eine Zeitspanne und Δς eine rĂ€umliche Entfernung.

Bild zum Beitrag

Abb. 2: Der Wechsel von U als Bezugsuhr zu einer relativ zu U geradlinig-gleichförmig bewegten Uhr U' als Bezugsuhr (LORENTZ- Transformation) Àndert nichts an dem MINKOWSKI- Abstand zwischen zwei Ereignissen.

TatsĂ€chlich ist Δτ die Zeitspanne, die eine lokale Uhr Ώ direkt messen wĂŒrde, die Eigenzeit, wĂ€hrend Δt die von U aus ermittelte Zeitspanne zwischen denselben zwei Ereignissen ist, die U- Koordinatenzeit.

...zur Antwort

Hallo Fragesteller,

wenn Du flĂŒssiges Wasser bei nicht zu hoher Temperatur dem Vakuum aussetzt, wird es zugleich "kochen" und teilweise zu Eis erstarren, weil die Verdampfung dem verbleibenden Wasser Energie entzieht.

In einem Vielteichensystem ist die Temperatur ein Maß fĂŒr die mittlere Energie der Teilchen. Dabei ist die gesamte thermische Energie freilich nicht gleichmĂ€ĂŸig ĂŒber alle Teilchen verteilt, sondern haben eine Energieverteilung Ă€hnlich der MAXWELL- BOLTZMANN- Verteilung bei Gasen, mit einem dicken "Bauch" bei bestimmten Geschwindigkeiten (und damit Energien) und einer Art "Rattenschwanz", der theoretisch beliebig hoch reicht.

Bild zum Beitrag

Abb. 1: MAXWELL- BOLTZMANN- Verteilung in Stickstoff fĂŒr verschiedene Temperaturen.

Eine FlĂŒssigkeit hat auch bei relativ niedriger Temperatur viele Teilchen, deren Energie ausreicht, um die FlĂŒssigkeit zu verlassen. Deren Anteil steigt natĂŒrlich mit wachsender Temperatur, und damit steigt auch der Dampfdruck der FlĂŒssigkeit.

FĂŒr Festkörper gilt Ähnliches, doch da ist der Dampfdruck generell niedriger.

Wenn der AtmosphĂ€rendruck ĂŒber dem Dampfdruck der FlĂŒssigkeit liegt, der Partialdruck des Dampfes dieser FlĂŒssigkeit aber darunter, verdunstet die FlĂŒssigkeit. Liegt der Dampfdruck ĂŒber dem AtmosphĂ€rendruck, siedet sie. Beides ist ein Übergang vom flĂŒssigen in den gasförmigen Zustand, aber Sieden geht schneller.

Ein Reinstoff hat mindestens einen Tripelpunkt, einen Punkt in einem Druck- Temperatur- Diagramm, an dem er in allen drei Phasen (fest, flĂŒssig und gasförmig) vorkommen kann. Bei AtmosphĂ€rendrĂŒcken unterhalb des Tripeldrucks kommt der Stoff nur in fester und gasförmiger Form vor; der Feststoff sublimiert bzw. der Dampf resublimiert.

Bei Wasser liegt er bei rund 6 HPa (bzw. mbar) und der Temperatur von 273,16 K (0,01°C).

Dass Eismonde etc. nicht komplett wegsublimieren, dĂŒrfte daran liegen, dass sie den Wasserdampf durch ihre Gravitation festhalten können und der genĂŒgend Druck entwickelt, um weiteres Sublimieren zu verhindern. Außerdem enthalten sie viele Mineralien, die WassermolekĂŒle an sich binden und die Sublimationstemperatur erniedrigen.

...zur Antwort

Hallo OpusKenopus,

gemĂ€ĂŸ EINSTEINs berĂŒhmter Formel

(1.1) E = mcÂČ

sind Masse und Energie physikalisch eigentlich dasselbe, nur in den unterschiedlichen SI- Maßeinheiten Joule und Kilogramm, wobei 9×10Âč⁶ J einem kg entspricht. Ist mit m die "relativistische Masse" oder besser Impulsmasse eines Teilchens gemeint, ist E einfach die Ruheenergie E₀ plus der "mitgeschleppten" kinetischen Energie Eₖ, wobei

(1.2) E₀ = m₀cÂČ

und m₀ die Ruhe- oder Eigenmasse des Teilchens ist. Zwischen m und m₀ besteht daher natĂŒrlich dieselbe Beziehung wie zwischen E und E₀, nĂ€mlich

(2) E⁄E₀ = m⁄m₀ = 1/√{1 âˆ’ (v⁄c)ÂČ} =: Îł.

Im Fall des Protons ist natĂŒrlich m₀ = mₚ ≈ 1,6726×10⁻ÂČ⁷ kg.

Ich brauche die Geschwindigkeit zum berechnen der relativistischen Masse des Protons beim verlassen des Teilchenbeschleunigers.

Nein, brauchst Du nicht, denn Du hast ja schon die Werte von γ, nÀmlich

(3.1) γᔹₙ = 40 GeV / 0,938 GeV ≈ 42,63

fĂŒr das eintretende und

(3.2) Îłâ‚’á”€â‚œ = 920 GeV / 0,938 GeV ≈ 980,53

fĂŒr das austretende Proton. Also ist

(4.1) mᔹₙ = Îłá”ąâ‚™âˆ™mₚ ≈ 42,63∙mₚ ≈ 7,13×10⁻ÂČ6 kg

und

(4.2) mₒᔀₜ = Îłâ‚’ᔀₜ∙mₚ ≈ 980,53∙mₚ ≈ 1,64×10⁻ÂČ⁎ kg.

Wenn Dich v interessiert, kannst Du natĂŒrlich Îł nach v auflösen:

(5.1) vᔹₙ = c∙√{1 âˆ’ (1⁄γᔹₙ)ÂČ} ≈ 0,988∙c
(5.1) vₒᔀₜ = c√{1 âˆ’ (1â„Îłâ‚’á”€â‚œ)ÂČ} ≈ 0,9995∙c

...zur Antwort

Hallo OpusKenopus,

das Tempo selbst brauchst Du eigentlich gar nicht. Um Masse zu berechnen, brauchst Du nur die angegebenen Energien in Joule umzurechnen und durch cÂČ zu teilen.

Beim Eintritt war es kein Problem, da die Geschwindigkeit ja gegeben war und 1/2 m*v^2 einfach umgeformt werden musste, ...

Diese Formel fĂŒr die kinetische Energie ist eine NĂ€herung fĂŒr – im Vergleich zu c – kleinen Tempos, und dies ist hier offensichtlich nicht der Fall. Umstellung dieser Formel nach v wĂŒrde bei diesen Energien ein Mehrfaches von c ergeben.

Vielmehr ist, mit der Ruheenergie E₀ und der kinetischen Energie Eₖ,

(1.1) E = E₀ + Eₖ = E₀/√{1 âˆ’ (v⁄c)ÂČ} =: E₀∙γ

und, nach v aufgelöst,

(1.2) v = c∙√{1 âˆ’ (E₀⁄E)ÂČ} = c∙√{1 âˆ’ 1⁄γÂČ}.

Es ist ein bisschen Àrgerlich, dass in der Schule immer noch von Massenzuwachs geredet wird. Das ist veraltetes Wording.

NatĂŒrlich "wiegt" jede Energie was, auch die gleichsam mitgeschleppte kinetische Energie eines Körpers. Wenn man heute allerdings von der Masse eines Körpers oder Teilchens spricht, ist damit immer das gemeint, was man frĂŒher die Ruhemasse nannte.

...zur Antwort

Hallo AnakininLove,

Gravitation ist schon real, aber laut ART nicht als Kraft im ĂŒblichen Sinne, wie es die elektrische Anziehung bzw. Abstoßung ist, sondern eben als KrĂŒmmung der Raumzeit.

Der Grund dafĂŒr, dass die Gravitationskraft gelegentlich als Illusion bezeichnet wird, liegt darin, dass diese sich genau so verhĂ€lt wie eine TrĂ€gheitskraft; solche KrĂ€fte werden ja auch gern als ScheinkrĂ€fte bezeichnet.

Wenn Du in einem Bus stehst und der plötzlich bremst, hast Du den Eindruck, von einer Kraft nach vorne gezogen zu werden; tatsĂ€chlich ist die einzige echte Kraft die, mit der Du Dich irgendwo festhĂ€ltst, um genau so schnell abbremsen zu können wie der Bus. In Erlebnisparks gibt es Trommeln, die sich so schnell drehen, dass fĂŒr Menschen im Inneren der Eindruck eines nach außen gerichteten Schwerefelds entsteht; eine tatsĂ€chlich vertikale Wand verhĂ€lt sich wie eine schiefe Ebene, die man auch hinaufgehen kann.

Umgekehrt spĂŒrst Du im freien Fall kein Gewicht, z.B., wenn Du vom Zehner springst. Der Effekt wird auch von bestimmten Flugzeugen genutzt, die eine ballistische Flugbahn fliegen (also so, wie ein geworfener Stein fliegen wĂŒrde) um im Inneren Schwerelosigkeit zu erzeugen.

KrĂŒmmung der Raumzeit

Eigentlich könnte und sollte man schon vor dem Übergang von der NEWTONschen Mechanik (NM) zu (zunĂ€chst einmal) Speziellen RelativitĂ€tstheorie (SRT) das Konzept der Raumzeit einfĂŒhren.

Das ist eine Struktur, die sich erst anhand eines Bezugskörpers, eines Körpers B, auf den wir Orte und Geschwindigkeiten beziehen (und den wir damit automatisch als stationÀr betrachten) in Raum (Menge aller Orte = Positionen relativ zu B) und (der von B aus ermittelten) Zeit (B- Koordinatenzeit) zerlegen lÀsst. Der Weg von B (oder genauer seines Schwerpunkts) durch die Raumzeit, seine Weltlinie (WL), ist die Zeitachse eines von B (genauer: B zu einem bestimmten Zeitpunkt t=0) aus definierten Koordinatensystems Σ.

Bewegt sich ein zweiter Körper B' mit konstanter 1D-Geschwindigkeit v, z.B. entlang der x-Achse von Σ, können wir genausogut B' als neuen Bezugskörper (und damit als stationÀr) und B als mit -v (gleiches Tempo, entgegengesetzte Richtung in einem von B' aus definierten Koordinatensystem Σ') bewegt ansehen. Die Geschwindigkeit beider Körper relativ zueinander ist geometisch gesehen die Neigung ihrer WLn gegeneinander; parallene WLn gehören also zu Punkten die sich relativ zueinander nicht bewegen.

Die WL eines Körpers, auf den keine KrĂ€fte wirken, ist eine Gerade oder GeodĂ€tische, d.h., sie ist so gerade wie es geht. Ein Beispiel fĂŒr eine solche Linie ist ein Großkreis auf einer KugeloberflĂ€che.

Bei "KrĂŒmmung" geht es nicht um "Verbiegung" der Raumzeit in eine weitere Dimension oder so etwas, und schon gar nicht darum, dass sie in dieser höheren Dimension "nach unten" (was immer das heißen soll) erfolgt, wie es das Gummituch- Modell suggeriert, sondern um die innere KrĂŒmmung, die z.B. bei einer ZylindermantelflĂ€che gleich Null ist. GeodĂ€tische hier sind Geraden (lĂ€ngs) und Kreise (quer) sowie Schraubenlinien. Solche, die an einer Stelle parallel sind, bleiben ĂŒberall parallel.

Auf einer KugeloberflĂ€che ist das anders: Von zwei Parallelen (wie den Breitenkreisen) ist mindestens eine nicht geodĂ€tisch, und Großkreise schneiden sich unweigerlich an zwei Stellen.

Bild zum Beitrag

Abb. 1: Kugel- Modell eines Sprungs vom Zehner: Der Äquator steht fĂŒr die WL des Erdmittelpunkts, ein Breitenkreis fĂŒr die der WasseroberflĂ€che. Ein höherer Breitenkreis (rot) steht fĂŒr Deine WL, wĂ€hrend Du auf dem Brett stehst, und der Großkreisbogen in Gelb fĂŒr Deine WL wĂ€hrend des Sprungs.

...zur Antwort

Hallo ItachiUchihaLx,

die wohl bekannsteste – und offensichtlich am hĂ€ufigsten nicht verstandene bzw. missverstandene – Gleichung der Physik,

(0) E = mcÂČ,

bedeutet, dass

  • jede Art von Energie "was wiegt" und dass
  • die Masse m₀ eines Körpers oder Teilchens gleichsam kondensierte Energie ist. Diese Energie wird die Ruheenergie E₀ = m₀cÂČ des Körpers genannt.
Angenommen wir haben zwei Objekte mit folgenden Eigenschaften: [m₁ = 1 kg, E₁ = 1 J, m₂ = 2 kg, E₂ = 1 J]
Die Masse ist also unterschiedlich, die Energie jedoch gleich.

Dies ist dann Energie, die jeder Körper zusĂ€tzlich besitzt, zum Beispiel als kinetische Energie, weil sich die Körper mit unterschiedlichem Tempo v₁ und v₂ = v₁⁄√2 bewegen. Es kann natĂŒrlich auch sein, dass umgekehrt beide Körper eine gewisse chemische Energie enthalten, die dann tatsĂ€chlich zur Masse von 1 kg beitrĂ€gt, allerdings extrem wenig.

Wenn wir nun die Formel der RelativitÀtstheorie nehmen 
 und unsere Werte einsetzen, dann kommt 



 Unsinn heraus, da Du hier Dinge gleichsetzt, die absolut nicht gleich sind, nĂ€mlich die z.B. kinetische Energie, die jeder der beiden Körper hat, und die jeweilige Ruheenergie.

E₁ = 1 J = m₁∙cÂČ = 1 kg∙cÂČ

Das zweite Gleichheitszeichen ist Mumpitz, denn Dein E₁ ist z.B. die kinetische Energie des ersten Körpers, Eₖ,₁, oder eben die verfĂŒgbare, im Körper gespeicherte Energie; m₁∙cÂČ ist natĂŒrlich nicht 1 J, sondern ca.

(1) m₁cÂČ â‰ˆ 1 kg∙(3×10⁞ m⁄s)ÂČ â‰ˆ 9×10Âč⁶ J,

was 25 TWh oder etwas ĂŒber 21 MT TNT- Äquivalent entspricht (das ist das Tausendfache der Energie, die beim Trinity- Test und beim Angriff auf Nagasaki freigesetzt wurde).

An den ĂŒberwiegenden Teil dieser Energie kommt man nicht heran, Ă€hnlich wie an Geld, das in einer Immobilie steckt, die man hat, aber nicht verkauft kriegt. Die gesamte Energie freizusetzen gelingt nur mittels der Paarvernichtung, und dazu braucht man Antimaterie.

Jedes Nukleon (Kernteilchen, Sammelbegriff fĂŒr Protonen und Neutronen) in einem Körper besteht nur zu einem kleinen Teil aus der Masse der Quarks, aus denen es sich zusammensetzt; das meiste ist Bindungsenergie.

...zur Antwort

Hallo Bogi82,

  • ein Körper der Masse m, auf den eine Netto- Kraft mit dem Betrag F wirkt, erfĂ€hrt eine Beschleunigung in Richtung der Kraft mit dem Betrag a = F⁄m.
  • In der NĂ€he der ErdoberflĂ€che erfĂ€hrt der Körper eine anziehende Kraft in Richtung der Erde, die m∙g betrĂ€gt, wobei g eine Konstante ist, nĂ€mlich g = 9,81 N⁄kg.

Das heißt, bei doppelter Masse ist fĂŒr die gleiche Beschleunigung auch doppelt so viel Kraft erforderlich; andererseits wird ein Körper doppelter Masse auch doppelt so stark angezogen. Im Vakuum erfahren daher alle Körper dieselbe Fallbeschleunigung von 9,81 m⁄sÂČ. Das ist nichts anderes als g.

Dass alle Körper unabhÀngig von ihrer Masse eigentlich gleich stark beschleunigt werden, fiel erstmals GALILEI auf, und das, obwohl er kein Vakuum erzeugen konnte.

Wenn die Luft ins Spiel kommt, kommt zugleich Reibungskraft ins Spiel. Die hĂ€ngt nicht von der Masse des Körpers ab, sondern von seiner Gestalt, seinem Querschnitt und von seiner bereits erreichten Geschwindigkeit. Ihre Richtung ist immer der Bewegungsrichtung entgegen gesetzt, beim Fall also nach oben. Wenn sie genauso groß ist wie die Gravitationskraft, also m∙g betrĂ€gt, hört der Körper auf, schneller zu werden. Die Geschwindigkeit, mit der der Körper dann fĂ€llt, heißt terminale Geschwindigkeit.

Leichtere Körper erreichen ihre terminale Geschwindigkeit frĂŒher als schwerere, wobei es natĂŒrlich nicht nur auf die Masse, sondern auch auf die Dichte eines Körpers ankommt. Ein Körper verhĂ€ltnismĂ€ĂŸig geringer Dichte muss bei gleicher Masse grĂ¶ĂŸer sein und bietet dementsprechend mehr Luftwiderstand.

Bei extrem niedriger Dichte, vergleichbar mit der von Luft, erfÀhrt ein Körper von vornherein nicht mehr die Beschleunigung g, weil dann zusÀtzlich noch der Auftrieb wichtig wird.

...zur Antwort

Hallo Irgendwann0,

Hi, was wĂŒrde passieren, wenn man schneller als Lichtgeschwindigkeit wĂ€re?

Wir werden zuerst die Formel aufstellen und sehen, was rein rechnerisch passieren wĂŒrde.

Das Formelzeichen fĂŒr das Lichttempo Âč) ist c, das fĂŒr die 1D-Geschwindigkeit ÂČ) eines Körpers (z.B. eines Raumfahrzeugs) relativ zu einem anderen Körper, den wir als stationĂ€r ansehen (Bezugskörper), z.B. einer Uhr U, ist v.

Je schneller man [relativ zu U] wird, desto langsamer vergeht die Zeit.

Damit das Sinn ergibt, muss man erst einmal sagen, welche Zeit langsamer geht als welche. Man braucht also zwei Uhren, U und eine Uhr Ώ an Bord.

Wir betrachten nun zwei Ereignisse Ě₁ und Ě₂ bei Ώ; zum Beispiel sendet Ώ nacheinander zwei Signale mit den Zeitstempeln τ₁ und τ₂ zu U. Die kommen natĂŒrlich verzögert an; unter BerĂŒcksichtigung dieser Verzögerungen berechnet man bei U zwei Zeitpunkte t₁ und t₂, zu denen die Signale abgesandt worden sein mĂŒssen.

Das VerhĂ€ltnis zwischen den Zeitspannen Δt = t₂ âˆ’ t₁ und Δτ = Ï„â‚‚ âˆ’ Ï„₁ ist durch den LORENTZ-Faktor

(1.1) Δt⁄Δτ = Îł:= 1/√{1 âˆ’ (v⁄c)ÂČ}

gegeben, oder etwas umgestellt

(1.2) Δτ = Î”t⁄γ = Î”t∙√{1 âˆ’ (v⁄c)ÂČ}.

Wenn man Lichtgeschwindigkeit erreichen wĂŒrde, wĂŒrde die Zeit ja stehen bleiben.

Genau: Setzt man in (1.2) c fĂŒr v ein, ergibt sich Δτ = 0.

Was wĂŒrde also passieren, wenn man schneller als Lichtgeschwindigkeit wĂ€re? MĂŒsste dann nach diesem Prinzip die Zeit nicht irgendwie rĂŒckwĂ€rts laufen?

NatĂŒrlich wĂŒrde, wenn man v > c einsetzt, der Ausdruck 1 âˆ’ (v⁄c)ÂČ negativ. Beachte aber, dass er unter einer Quadratwurzel steht. Δτ selbst wĂŒrde dadurch imaginĂ€r, was physikalisch erst einmal keinen Sinn ergibt.

Das simple Einsetzen in eine Formel bringt uns also nicht weiter. Wir mĂŒssen uns stĂ€rker mit dem Hintergrund befassen.

Die Raumzeit

Es ist sinnvoll, sich schon vor dem Übergang von der NEWTONschen Mechanik (NM) zur Speziellen RelativitĂ€tstheorie (SRT) mit dem Konzept der Raumzeit anzufreunden, denn ein Ereignis ist immer durch Ort (in unserem Fall: Position relativ zu U) und Zeitpunkt (von U aus ermittelter Zeitpunkt) gegeben.

Der "Lebensweg" eines Körpers durch die Raumzeit heißt seine Weltlinie (WL). Wird der Körper von keinen KrĂ€ften beschleunigt Âł), ist seine WL eine Gerade. Die WL von U ist zugleich die Zeitachse eines von U aus definierten Koordinatensystems ÎŁ.

-- Baustelle --

Aber das geht ja gar nicht, oder? Und wie viel Zeit wĂ€re dann vergangen, wenn man auf die Erde zurĂŒckkommt?

________
Âč) Was wir ĂŒblicherweise 'Geschwindigkeit' nennen, heißt auf Englisch 'speed', was sich gut mit 'Tempo' wiedergeben lĂ€sst. Die Lichtgeschwindigkeit heißt auf Englisch 'speed of light', also Lichttempo.

ÂČ) Die Geschwindigkeit im eigentlichen Sinne ist eine VektorgrĂ¶ĂŸe, eine GrĂ¶ĂŸe mit Richtung. Wir bezeichnen sie mit vâ€ș.

Mit Hilfe eines Koordinatensystems lĂ€sst sich vâ€ș in drei Komponenten vx, vy und vz zerlegen, also als (vx | vy | vz) schreiben.

Der Einfachheit halber betrachten wir nur Bewegungen in x-Richtung und schreiben statt vx einfach v; das nenne ich 1D-Geschwindigkeit. Im Unterschied zum Tempo kann sie auch negativ sein (nĂ€mlich, wenn sich etwas in −x-Richtung bewegt).

Außerdem betrachten wir nur konstante Geschwindigkeiten, also geradlinig-gleichförmige Bewegung.

Âł) In der Physik versteht man unter 'Beschleunigung' jegliche Änderung der Geschwindigkeit, auch wenn sich das Tempo nicht Ă€ndert, sondern nur die Bewegungsrichtung.

...zur Antwort

Hallo tilp11,

in der Tat hat Licht Energie, wobei die der einzelnen Photonen zur Frequenz des Lichtstrahls, dem sie angehören, proportional ist. Diese Energie ist aber nur in Deinem Ruhesystem als "stationĂ€rem" Beobachter ĂŒberhaupt vorhanden.

Stell Dir vor, Du beschleunigst gleichförmig in Bewegungsrichtung eines Laserstrahls, um irgendwann mit diesem Lichtstrahl mithalten zu können (was natĂŒrlich nie gelingen wird).

Dann wĂŒrde das Licht nicht relativ zu Dir langsamer werden, sondern langwelliger, d.h., die Frequenz verringerte sich in Deinem jeweiligen momentanen Ruhesystem (und zwar in gleichen Zeiten um denselben Faktor), was eben auch bedeuten wĂŒrde, dass jedes Photon immer weniger Energie hĂ€tte; außerdem kĂ€men auch noch weniger Photonen in gleichen Zeitspannen bei Dir vorbei bzw. an.

Asymptotisch wĂŒrde dieses Licht also fĂŒr Dich verschwinden. Etwas schnoddrig formuliert könnte man sagen, "aus seiner eigenen Perspektive existiert ein Photon gar nicht" bzw. es hat gar keine "eigene Perspektive". Das gilt fĂŒr alles, das sich mit genau c bewegt: Es besitzt keine Ruheenergie, nur – von der Wahl des Bezugssystems abhĂ€ngige – kinetische Energie und ist daher nicht etwas, das sich bewegen kann, sondern es ist quasi seine eigene Bewegung.

Das hĂ€ngt natĂŒrlich mit der Struktur der Raumzeit zusammen:

Zwei Ereignisse Ě₁ und Ě₂ heißen zeitartig getrennt, wenn es ein Koordinatensystem Σ⁰ gibt, in dem sie gleichortig sind, d.h., auf derselben Position in Σ⁰ mit dem zeitlichen Abstand Δτ = Ï„â‚‚ âˆ’ Ï„₁, der Eigenzeit, stattfinden. Das ist die Zeitspanne, die eine lokale in Σ⁰ stationĂ€re Uhr U⁰ direkt messen wĂŒrde.

In einem anderen, von einer Uhr U aus definierten Koordinatensystem ÎŁ, in dem sich U⁰ geradlinig-gleichförmig bewegt (wodurch wir uns ÎŁ natĂŒrlich stets so ausgerichtet denken können, dass seine x-Richtung die Bewegungsrichtung von U⁰ ist), werden Ě₁ und Ě₂ an unterschiedlichen Orten und i.Allg. auch in unterschiedlichen Entfernungen von U stattfinden.

Von U aus kann man also die Zeiten t₁ und t₂ nicht direkt messen, sondern muss sie aus Messwerten berechnen und dabei die zusĂ€tzliche Annahme machen, dass sich U nicht bewegt. Geometrisch betrachtet projiziert man Ě₁ und Ě₂ also auf die Weltlinie (WL) von U (= Zeitachse von ÎŁ). Die auf diese Weise gewonnene Zeitspanne Δt = t₂ âˆ’ t₁ heißt ÎŁ- oder U- Koordinatenzeit und ist, wie die Bezeichnung sagt, eine Koordinatendifferenz. So betrachtet ist es gar nicht mehr so ungewöhnlich, dass sie sich von Δτ unterscheidet (sie ist lĂ€nger), denn eine Koordinatendifferenz ist selten mit der Distanz identisch.

Außerdem haben Ě₁ und Ě₂ in ÎŁ noch den rĂ€umlichen Abstand Δx = x₂ âˆ’ x₁ = v∙Δt, wobei v die Geschwindigkeit von U⁰ relativ zu U ist. Der Zusammenhang zwischen Eigenzeit und den Koordinatendifferenzen ist durch MINKOWSKIs Abstandsquadrat

(1) ΔτÂČ = Î”tÂȠ− (Δx⁄c)ÂČ

gegeben, und wie man an dieser Formel sieht, geht Δτ fĂŒr Δx⁄c â†’ Î”t gegen 0.

FĂŒr Δx⁄c = Î”t ist Δτ = 0. In diesem Fall haben wir es aber auch nicht mehr mit zeitartig getrennten, sondern mit lichtartig getrennten Ereignissen (z.B. Du sendet ein Signal und ich empfange dieses Signal) zu tun. Anders als im Raum, wo zwei Punkte, deren Abstand 0 ist, identisch sein mĂŒssen, können also auch unterschiedliche und definitiv nicht zusammenfallende Ereignisse den Abstand 0 haben.

FĂŒr Δx⁄c < Î”t kĂ€me fĂŒr Δτ ein imaginĂ€rer Zahlenwert heraus. Solche Ereignisse heißen raumartig getrennt, was bedeutet, dass es ein Koordinatensystem gibt, in dem sie im rĂ€umlichen Abstand Δς gleichzeitig stattfinden.

Den erhĂ€lt man, indem man die rechte Seite der Gleichung (1) umdreht und alles mit cÂČ multipliziert:

(2) ΔςÂČ = ΔxÂȠ− c∙ΔtÂČ

...zur Antwort

Hallo Tommek14czoi,

die Aussage der Speziellen RelativitÀtstheorie (SRT), dass Zeit relativ ist, bedeutet, dass die LÀnge der Zeitspanne zwischen zwei Ereignissen davon abhÀngt, in welchem Koordinatensystem wir rechnen, welches wir also als Bezugssystem ausgewÀhlt haben.

Gemeint sind damit nicht z.B. zwei relativ zueinander rÀumlich gedrehte oder verschobene Koordinatensysteme, sondern solche, die von relativ zueinander bewegten Körpern aus definiert sind.

Die RelativitÀt der Zeit bezieht sich freilich nicht nur auf Zeitspannen, sondern auch darauf, wann genau ein Ereignis, das wir gerade beobachten, stattgefunden hat und ob zwei rÀumlich getrennte Ereignisse, die wir gerade beobachten, gleichzeitig stattgefunden haben oder nicht.

Im Folgenden gehe ich etwas ins Detail:

Zwei Uhren, zwei Koordinatensysteme

Betrachten wir eine Uhr U. Von ihr aus können wir ein Koordinatensystem ÎŁ definieren. Dieses ist raumzeitlich zu verstehen, d.h., dass die von U aus ermittelte Zeit t (U- Koordinatenzeit) dazu gehört. Findet etwa zur Zeit t₁ am Ort (x₁ | y₁ | z₁) ein Ereignis É₁ statt, sind (t₁ | x₁ | y₁ | z₁) dessen Koordinaten.

Eine zweite Uhr U' bewege sich mit konstanter 1D-Geschwindigkeit v entlang der x-Achse von ÎŁ. Von U' aus können wir ein Koordinatensystem ÎŁ' definieren, in dem natĂŒrlich U' still steht und sich stattdessen U mit −v (gleiches Tempo, entgegengesetzte Richtung) bewegt.

Das RelativitĂ€tsprinzip (RP) von GALILEI (1564-1642) sagt aus, dass ÎŁ und ÎŁ' physikalisch gleichwertig sind, d.h. die grundlegenden Beziehungen zwischen physikalischen GrĂ¶ĂŸen (nichts anderes sind Naturgesetze, wobei sich GALILEI die Gesetze der Mechanik bezog) sind in ÎŁ und ÎŁ' identisch.

Die Aussage der SRT, dass Zeit relativ ist, bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die von U aus (unter der Annahme, dass U stationĂ€r ist) ermittelte Zeitspanne Δt = t₂ âˆ’ t₁ zwischen zwei Ereignissen É₁ und É₂ nicht dieselbe sein muss wie die von U' aus (unter der Annahme, dass U' stationĂ€r ist) ermittelte Zeitspanne Δt' = t'₂ âˆ’ t'₁ zwischen denselben beiden Ereignissen.

Finden É₁ und É₂ "in unmittelbarer NĂ€he" von und in derselben Position relativ zu U' statt, ist die Zeitmessung von U' aus direkt, und Δt' ist mit der Eigenzeit Δτ zwischen den Ereignissen identisch.

In der NEWTONschen Mechanik (NM), benannt nach NEWTON (1643-1727) gilt Zeit noch als absolut, also unabhĂ€ngig von der Wahl des Bezugssystems. d.h. es wĂ€re in diesem Fall Δτ = Î”t' = Î”t.

RelativitÀt der Gleichortigkeit

Da É₁ und É₂ in der NĂ€he von und in derselben Position relativ zu U' stattfinden und sich U' in x-Richtung von ÎŁ mit v bewegt, finden É₁ und É₂ im rĂ€umlichen Abstand Δx = v∙Δt statt, in ÎŁ' jedoch am selben Ort, sie sind gleichortig. Dies gilt natĂŒrlich in der NM genauso wie in der SRT.

Allgemein werden Ereignisse, fĂŒr die es ein Koordinatensystem gibt, in dem sie gleichortig sind, als zeitartig getrennt bezeichnet.

GALILEI meets MAXWELL

Wie oben gesagt, dachten GALILEI und NEWTON an die Gesetze der Mechanik. Zu den Naturgesetzen gehören freilich auch die Grundgleichungen der Elektrodynamik, wie sie MAXWELL (1831-1879) formulierte.

Aus ihnen leitete MAXWELL schon die elektromagnetische Wellengleichung her, und zwar direkt. Das macht auch diese Wellengleichung zum Naturgesetz, und damit sollte sie dem RP unterliegen. Das wĂŒrde aber auch bedeuten, dass sich elektromagnetische Wellen, also z.B. Licht- und Funkwellen, relativ zu U und relativ zu U' mit demselben Tempo c bewegen sollten, unabhĂ€ngig von der Bewegungsrichtung.

Dies ist weder mit der NM noch mit der damals verbreiteten Hypothese eines absolut ruhenden Äthers vereinbar, es sei denn, der Äther sorge durch die Beeinflussung von Körpern (Kontraktion in Bewegungsrichtung und Verlangsamung aller VorgĂ€nge) dafĂŒr, dass ein bewegter Beobachter von seiner Bewegung nichts merkt.

Diesen Standpunkt vertrat z.B. LORENTZ (1853-1928). Seine Äthertheorie unterscheidet begrifflich zwischen der "Ortszeit", die ein relativ zum Äther bewegter Beobachter misst, und der im Äther gĂŒltigen "wirklichen" Zeit.

EINSTEIN (1879-1955) gab diese Unterscheidung auf und wandte strikt das RP auf die Wellengleichung an. Das Ergebnis ist die SRT, die ĂŒbrigens dieselben Vorhersagen macht wie LORENTZ' Äthertheorie, allerdings mit weniger begrifflichem "Ballast".

RelativitÀt der Gleichzeitigkeit

Hier wollen wir wieder U und U' heranziehen: U sei die Borduhr des mittleren von drei relativ zueinander im Abstand d ruhenden Raumfahrzeugen A, B und C, wobei A bei x = âˆ’d und C bei x = d schwebt; U' sei die Borduhr eines weiteren Raumfahrzeugs B', und É₁ und É₂ sollen hier der Vorbeiflug von B' an A und B sein.

Alle Raumfahrzeuge stehen in Sicht- und Funkkontakt. Wir interessieren uns besonders fĂŒr die Signale von A und C, die B und B' bei ihrer Begegnung (t₂ bzw. t'₂) erreichen.

In ÎŁ kommen beide Signale aus derselben Entfernung d und mĂŒssen daher beide zur Zeit t₂ âˆ’ d⁄c abgeschickt worden sein.

In Σ' stellt sich das Bild ganz anders dar, weil hier A, B und C als Konvoy an B' vorbei ziehen. A entfernt sich, muss also nÀher gewesen sein, wÀhrend C sich nÀhert, also weiter entfernt gewesen sein muss. Genauer muss C bei seiner Absendung um den Faktor

(1) (1 + v⁄c)/(1 âˆ’ v⁄c) =: KÂČ

weiter von B' entfernt gewesen sein als A bei seiner. Da sich beide Signale mit c bewegt haben mĂŒssen, muss das Signal von C um den Faktor KÂČ "Ă€lter" sein als das von A.

Bild zum Beitrag

Abb. 1: Schematisches Raumzeit-Diagramm zum Vorbeiflug von A, B und C einerseits und B' andererseits aneinander

...zur Antwort

Hallo leo93247,

Gehört die Bindungsenergie zur Gesamtenergie eines Atomkerns?

SelbstverstÀndlich, wobei die Bindungsenergie zwischen den Nukleonen negativ zu Buche schlÀgt (Massendefekt).

Also wenn man z.B. sagt ein Atomkern hat die Gesamtenergie 300 MeV (die Zahl macht wahrscheinlich keinen Sinn ...)...

Das stimmt; ein Proton (ÂčH- Kern) hat bereits eine Ruheenergie E₀ = mₚcÂČ von ca. 938 MeV. Multipliziert man das mit 4, kommt man auf ca. 3752 MeV.

Ein ⁎He- Kern, der bei der Fusion von vier Protonen letztlich entsteht, hat aber nur ca. 3727 MeV, d.h., bei der Fusion mĂŒssen insgesamt ca. 25 MeV frei geworden sein.

Die rechnerische Bindungsenergie in ⁎He ist sogar noch um ca. 3 MeV grĂ¶ĂŸer, da ein Neutron ca. 1,5 MeV mehr Ruheenergie hat als ein Proton.

...zur Antwort

Hallo leo93247,

exakt. Sowohl

  • die Spaltung sehr großer als auch
  • die Fusion sehr kleiner

Atomkerne liefert Energie, weshalb mittelgroße Atomkerne pro Nukleon (Kernteilchen, Sammelbegriff fĂŒr Protonen und Neutronen) die kleinste Masse haben.

Die mit Abstand grĂ¶ĂŸte Masse pro Nukleon hat ÂčH, weshalb die Wasserstofffusion auch so effektiv dabei ist, Energie freizusetzen. Leider ist sie technisch noch nicht praktikabel, mit Ausnahme von Waffen (H-Bombe).

Das "Tal" liegt um die Ordnungszahl 26 und die Atommasse von 56uÂč) herum. Ein Stern, der bei der Fusion Eisen produziert, steht unmittelbar vor dem Kollaps des Kerns und der resultierenden Supernova.

_________

Âč) "u" steht fĂŒr "unit", atomare Masseneinheit. Sie ist so definiert, das ein ÂčÂČC- Atom genau 12u "wiegt", 1u pro Nukleon. Wasserstoff "wiegt" 0,8% mehr als 1u, Eisen ca. 0,25% weniger als die 56u (das meiste Eisen ist ⁔⁶Fe).

...zur Antwort

Hallo leo93247,

... , warum wird dann noch Energie ... freigesetzt wenn die Bindungsenergie vom Spaltprodukt doch eigentlich steigt?

Sie haben eine betragsmĂ€ĂŸig höhere Bindungsenergie, die aber negativ ist. Schließlich wirkt die Starke Kernkraft anziehend. In einem mittelgroßen Atomkern sind die Nukleonen, die Bausteine eines solchen Atomkerns fester aneinander gebunden als in einem sehr großen.

Du schreibst ja selbst:

... aber wenn Spaltprodukte eine höhere Bindungsenergie (und eine geringere Masse) haben, ...

Dass sie eine geringere Masse habenÂč), heißt, dass sie pro Nukleon weniger Energie enthalten als es der ursprĂŒngliche Kern hatte, und das liegt an der Bindungsenergie.

______

Âč) pro Nukleon natĂŒrlich; dass die Masse jedes BruchstĂŒcks kleiner ist als die des ursprĂŒnglichen Kerns, versteht sich von selbst

...zur Antwort

Hallo Windmondkind,

auf die Spezielle RelativitÀtstheorie (kurz SRT) kam EINSTEIN dadurch, dass er GALILEIs RelativitÀtsprinzip (kurz RP) konsequent auf MAXWELLs Elektrodynamik, genauer die elektromagnetische Wellengleichung angewendet hat.

Die Formel E=mcÂČ bedeutet eigentlich, dass Energie "was wiegt" und die Masse eines Körpers oder Teilchens eigentlich nichts anderes als "kondensierte" Energie darstellt. Darauf kam EINSTEIN durch Überlegungen zur Impulserhaltung innerhalb der SRT.

...zur Antwort

Hallo IchMagDichNich7,

in der Tat: Wenn der 3D- Raum gekrĂŒmmt ist, kommt es zu Abweichungen vom PYTHAGORAS. Auf kleinen Skalen gilt er allerdings nach wie vor.

Man weiß ja nicht, ob der 3dimensionale Raum gekrĂŒmmt ist oder nicht.

Doch, das weiß man:

  • "Global" gesehen (also ĂŒber das ganze sichtbare Universum hinweg) scheint der 3D- Raum höchstens eine sehr schwache innere KrĂŒmmungÂč) zu haben.
  • Lokal, nĂ€mlich in der NĂ€he schwerer Massen ist er sehr wohl gekrĂŒmmt; das macht sich durch den Gravitationslinseneffekt bemerkbar, Licht wird durch massereiche Körper nach innen abgelenkt.

Die Allgemeine RelativitĂ€tstheorie (ART) beschreibt die Gravitation nĂ€mlich als innere KrĂŒmmungÂč) der (1+3)D- Raumzeit, von der der 3D- Raum eine UntermannigfaltigkeitÂČ) ist. Den Weg eines Körpers (bzw. seines Schwerpunkts) durch die Raumzeit nennt man seine Weltlinie (WL).

Die WLn zweier Körper, die sich relativ zueinander nicht bewegen, verlaufen parallel; die WL eines Körpers, der keine KrĂ€fte "spĂŒrt", ist geodĂ€tischÂč). Dies gilt zum Beispiel auch fĂŒr deine WL, wenn Du Dich z.B. im freien Fall befindest, etwa beim Sprung vom Zehner.

Bild zum Beitrag

Abb. 1: Modell fĂŒr einen Sprung vom Zehner: Dieser bzw. Deine WL, wenn Du dort stehst, wird durch den höheren Breitengrad (rot) reprĂ€sentiert, Deine WL im Wasser durch den weniger hohen (schwarz) und der Erdmittelpunkt durch den Äquator. Die gelbe Linie ist ein Großkreisbogen und stellt Deine WL wĂ€hrend des Falls dar.

________

Âč) GAUß fand heraus, dass sich die innere KrĂŒmmung einer FlĂ€che unabhĂ€ngig von ihrer Einbettung in einen höherdimensionalen Raum beschreiben lĂ€sst, nĂ€mlich durch das Verhalten GeodĂ€tischer (Linien); das sind die geradesten Linien, die ganz in der FlĂ€che liegen.

In einer negativ gekrĂŒmmten FlĂ€che (SattelflĂ€che) tendieren GeodĂ€tische dazu, auseinander zu laufen, in einer positiv gekrĂŒmmten FlĂ€che tendieren sie dazu, zusammenzulaufen. Eine ZylindermantelflĂ€che allerdings ist ungeachtet der Tatsache, dass sie ja offensichtlich gebogen ist, geometrisch flach: GeodĂ€tische, die an einer Stelle in dieselbe Richtung verlaufen, verlaufen ĂŒberall parallel.

RIEMANN verallgemeinerte das Prinzip auf Mannigfaltigkeiten (S. Fußnote 2).

ÂČ) Das Konzept der Mannigfaltigkeit verallgemeinert das der FlĂ€che auf mehrere Dimensionen. Deren KrĂŒmmung in einem gegebenen Punkt lĂ€sst sich nicht durch eine einzelne Zahl beschreiben.

...zur Antwort

Hallo MachenWiir,

Licht ist nichts anderes als elektromagnetische Wellen, und die "gehorchen" MAXWELLs elektromagnetischer Wellengleichung, die sich direkt aus seinen Grundgleichungen der Elektrodynamik ergibt.

Das macht die Wellengleichung zu einer grundlegenden Beziehung zwischen physikalischen GrĂ¶ĂŸen, einem Naturgesetz.

Diese Gleichungen enthalten die Feldkonstanten Δ₀ und Ό₀, und das Ausbreitungstempo c elektromagnetischer Wellen ergibt sich zu

(1) c = 1/√{Δ₀Ό₀}.

Soweit ich weiß, gibt es keine Möglichkeit, die Lichtgeschwindigkeit nur auf „einen Weg“, also nur von A nach B zu messen.

Mit Hilfe zweier synchron laufender Uhren bei A und B geht dies. Die Crux ist nur, dass es Interpretationssache ist, ob die Uhren tatsÀchlich synchron oder nur isochron (d.h. gleich schnell) laufen. Letzteres tun sie immer, wenn A und B relativ zueinander im Abstand d ruhen und sich dabei auf demselben Gravitationspotential befinden.

Du kannst die Uhren z.B. von der Mitte aus durch je ein Funksignal starten, das zur Zeit t₀ abgeschickt wird

Wenn Du A und B als ruhend betrachtest, also ein gemeinsames Ruhesystem ÎŁ von A und B als Bezugssystem auswĂ€hlst, kannst Du davon ausgehen, dass beide Signale mit c unterwegs sind und daher gleichzeitig zur Zeit t₀ + d/2c bei A und B eintreffen.

WĂ€hlst Du allerdings ein anderes Koordinatensystem ÎŁ' als Bezugssystem, dessen "Anker", ein Körper B', sich mit konstanter 1D-Geschwindigkeit v relativ zu A und B bewegt, dann bewegen sich A und B beide mit −v (gleiches Tempo, entgegengesetzte Richtung) relativ zu B'. In diesem Fall ergibt sich fĂŒr die Differenzgeschwindigkeit*) zwischen A und dem dorthin gesendeten Signal −(c âˆ’ v) und fĂŒr die zwischen B und dem dorthin gesendeten Signal c + v. Deshalb kommt das Signal zu B schon zur Zeit t₀ + d'/2(c + v) und das zu A erst zur Zeit t₀ + d'/2(c âˆ’ v) auf, d.h., die Uhr von A geht gegenĂŒber der von B geringfĂŒgig nach.

___________

*) Die Differenzgeschwindigkeit ist einfach die vektorielle Differenz zwischen den Geschwindigkeiten zweier "Objekte" (ein "Objekt" kann z.B. auch ein Lichtsignal sein) O₁ und O₂ in einem Ruhesystem eines Körpers B₀. Im Unterschied dazu ist die Relativgeschwindigkeit eines "Objekts" O₁ relativ zu einem Körper B₀ die Geschwindigkeit des Objekts in einem Ruhesystem von B₀. Nur in der NEWTONschen Mechanik ist das dasselbe.

...zur Antwort

Hallo Moon4ever,

was in einem Dreieck die Höhe ist, hÀngt davon ab, welche der drei Seiten, die es hat, Du als Grundseite ansiehst. Wenn Du z.B. die Seite b als Grundseite nimmst, ist die Höhe des Dreiecks gleich dem kleinsten Abstand zwischen dem Punkt B und der Strecke b (bzw. der Geraden, die b verlÀngert).

Mit dem Geodreieck findest Du ihn, indem Du eine Senkrechte zu b zeichnest, die durch B verlÀuft.

Bild zum Beitrag

...zur Antwort