Wie werden fremdsprachige Spickversuche bei Klassenarbeiten/Klausuren gehandhabt?
Es gibt ja mittlerweile viele fremdsprachige Schüler in Deutschland, die Türkisch, Arabisch oder eine andere Sprache sprechen, die nicht zu den Standardfremdsprachen (u. A. Englisch, Französisch, Spanisch) gehören.
Wie wird das bei einer Klassenarbeit/Klausur gehandhabt, wenn ein Schüler irgendwas Fremdsprachiges auf z.B. die Hand schreibt und er, wenn er erwischt wird, behauptet dies sei ein Einkaufszettel, Glücksgebet o. Ä.?
Und was passiert, wenn es wirklich ein Einkaufszettel ist?
Vielen Dank und Grüße :)
(Und bevor hier entsprechende Kommentare kommen: Nein, ich bin schon lange kein Schüler mehr.)
Ich möchte mehr darauf hinaus, wie versucht wird rauszufinden, ob hier ein Täuschungsversuch vorliegt oder ob mittlerweile Vorkehrungen Standard sind, sowas im Vorfeld zu verhindern.
6 Antworten
Wie wird das bei einer Klassenarbeit/Klausur gehandhabt, wenn ein Schüler irgendwas Fremdsprachiges auf z.B. die Hand schreibt und er, wenn er erwischt wird, behauptet dies sei ein Einkaufszettel, Glücksgebet o. Ä.?
Dann gilt das erstmal als möglicher Betrugsversuch und es wird dementsprechend verfahren. Ich kenne keinen einzigen Schüler, der sich Einkaufszettel oder Glücksgebete für die Klausur auf die Hand schreibt, nebenbei.
Sollte sich am Ende herausstellen, dann kein Betrugsversuch vorlag, dann lag keiner vor und die Arbeit kann weitergeschrieben werden. Sowas zu klären dauert ja nicht lange, man muss im Endeffekt ja nur den Schüler bitten vorzulesen was da steht und die Worte dann via Internet in die jeweilige Sprache übersetzen lassen.
Wenn der Schüler halt eben 'Milch' vorliest und im Internet findet sich beim besten Willen keine arabische Übersetzung zu 'Milch' die entsprechend aussieht, hat er ein Problem.
Obacht: Es geht um Notizen auf der Handfläche, nicht um eingeschmuggelte Zettel.
Die Regel wird klar am Jahresanfang kommuniziert - sie ist für jeden verbindlich. Welcher Grund besteht, sich ausgerechnet zu den Stunden einer Prüfung Geheimschriften auf die Hand zu malen? Ist das lebensnotwendig? Braucht man das exakt während der Prüfungszeit? Selbstverständlich darf jeder seine persönlichen Notizen bei sich haben - in den Taschen. Die werden während der Prüfung nicht benötigt, da gibt es keinen Grund hinzugreifen.
Auch bei der Kleidung wird das so gehalten. Niemand muss sich ausziehen. Lediglich eventuell hilfreiche Aufschriften sind nicht geduldet. In dem Zeitraum ist die relevante Kleidung abzulegen oder mit einem anderen blickdicht zu verhüllen. Da es aber jeder am Jahresanfang erfährt und das für jede Prüfung gilt, hat jeder die Möglichkeit, am Prüfungstag mit tauglicher Kleidung zu kommen.
Es wird nicht vorgeschrieben, was zu tragen ist. Es wird nur klar erklärt, was NICHT gestattet ist.
Ist das eine arge Einschränkung irgendwelcher Rechte? Muss man deswegen vor das BVG? Es geht schlicht darum, Chancengleichheit herzustellen. Was ist daran auszusetzen?
Dann gilt das erstmal als Betrugsversuch und es wird dementsprechend verfahren.
Der Grundsatz der Unschuldsvermutung findet also keine Anwendung?
Als möglicher Betrugsversuch, zugegeben...
Gleichwohl: Die Unschuldsvermutung gilt im Strafverfahren. SIND wir im Strafverfahren?
Die Unschuldsvermutung gilt schon vor dem Strafverfahren. Bei einer Polizeikontrolle fängt sie bereits beim „Hallo. Führerschein und Fahrzeugschein, bitte" an.
Guter Einwand. An den hab ich noch gar nicht gedacht.
Sollte der Grundsatz der Unschuldsvermutung nur im Strafverfahren Anwendung finden? Die Frage könnte man zwischen Kant und den anderen toten weißen Männern durchaus mal im Philosophie-/Ethikunterricht behandeln.
Tja google Übersetzer oder Kollegen werden helfen. Zudem ist es jedem bekannt, dass kein Zettel rumliegen darf.
Glücksgebete darfst du im Herzen tragen, aber nicht als Zettel bei der Prüfung
Die Frage ist:
Warum müsste irgendein nicht ausdrücklich zugelassener Zettel im Laufe einer Prüfung zugelassen sein?
Es ist doch völlig egal, was da hervorgeholt wird: Wenn es nicht die zugelassene Formelsammlung ist, ist es automatisch verboten und damit wird schlicht und ergreifend die Prüfung als nicht bestanden gewertet. So einfach und gerecht ist das. Da kann keiner aus welchem Kulturkreis auch immer meckern.
Standard mit d, nicht mit t.
Danke für die Antwort, aber die Frage stellt sich mir bestenfalls so halb.
Viele Schüler schreiben sich Dinge auf die Hände (zumindest haben das in meiner Schulzeit immer wieder Schüler gemacht.) Und ich kenne es aus meiner Schulzeit nicht, dass für Klassenarbeiten eine explizite Regel existierte, die Notizen die auf Hand und Körper geschrieben wurden, verbot.
Was es auch bei mir nie gab, war ein Verbot von beschrifteten Pullis oder Tshirts. Schlaue Schüler können ja durchaus auf die Idee kommen, großbandig Lösungen hinten auf ein Shirt zu drucken (solche Druckfirmen gibts ja heutzutage genug) und dann den besten Kumpel bitten sich bei der Prüfung vor einen zu setzen.
Nachtrag: und dann den besten Kumpel bitten sich bei der Prüfung vor einen zu setzen und dieses Shirt zu tragen.
Das ist Deine Art der Führung. Ich gebe anfangs vor, was einzuhalten ist. Bei Prüfungen gibt es also nur neutrales Gewand ohne Texte, mal abgesehen von den üblichen unmodifizierten Markenklamotten. Und alle Hände sind gewaschen, daher frei von Zeichnungen oder Aufschriften. Tattoowierungen sind ohnehin nicht erlaubt. Einfache Regel, niemand kann den Spruch der Diskriminierung bringen, faire Voraussetzungen für alle.
Wenn Du keine Regeln vorgibst, muss sich natürlich auch niemand an eine solche halten.
Einfache Regel, niemand kann den Spruch der Diskriminierung bringen, faire Voraussetzungen für alle.
Wie stehst du eigentlich zu Art. 2 GG?
Bei Prüfungen gibt es also nur neutrales Gewand ohne Texte, mal abgesehen von den üblichen unmodifizierten Markenklamotten.
Betrifft die freie Entfaltung der Persönlichkeit.
Und alle Hände sind gewaschen, daher frei von Zeichnungen oder Aufschriften.
Hier auch wieder die freie Entfaltung der Persönlichkeit. Was ist wenn Zeichnungen oder Aufschriften nicht ohne weiteres abwaschbar sind? Ggf. die körperliche Unversehrtheit; oder Nötigung?
Tattoowierungen sind ohnehin nicht erlaubt.
Das Betrifft ebenfalls die freie Entfaltung der Persönlichkeit. Eine Einschränkung der körperlichen Autonomie betrifft den Menschenwürdebegriff aus Art. 1 GG.
Die freie Entfaltung hat immer Grenzen. Was ist schlimm daran, wenn sich einzelne ungehemmt in der Fußgängerzone sexuell miteinander beschäftigen? Das ist eine freie Art der Entfaltung.
Dass man sich wenigstens einmal täglich die Hände wäscht, ist seit Corona wohl keine außergewöhnliche und unzumutbare Praxis.
Wir könnten uns hier jetzt wochenlang auseinandersetzen und Spitzfindigkeiten bezüglich der schützenswerten Menschenwürde austauschen. Lassen wir das einfach - Du bringst das nicht vor Gericht und ich hatte den Fall bislang nicht, dass ein halbwüchsiger Zögling in der Lage wäre, Paragraphen zu lesen und damit etwas anzufangen. Und auch hat sich keiner jemals beschwert.
Wenn Du keine Regeln vorgibst, muss sich natürlich auch niemand an eine solche halten.
Und genau da setzte die Frage an. Wie werden fremdsprachige Spickversuche bei Klassenarbeiten/Klausuren gehandhabt - wenn keine Vorkehrungen wie ein anfängliches, allgemeine Verbot von Notizen auf Handflächen vorliegt?
1.) Ich fände es nicht schlimm, wenn Menschen in der Fußgängerzone kopulieren würden.
2.) Ja, klar. Aber davon geht die ein oder andere Farbe nicht unbedingt ab.
3.) Was ich alles vor Gericht bringen würde. Ich bin sehr dafür Lehrer und Schulen anzuzeigen und zu verklagen.
(...) ich hatte den Fall bislang nicht, dass ein halbwüchsiger Zögling in der Lage wäre, Paragraphen zu lesen und damit etwas anzufangen. Und auch hat sich keiner jemals beschwert.
Impliziert Zögling, dass es sich um Personen handelt die besonderen Schutz benötigen? Wenn das Wissen fehlt, sollte man da nicht helfen? Jemand der seine Rechte nicht kennt, hat sich diesbezüglich nicht beschwert? Das ist ja ein Ding...
Wieso bist du dafür Lehrer und Schulen zu verklagen? Und auf was sollten sie deiner Meinung verklagt werden?
Ich bin dafür Lehrer, die Schulen und Schulbehörden bei entsprechendem justiziablem Verhalten juristisch zu belangen. Ich bin dafür entsprechendes gerichtliche Verfahren zu normalisieren.
In den meisten Fällen wird es dabei ja schlicht um Unterlassung und Änderung bestimmter Vorgänge gehen - In krassen Fällen durchaus auch darum, dass bestimmtes Personal, das Garantenpflicht nicht ernst nimmt und das Kindeswohl in Gefahr bringt schlicht nicht auf Kinder und Jugendliche losgelassen werden darf.
Erfahrungsgemäß bringt etwas Plaudern mit den Lehrkräften bei ernsten Problemen wenig, die Schulleitung schützt das Personal und die Schulbehörde macht auch gerne nichts. Will man tatsächlich Schüler vor verletzendem Lehrerverhalten schützen sind Staatsanwaltschaft und Gericht Instanzen die tatsächlich etwas bewirken.
Die Leitgedanken von Prof. Dr. Kurt Singer zu "Schüler vor verletzendem Lehrerverhalten schützen" sind lesenswert. http://www.prof-kurt-singer.de/leitgedanken7.htm
Ding ist halt: Oft geht es nicht nur um ein Kind oder eine Klasse, sondern um viele Kinder und Jugendliche und auch um nachfolgende Jahrgänge. Ich finde da ist etwas Nachdruck doch ganz angebracht.
P.S.: Ich bin dafür, dass absolut jeder Lehrer der einen Schlüsselbund nach Kindern wirft nie wieder auf Kinder und Jugendliche losgelassen werden darf.
Wenn es wirklich ein Einkaufszettel ist, passiert nichts..
Ist es ein Spickzettel gibt es eine 6
Mir ist kein Gesetz bewusst in dem steht dass ein Täuschungsversuch in deutscher Sprache sein muss. Ganz im gegenteil, ein Täuschungsversuch kann auch ganz ohne Text sein.
Danke für die Antwort, aber leider ist sie nicht hilfreich, weil das 1. offensichtlich ist und auf die eigentliche Frage nicht wirklich eingeht.
Viel zu großer Aufwand: Nicht zulässige Zettel führen ganz automatisch zu einer nicht bestandenen Prüfung. Völlig egal, welche Zeichen darauf notiert sind.