Wie geht ihr damit um, dass eure Familienmitglieder AfD wählen?
Hallo,
diese Frage richtet sich vor allem an Menschen die selbst niemals AfD wählen würden, die aber enge Familienangehörige haben die das tun.
Bei mir ist es bspw. so, dass mir selbst die Partei Die Linke nicht links genug ist, meine Eltern wählen aber beide AfD.
Ich diskutiere natürlich mit meinen Eltern über Politik, da wir schon immer ein sehr politischer Haushalt waren. Aber ich dringe einfach nicht zu ihnen durch und selbst wenn ich ihnen belegen kann, dass die AfD schlechte Dinge tut, dann bekomme ich nur zu hören, dass a) die anderen Parteien ja auch schlecht sind, b) nicht alle in der AfD so sind und c) es ja vor allem auch nur darum geht, der Regierung einen Denkzettel zu verpassen.
Klar ist aber, die Bundesregierung lässt sich von den Umfragewerten der AfD nur wenig beeindrucken. Wer diese Denkzettel ausbaden muss, sind z.B. die Kinder und diese Erzieherin die jetzt am Wochenende von Nazi-Banden geschlagen wurden oder die Geflüchteten, die von Maskierten in einer Unterkunft attackiert wurden.
Ich glaube nicht, dass ich meine Eltern noch viel länger respektieren und Kontakt zu ihnen haben kann, wenn sie nicht einsehen wollen, dass sie der Gesellschaft immer größeren Schaden zufügen.
Wie seht ihr das? Habt ihr auch damit Erfahrungen? Wie geht ihr damit um?
Liebe Grüße
11 Antworten
Zum Glück habe ich in meiner Familie niemanden, der AfD wählt.
Und in meiner Familie lobpreist auch niemand die DDR. Meine Großeltern wurden damals enteignet.
Wir leben in einer Demokratie und da darf nun mal jeder wählen was er will.
IdR kriegt man ja schon früher mit wenn der Partner oder andere enge Verwandte falsch abbiegen.
Ob ich mich von dem Familienmitglieder distanzieren würde?
Warum, es kommt ja auf das Gesamtbild an. Wenn bspw. meine Mutter aus Protest diese PArtei wählt, denn würde ich ergründen warum und gut.
Zumal ich das ja auch nur erfahren würde, wenn man mir dies erzählt. Es ginge mich nämlich grundsätzlich nichts an (Wahlgrundsätze und so)
Ich habe Verwandtschaft die wählen die AfD, den Kontakt habe ich aber nicht deswegen abgebrochen. Sondern weil sie Lupenreine Nazis sind.
Naja deine Frage wie ich damit umgehe und in einer Demokratie habe ich dies zu akzeptieren, Punkt.
Nein, das bedeutet Demokratie nicht. Demokratie heißt nicht, dass wir alle irgendwann mal eine Meinung entwickeln und dann ist das so, weil dann können wir uns das Wählen auch sparen. Demokratie bedeutet genau, sich über Politik zu unterhalten und auszutauschen und andere Standpunkte zu verstehen und zu entwickeln.
Eine Entscheidung zu akzeptieren heißt nicht diese nicht zu diskutieren.
Ohne jetzt meine persönliche Meinung zur AFD äußern zu wollen:
Unabhängig davon welche politischen Differenzen ich mit Leuten in meinem Umfeld habe, ist es mir völlig egal was die Personen wählen. -> Es hat schließlich jeder seine eigene Meinung und auch seine eigenen Beweggründe eine bestimmte Partei zu wählen, und es ist völlig normal wenn man da Differenzen hat. Ich halte es für unnötig/übertrieben, nur wegen solcher Differenzen den Kontakt zu Leuten abbrechen zu wollen.
Da ich selbst bis vor kurzem noch AfD Gegner war, kann ich mitreden. Ich würde mich mit Ihnen freuen
Da ich selbst bis vor kurzem noch AfD Gegner war, kann ich mitreden. Ich würde mich mit Ihnen freuen
Sollst du lügen? Was heißt bei dir denn bis vor kurzem ?
Da ich bereits 64 bin, sind drei Jahre für mich „vor kurzem“.
Als ich jung war, habe ich SPD gewählt, da es die Grünen noch gar nicht gab. Danach habe ich nachgedacht und jahrzehntelang treu und brav die CDU gewählt. Vor etwa vier Jahren habe ich weiter nachgedacht und bin dahinter gekommen, dass man die CDU gar nicht mehr wählen kann; ich habe sie nicht mehr wiedererkannt.
Vielleicht hilft es, wenn du das Parteiprogram der AfD liest und für die Verwandschaft mal kurz und knapp zusammenfasst, was die wollen. Wenn die das nicht schockt, ist vermutlich Hopfen und Malz verloren.
Wenn die der Regierung einen auswischen wollen, können sie auch DIE Partei oder die Tierschutzpartei wählen.
Ich verstehe einfach diese ganzen Kommentare nicht "Jeder darf wählen was er will" - "wir leben in einer Demokratie".
Also kein Plan, ob ihr in der Schule gelernt habt Texte richtig zu lesen, aber ich habe auch nie etwas gegenteiliges behauptet.
Wahlfreiheit verbietet uns nicht uns gegenseitig für unsere politischen Meinungen zu kritisieren oder unsere sozialen Beziehungen danach auszuwählen. Und genau nur danach habe ich gefragt.
Die Frage lautete nicht: "Sollten meine Eltern in den Knast, weil sie AfD wählen." Das steht da einfach nicht, also hört bitte auf implizit zu behaupten, dass es da steht.