Wie fühlt sich die Scheidung der Eltern an?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Kommt wohl individuell darauf an. Erstens, wie alt sind die Kinder bereits? Verstehen die Kinder denn bereits das es nichts mit Ihnen zu tun hat, das sich die Eltern trennen? Läuft die Scheidung recht ruhig und überwiegend harmonisch ab oder fliegen die Fetzen und die Kinder werden vielleicht sogar noch mitreingezogen?

Auch wie das Kind tickt bzw es aufnimmt, das die Eltern sich nun scheiden lassen, ist bei jedem anders. Die Familiensituation ist auch in jeder Familie anders.

Ich zum Beispiel empfand die Trennung und anschließende Scheidung meiner Eltern als eine Art Befreiung für die ganze Familie. Ich und meine Schwester sind nämlich immer zu Freunden abgehauen ab dem Teenageralter, da wir es zu Hause mit den ständigen Streitereien meiner Eltern nicht mehr aufhielten, es immer nur Stress gab, unser Vater meinen Bruder immer dazu gebracht hat, das er Wutanfälle des Todes bekam und mich und meine Schwester auch ziemlich schlecht behandelt hat.

Meine Mutter hat sich irgendwann auch nur noch eingesperrt im Schlafzimmer, sobald sie von der Arbeit kam. Sie sprach kein Wort mehr mit meinem Vater und sie wollte nur immer ihre Ruhe haben.

Ich war erleichtert als meine Mutter dann irgendwann die Trennung wollte und auch durchzog. Hätte meiner Meinung nach viel früher passieren sollen.

Ich wollte als Kind (8 Jahre), dass meine Eltern zusammen bleiben. Die Streitereien hatte ich nur selten mitbekommen.

Ich wollte jeden Schritt, den meine Eltern weiter auseinander gingen (zuerst zog mein Vater ins Nachbarhaus, dann in einen anderen Ort) verhindern und war auch gegen die endgültige Scheidung.

Langfristig konnte ich mich arrangieren. Ich habe Kontakt zu beiden Eltern, zeitweise auch bei jedem mal gewohnt, was mir sehr wichtig ist.

Belastet hat mich als (ich war Mitte 30) der Konflikt zwischen meinen Eltern nochmal präsent wurde.

Erst als mein Bruder heiratete, hatten sie sich wieder angenähert und können jetzt unbeschwert übereinander reden, was mich freut.

Meine Tochter war im Kindergarten, als wir uns getrennt haben und versuchte noch einige Zeit, uns wieder zusammen zu bringen. Auch ihr war die intakte Familie wichtiger, als die Streitereien und die Belastungen, die wir uns gegenseitig zumuteten. Heute (2. Klasse) kommt sie gut mit der Situation zurecht, ich denke dass es ihr sehr hilft, dass wir Eltern streitige Themen (finanzielles) nur über's Gericht aushandeln und gut über die Organisation der Umgänge reden können

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Sehr schmerzhaft. Mein Vater und meine Mutter haben sich getrennt als ich 9 war weil mein Vater meine Mutter immer geschlagen hat und er uns misshandelt hat, dennoch hätte ich ihn sehr lieb gehabt auch wenn ich heutzutage weiß daß er viel zu toxisch war, meine Mutter musste für 2 Jahre zur Therapie gehen, mein Vater hat mir oft Sachen gekauft und gesagt ich solle zu ihm ziehen, was ich aber nicht wollte und dann würde er immer sehr aggressiv weswegen er Kontaktverbot mit mir bekommen hat. Es war sehr schmerzhaft aber am Ende war's doch gut daß meine Mutter sich von ihm getrennt hat, ich habe keinen Kontakt mehr zu ihm.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Selber habe ich da keine Erfahrung.

Aber es hängt wohl auch von den Umständen ab.

Trennen sich die Eltern, weil es oft Streit gab? Dann kann eine Trennung auch eine Erleichterung sein.

Oder hat sich ein Ehepartner in einen anderen Menschen verliebt obwohl die Ehe (augenscheinlich) funktioniert hat?

Ganz schlimm. Ich habe es nicht verstanden. Das streiten mitzubekommen usw. Ganz schlimm als Kind nicht zu verstehen wie die Eltern auf Friede dann wieder machen usw. Vorwürfe dass man als Kind selbst schuld ist. Ich habe zum Glück zwei Halbgeschwister da kann man sich austauschen, jetzt weiß ich dass mein Vater der Grund der beiden Trennungen war.