Welche politische Partei wählen Lehrer?

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Ich vermute dass du dies nicht einfach so beantworten kannst. Wir hatten da einige Grüne (Bio-Lehrer) einige Linke (Sozi-Lehrer und Direx) und einige konservative (Geschichtslehrer).

Moment.... eigentlich sind doch die Vorurteile Erfüllt^^

Aber ernsthaft. Lehrer ist eine Überzeugungsfrage und Politische Ansichten auch. Ich vermute also, dass alle Parteien vertreten sind. (Mit Ausnahme der ganz radikalen wie ich hoffen will)

Prinzipiell müssten es vor allem die eher rechts- bürgerlichen Parteien sein, von denen sich die Lehrer angezogen fühlen! Dennn sie sind ja Beamte, repräsentieren den Staat, werden von diesem bezahlt; sind daher auch an politisch stabilen Zuständen interessiert. WEr würde sonst ihre Gehälter bezahlen bei Revolutionen, u.Ä.? Sie sind also i.d.R. loyal zu der Regierung, und von diesem Prinzip her eher konservativ!

Der Staat hat wiederum ein großes Interesse daran, loyale Staatsdiener einzustellen. Und diese Loyalität wird ja auch durchaus großzügig vergütet! (verbeamteter Lehrer fängt mit Besoldungssturfe A 10 an!).

Die LEhrer dürfen ja als Beamte auch nicht streiken (was viele davon allerdings nicht gut finden!). Dennoch gibt es Interessenverbände von Lehrern, ja, selbst große Gewerkschaften! Diese waren früher äußerst konservativ. Inzwischen aber (st. 1968) gibt es auch durchaus linke Gewerkschaften. Es geht hierbei nicht nur um die Gehälter der Lehrer, sondern auch z.B. was gelehrt werden soll.

Prinzipiell gilt aber: wenn jemand erstmal im Beamtenverhältnis drin ist, dann kriegt man ihn auch nciht mehr so schnell da wieder raus! (daher oft auch die schlechte Qualität des Unterrichtes). Daher gibt es durchaus auch Lehrer, die extremistische Ansichten haben, und diese auch äußern in der Schule, bzw. sogar dementsprechend politisch sich engagieren! Manchmal kommt es zu Versetzungen, manchmal werden sie nicht befördert, manchmal werden sie in den "vorübergehenden Vorruhestand" o.Ä. versetzt, wobei sie dann - obwohl sie nicht mehr arbeiten - noch immer oft fast das geliche Gehalt wie als aktiver Lehrer beziehen!

Viele Lehrer sind aktiv in der Politik, was ja auch niemanden wudnert, da sie dafür - im Gegenasatz zum Rest der arbeitenden Bevölkerung - ja auch genug Zeit für haben (Ferien, usw.)! Es gibt wahrscheinlich nur wenige, die unpolitisch sind, selbst wenn sie sich zur Zeit ihres Studiums (und auch noch lange Zeit danach) nie für Politik interessiert haben mögen. Seltsamerweise aber setztz bei fast allen von ihnen dann hinterher ein mehr oder weniger ausgeprägtes Interess ein! ob das wohl daran liegen könnte, dass sie als "Leistungsträger der Gesellschaft" und als Leute, denen man einen gewissen Überblick zutraut, gute Chancen auf Machterhalt haben?

Im übrigen ist es meist ein Vorteil, das gleiche Parteibuchö zu haben wie Regierungschef oder Kultusminister; das macht Bevörderungen wahrscheinlicher! Also ist es als Lehrer mit Ambitionen immer cleverer, "mit dem Strom zu schwimmen"!

Oft bemerkt man die polit. Haltung vieler Lehrer im Unterricht nicht, vor allem nicht bei "sachlichen" Fächern, wie z.B. Chemie; mathe oder Physik. Bei anderen Fächern, wie Geschichte, Religion, Sozial- und Gemeinschaftskunde, und erst Recht bei Politik, wird es allerdings dann bedeutend schwieriger, "neutral" zu bleiben! Schnell wird den älteren Schülern dann klar, woher "der Wind weht". Bestimte Ansichten treten zutage. Das kann man auch manchmal daran erkennen, welche Themen vorzugsweise von den Lehrern behandelt werden!

Andererseits: wie soll man auch bei solchen Fächern neutral bleiben? Die Lehrer versuchen im Unterbewusstsein schon deshalb ihre Überzeugungen den Schülern zu vermittelen, weil es ja vor allem diese Überzeugungen sind, die sie selber verstehen! Auch Lehrer sind ja nur Menschen! Und wenn sie z.B. als konservativer Politiklehrer in einer Klausur die "linke" Antwort auf eine Frage gut bewerten, aufgrund der gut vorgetragenen Argumentation, und der Tatsache, dass sich der Schüler mit dem Thema gut auseinandergesetzt hat, dann kann man dagegen auch nichts sagen, oder?

Schlecht finde ich es nur, wenn ein lehrer in solchen Fächern überhaupt keine Anstrengung unternimmt, seine politischen Überzeugungen bei jeder Gelegenheit den Schülern mitzuteilen, oder sie gar ganz offen versucht, zu "manipulieren" in ihrem Sinne! Denn sowas gibt's ja leider auch noch! So ein Lehrer ist doch völlilg fehl am Platze; als intelligenter und erfahrener Pädagoge sollte er sein Amt nicht in dieser Richtung missbrauchen, sondern sollte beweisen, dass er zumindest halbwegs andere Sichtweisen nachvollziehen kann! Für solche Leute sollte daher der Steuerzahler in diesem Umfang nicht aufkommen! (das ist vom Kultusministerium auch nicht gewünscht!).

Ich habe sowohl konservative wie auch linke Geschichtslehrer und Politiklehrer kennengelernt. Ob ein Unterricht nun eher links oder rechts war, war für mich nicht so bedeutend. Entscheidender war für mich eher, dass diese LEhrer von ihrem Fach überzeugt waren (das sind viele nämlich nicht!), und Begeisterung in uns Schülern haben wecken können, und uns die wesentl. Sachverhalte haben gut und spannend vermitteln können, und Aussagen treffen konnten. Leider sind aber viele dieser Lehrer total langweilig, ziehen ihren Stoff nach Lehrplan durch (selbst das machen leider aber viele nicht), lassen die Schüler völlig unnütze Textpassagen und Daten auswändig lernen, oder diktieren einfach den Schülern in ihre Hefte, was ihrer MEinung anch wissenswert sei. Eigene Fragen, Kreativität oder selbstständiges Denken waren leider oft nicht gefragt, weniger als in anderen Schulfächern. Das war sehr enttäuschend!


DASmaXimum  04.08.2012, 12:47

Also es stimmt, nicht das Lehrer Beamte sind, also das ist auf jeden Fall keine allgemeingültige Aussage, es gibt sehr viele Lehrer die nur Angestellte sind,...

Das Lehrer viel Zeit haben, würde ich auch so nicht unterschreiben, Wenn Lehrer viel Zeit haben, liegt das teilweise dann daran, dass sie weniger Arbeiten, weil das Land ihnen nicht mehr Stunden gibt, das heißt in Regel dann aber auch weniger Geld, ich weiß das durch meine Tante, die selbst Lehrerin ist.

Wer als Lehrer Vollzeit arbeitet, hat auch nicht viel Zeit... klar in den Ferien haben Lehrer weniger zu tun. Aber dafür haben sie auch während der Schulzeit oft viel mehr Arbeit als manch gewöhnlicher Mensch...

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Die Wählen eher selten radikal, aber bei den Mitteldingern dafür Querbeet...

Bei Geschichts-, Sozialkundelehrern gibt es immer zum einen die Konservativen, die den Schülern ihren Nationalstolz aufzwängen wollen und von Deutschland in der Ersten Person Plural sprechen und eher die CDU/CSU wählen oder zumindest die FDP, dann gibt es die eher links einzuordnenden Geschichtslehrer, die dann die Grünen oder die SPD wählen, weil das zumindest aus Sicht der Mitte noch als links gilt.

Bei anderen Lehrern kann man es nicht so einschätzen, weil die nicht so viel über Politik reden ;-)

Wobei die meisten Religionslehrer irgendwo zwischen CSU und Partei Bibeltreuer Christen einzuordnen ist ^^

Ich denke, die Linke dürfte von den großen Partei den geringsten Stimmenanteil unter den Lehrern kriegen!

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Mach was drauß,

Punkrockboy!


Keyboardfan  12.12.2010, 15:05

Warum sollten die Lehrer bei den Wahlen auch radikal sein? Können doch mit den Verhältnissen, wie sie sind, zufrieden sein! (Stichwort: Gehalt und Kündigungsschutz!).

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Kommt auf ihre Einstellung an! Es gibt keine typische Partei für Lehrer. Sind ja schließlich auch nur Menschen ;)

Da gibt es keine Unterschiede zum "normalen" Bürgertum. Auch Lehrer haben individuelle Meinungen.

Beispielsweise arbeitet eine ehemalige Gesch.-Lehrerin von mir aktiv für die PDS und der Parteifunktionär und Bundesvorsitzende der NPD Günter Deckert war selber mal Lehrer