Was sind Faulpelze und warum heißen sie so?

4 Antworten

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Jährlich am 10. August ist internationaler Faulpelz-Tag.

Faulpelze wollen ihre Ruhe haben und sich keinen Deut zuviel bewegen.

Es könnte sein, dass der Faulpelz dann auch eine Schimmelschicht bekommt, durch seine Regungslosigkeit, wie früher das abgelagerte Essen.


DianaValesko  27.11.2023, 13:31

Denke für den ⭐und alles Gute für Dich.

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Also ich kenne nur das Wort Faulpelz und das ist eine Beleidigung gegenüber Menschen, die man als faul gesehen werden. Mit “Faulpelz” wurde früher eine Schimmelschicht beispielsweise auf Lebensmitteln bezeichnet.


waldschrat436 
Fragesteller
 26.11.2023, 00:48

Oh da hat sich die Person die mich in einer Nachricht so betitelte wohl verschrieben

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Im Etymologischen Wörterbuch des Deutschen von Kluge steht:

Faulpelz Substantiv Maskulinum std.Standardwortschatz (16. Jh.) Hybridbildung. Ur­sprünglich (frühneuhochdeutsch) die Pilzschicht, die sich auf stark verfaulten Stof­fen bildet. Danach als Kraftwort (wie faules Aas u.ä.) übertragen auf träge Per­so­nen. Aller­dings ist die Ausgangsbedeutung selbst nicht bezeugt, nur bei J. Maaler (1561): faul werden vnnd von feule ein belz überkommen; das Schimpfwort spätestens seit dem frühen 17. Jh. in der Schweiz (in nicht datierbaren Quellen möglicherweise älter).

In der modernen Deutsch ist das also ein zusammengesetztes Substantiv vom Bahu­vrīhi-Typ: Es bezeichnet also keinen Pelz mit Fäule, sondern einen Menschen, der sich irgend­wie so verhält wie ein derartiger angefaulter Pelz (ähnlich auch Plaudertasche, Langfinder, Dickkopf). Bei den meisten zusammengesetzten Substantiven ist das ja anders: Ein Bärenpelz ist ja ein Pelz, der von einem Bären stammt; hier bezeichnet das ganze Wort also eine spezielle Art von dem, was im zweiten Glied genannt ist (Tat­pu­ru­ṣa-Typ).

Damit hast Du auch zwei hübsche Fremdwörter gelernt, mit denen Du auf der näch­sten Party protzen kannst (sie stammen übrigens aus dem Saṁskr̥t).

Faulpelze sind Lebewesen, die nur die allernotwendigsten Bewegungen vollführen, um sich nicht zu überanstrengen.