Warum wurde uns 2020 die Freiheit radikal beraubt?

4 Antworten

Die Freiheit wurde beraubt, das war und ist aber immer so. Jedes Gesetzt schränkt unsere Freiheit mitunter auch radikal ein. Der offizielle Grund ist allgemein und auch 2020, die Gesellschaft zu schützen. Ob das aus damaliger Sicht gerechtfertigt war weiss ich nicht. Ein Problem ist, dass bei uneinschätzbaren Risiken jegliche Freiheitseinschränkungen gerechtfertigt werden können. Heute kann man wahrscheinlich sagen, dass einiges nicht nützlich oder sogar schädlich war (Schulschliessungen), wobei natürlich nicht eindeutig gesagt werden kann was wie gewirkt hat.

Eventuell um das Sterben aufgrund des Corona Virus weitestgehend einzudämmen? Eine weltweite Pandemie ist keine Regelmäßigkeit, für die es jahrelange Erfahrung und die richtigen Maßnahmen aus dem Lexikon gibt.

Deutschland war nie auf eine Pandemie eines solchen Ausmaßes vorbereitet, genauso wie der Rest der Welt. Klar ist, dass in so einer Situation die Dilemma-Frage nach Freiheit gegen Sicherheit aufkommt. Weil uneingeschränkte Freiheit dem Kollektiv schadet und zu starke Einschränkung die Freiheitsrechte außer Kraft setzt.

Es ist nur logisch, dass infolge eines Massensterbens harte Maßnahmen getroffen werden mussten um irgendwie wieder die Kontrolle zu bekommen. Und da wir mit so einer Eskalation nicht vertraut waren, war es nur normal und legitim, dass man in manchen Entscheidungen vielleicht rückblickend zu naiv oder zu autoritär war. Wenn die Erfahrung nicht da ist, dann trifft man eben auch blöde Entscheidungen. Aber nur so wachsen und entwickeln wir uns. Politik funktioniert eben nicht immer so perfekt wie es der kleine Mann gerne hätte. Auch Politik kann und weiß nicht alles. Dafür lernt man aus Krisen und hat nun die Erfahrung gemacht.

...Freiheit radikal beraubt?

Das ist doch Blödsinn - temporäre Einschränkungen im Umgang mit Anderen zum Schutz Aller hat weder mit berauben noch radikal etwas zu tun.

Weil man versucht hat die Menscheit vor dem Aussterben zu bewahren. Hat ja zum Glück auch funktioniert.

Mfg


Natphi  06.05.2024, 21:17

Naja wohl ein bisschen übertrieben. Laut RKI hilft der Impfstoff nicht gross gegen die Übertragung (https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/FAQ_Liste_Wirksamkeit.html). D.h. das Virus verbreitet sich bis heute fast ungehindert. Sinkende Fallzahlen sind dadurch völlig verzerrt, dass niemand mehr einen Test macht. Dass das Virus für gesunde Personen meist ungefährlich ist, sieht man mitunter daran, dass die 30% Ungeimpften nicht tot auf der Strasse liegen.

(Schweiz, https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1233813/umfrage/impfquote-vollstaendig-geimpfter-personen-gegen-das-coronavirus-in-der-schweiz/#:~:text=Impfquote%20vollständig%20geimpfter%20Personen%20gegen%20das%20Coronavirus%20in%20der%20Schweiz%202023&text=Bis%20zum%2009.,Personen%20je%20100%20Einwohner%3Ainnen.)

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Quirky01  06.05.2024, 22:01
@Natphi

Das stimmt, aber in meinem Kommentar habe ich eher darauf angespielt, dass wir die schwerste Phase des Viruses so schnell hinter uns bringen konnten. Z.B die Omikron-Variante war nur noch halb so stark und gefährlich wie die davor. Durch den Lockdown wurde die Gefahr, sich anzustecken immens gesenkt. Das hatte nichts mit Freiheit berauben zu tun.

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Natphi  09.05.2024, 12:19
@Quirky01

Es stimmt, dass der Lockdown die Ansteckwahrscheinlichkeit gesenkt hat. Die Frage ist aber, ob das notwendig war, denn er hat definitiv auch viel Schaden angerichtet. Aus heutiger Sicht denke ich kann man sagen, dass es unnötig war. Am Ende wurde die Bevölkerung einfach durchgeseucht. Fast jeder hatte mal Corona. Durch den Lockdown und andere Massnahmen wurde dieser Prozess nur verlangsamt. Doch der viel spannendere Aspekt der Frage ist, wo war der Denkfehler 2020. Das ist wichtig zu reflektieren um in Zukünftigen Pandemien besser reagieren zu können. Auch ich war damals wohl für dir Massnahmen. Ich denke es gab zwei grosse Probleme in der damaligen Diskussion. 1. Wenig Wissen. Die Unwissenheit lässt einen vom schlimmsten ausgehen. Die Politik (wahrscheinlich auch Grossteile der Gesellschaft) wollte jegliches Risiko vermeiden. Also wurde die stärksten Geschütze ausgefahren. 2. Das abwägen von Menschenleben. Wenn man die Massnahmen kritisiert war man quasi ein Mörder.

Das folgende sind Ansätze die Probleme zu lösen. Vollständig gelöst sind sie aber trotzdem nicht. Zu 1.: Wusste man wirklich so wenig. Auch wenn man nur 10‘000 oder 100‘000 Fälle hat sollte man die Gefahr, doch eigentlich schon recht gut einschätzen können. Zu 2.: Die gefährdeten waren/sind stark angeschlagene Patienten. Diese können jedoch auch durch eine Vielzahl anderer Krankheiten sterben, die durch die einen normal lebende Gesellschaft verbreitet wird. Trotzdem lebt sie normal. Alles andere wäre auch unsinnig, da die Gesellschaft sonst nicht funktioniert.

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