Warum sind so viele Kurden gegen Erdogan obwohl Erdogan dafür gesorgt hat, dass Kurden ihre Rechte bekommen haben und nicht mehr unterdrückt werden?

2 Antworten

Schau hier. Der Nationalismus ist nach wie vor zu groß:

Die kurdische Minderheit in der Türkei wird seit Gründung der Republik stiefmütterlich behandelt. Oft wird ihnen pauschal Nähe zur kurdischen Terrororganisation PKK unterstellt. Immer wieder werden Kurden angefeindet, wenn sie ihre eigene Sprache sprechen. Regelmäßig kommt es zu Angriffen auf sie.
Die Regierung von Präsident Recep Tayyip Erdogan schüre diese Stimmung noch, wirft ihr der Präsidentschaftskandidat der Opposition, Kemal Kilicdaroglu von der Partei CHP, in einem Internetvideo vor: "Immer wenn Erdogan erkennt, dass er die Wahlen verlieren könnte, brandmarkt er die Kurden und behandelt sie wie Terroristen. Das ist wirklich beschämend. Jeden Tag werden Millionen Kurden wie Terroristen behandelt - und es hört nicht auf!"
Der so angegangene Erdogan hält dagegen. Im Fernsehen schimpft er: "Die CHP kümmert sich doch in Wahrheit gar nicht um meine kurdischen Bürger, meine kurdischen Brüder und Schwestern! Das sind alles Lügen!" Der wahre Freund der Kurden sei er, so Erdogan.
Doch der Versuch, seine Stammwählerschaft und die kurdische Wählerschaft gleichermaßen zu erreichen, ist ein schwieriger politischer Spagat. Erdogan versucht es so: "Wir sind genauso kurdisch wie sie kurdisch sind. Wir, Türken und Kurden, sind die Stützen dieses Landes."
Rund 20 Prozent der Menschen in der Türkei haben kurdische Wurzeln. Jahrelang bemühte sich Erdogan um eine Aussöhnung mit ihnen. Etliche wählten daraufhin seine Partei AKP. Doch 2015 beendete Erdogan den Prozess.

Das ist wohl eher ein Narrativ türkischer Propaganda.