Warum finden alle unsere Internetsucht in Ordnung?
Ich fahre durch die Stadt und ich sehe eine Armee junger nach vorne gebeugter Menschen, die geistig in ihrem Internet verschwinden. 4, 5 oder 6 jährige Kinder in deren zarte und hochempfindsame Welt von neuen Eindrücken und Gefühlen ein Handy geschoben wird, mit gigantischen Grafiken, Klängen und Stress-Triggern. Ein völlige Hypnose tritt ein. Mal eine Stunde am Tag ist ja ok, denken sich die heutigen Libero Eltern.
Wieso finden das alle ok? „Ist halt so.“ Jetzt nicht nur auf die Kinder bezogen, sondern auch auf junge Erwachsene. Besonders Technik Nerds sind ganz vernarrt darin, diese Zombiehafte Abhängigkeit zu relativieren, indem sie es als Vor- und Nachteil behaftet bezeichnen. Weil jetzt kann man in HD mit Leuten auf Hawaii ein Video Gespräch führen. Aber hat uns das als Menschen zufriedener gemacht?
5 Antworten
Weil jetzt kann man in HD mit Leuten auf Hawaii ein Video Gespräch führen
Macht man das? Nein. Ok, manche, manchmal. Es rechtfertigt auch nix.
Der Downfall war nicht das Internet, so dern Social Media. Und dessen permanente Verfügbarkeit, sogar im Park/Wald.
Wir leben in einer kranken Gesellschaft.
Sehr gute Frage!
Wo viel Licht ist, da gibt’s auch viel Schatten.
Das Internet hat sehr viele gute Dinge möglich gemacht, aber eben auch sehr viele Schattenseiten.
Vor allem als Erwachsener „sollte“ man begreifen, dass das wahre Leben nicht im Internet stattfindet.
Und deshalb auch als Eltern nicht die eigenen Kinder darin ertrinken lassen.
Was kann man gegen diese Sucht tun?
Andere/von außen rein gar nichts.
Da muss jeder zu dieser eigenen Überzeugung kommen, dass die reale Welt es vielleicht doch wert ist, etwas mehr beachtet zu werden.
Ob das was wird…..??? 🤔🤔🤔
Vielleicht hat man das bei der Einführung des Fernsehens auch gedacht.
Trotzdem wurde es ruckzuck zur häufigsten Freizeitgestaltung.
Das entscheidende ist, dass das Fernsehen auf das Zuhause begrenzt war. Und im Wald, am Bahnhof, auf Arbeit nicht verfügbar war.
Für mich ist das Entscheidende, dass eine neue Technologie
das Freizeitverhalten grundlegend verändert hat.
"Das Fernsehen hat aus dem Kreis der Familie
einen Halbkreis gemacht", sagte Robert Lemke
(kannst du googlen) dazu.
Ein wesentlicher Unterschied, das gebe ich zu, ist allerdings
die soziale Veränderung. Wenn die Kiddies wochenlang "schreiben",
bevor sie miteinander sprechen oder sich gar treffen,
ist das schon etwas grundlegend Anderes.
Weil die moderne Welt unglaublich abhängig davon ist und die Generationen der Eltern immer mehr richtung Derer gehen, die damit aufgewachsen sind.
Nur hat das Fernsehen nie eine „zweite virtuelle Welt“ angeboten. Es war keine Interaktion. Es waren nur bewegte Bilder.