Unterschied zwischen Hoffnung, Wunsch und Erwartung?

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Bei einem Sprachgebrauch, der nicht auf feine Unterschiede achtet, können die Wörter als als Synonyme bzw. kaum unterschiedlich erscheinen.

Wunsch:

Ein Wunsch bedeutet: Jemand möchte gerne etwas haben/bekommen bzw. möchte gerne, daß etwas geschieht/eintritt. In einem Wunsch steckt eine Empfindung/ein Gefühl. Ein Wunsch ist ein Ersehnen/Verlangen/Begehren und auch der Gegenstand des Ersehnens/Verlangens/Begehrens (das Ersehnte/Verlangte/Begehrte) wird als Wunsch bezeichnet. Wünschen ist eine eher schwache Form des Erstrebens, teilweise nur eine Vorstellung. Ein Wunsch kann sowohl als erfüllbar als auch als unerfüllbar gedacht sein. Ein Wunsch ist unabhängig davon vorhanden, wie Meinung über seine Verwirklichung ist, ob jemand annimmmt, er werde etwas bekommen, etwas werde geschehen. Er kann nur innerlich vorhanden sein (z. B. insgeheim) oder auch geäußert werden. Ein Wunsch kann - als Bitte bis Forderung (bei Nachdruck und einem Zusammenhang, der Ablehnung als nicht gut möglich, mit großen Schwierigkeiten verbunden erscheinen läßt) - an jemanden herangetragen werden. Wünsche können (oft in festen Formeln) als Glückwüsche/gute Wunsche für andere geäußert werden.

Erwartung:

Bei der Erwartung geht es um einen Zustand des Wartens auf etwas Zukünftiges. Jemand hat die Annahme/Vermutung, etwa werde geschehen/eintreten. Dabei kann das Zukünftige sowohl positiv (etwas Gutes, Angenehmes) als auch negativ sein (etwas Schlechtes, Unangenehmes).

Bezogen auf den Grad der Sicherheit können Bedeutungsunterschiede bestehen.
1) Erwartung drückt aus, daß jemand sehr sicher ist. Das Eintreten wird zumindest für sehr wahrscheinlich gehalten. Der Grad, inwieweit sich jemand sicher ist, ist im Vergleich zu einer bloßen Hoffnung gesteigert. Es gibt beispielsweise auch feste Erwartungen, wie sich jemand verhält.
2 Erwartung ist eine allgemeine Bezeichnung für eine Annahme/Vermutung, etwa werde geschehen/eintreten, aber nur mit der größeren Wahrscheinlichkeit. Jemand rechnet eher damit als mit dem Gegenteil, daß es nicht geschieht/eintritt.

Hoffnung:

Hoffnung ist eine (mehr oder weniger große/starke) Zuversicht, etwas, das als positiv beurteilt/empfunden wird, werde geschehen/eintreten. Sie ist (in Bezug auf Erwartung als allgemeine Bezeichnung für eine Annahme/Vermutung) eine gehegte Erwartung die durch Optimismus gekennzeichnet ist.

Unterschiede:

Wünsche sind etwas, das ersehnt wird. Das Ersehnen/Verlagen ist etwas, das unabhängig von irgendwelchen Meinungen über den Grad der Wahrscheinlichkeit, jemand werde etwas bekommen, etwas werde geschehen/eintreten, besteht. Erwartungen und Hoffnungen sind Zustände des Vorausschauens in die Zukunft. Erwartung kann bei einer bestimmten Bedeutung einen höheren Grad der Sicherheit über das Eintreten des Zukünftigen bezeichnen. Hoffnung kann aber bei einer bestimmten anderen Bedeutung von Erwartung eine Unterart von Erwartung sein (die entgegengesetzte Unterart ist dann Befürchtung). Erwartung kann sich auf alles Zukünftige beziehen. Hoffnung nur auf Zukünftiges, das als positiv beurteilt/empfunden wird. Hoffnung richtet sich also auf etwas, das erwünscht ist. Hoffnung kann nur mit Optimismus in Bezug auf den Gegenstand der Hoffnung verbunden sein. Erwartung ist demgegenüber neutraler, kann sowohl mit Optimismus als auch mit Pessimismus verbunden sein, sich sowohl auf Erwünschtes als auch auf nicht Erwünschtes bzw. sogar Unerwünschtes beziehen.

Wünsche: Man wünscht sich etwas, aber hält es für eher nicht erfüllbar. Hoffnung: Man ist zuversichtlich, dass das, worauf man hofft, geschieht. Erwartung: Man ist sich sicher, dass das, was man erwartet, geschieht.

Man will also in allen Fällen, dass etwas geschieht oder man etwas bekommt, doch es ist eine Steigerung (von Wünschen nach Erwarten aufwärts), wie sicher man sich ist, das es auch passiert.

Der genaue Unterschied liegt wohl darin, was davon erfüllt wird, damit es kein mehr davon ist- ansonsten wechseln sich die 3 gern mal untereinander ab Hoffnung, Wunsch kann zu Erwartung führen etc

Meiner Meinung nach ist:

Hoffnung: optimistische Erwartungshaltung

Erwartungen sind konkreter, weil Vorstellungen genauer sind, als das bei Wünschen Ich erwarte einen angenehmen Ausflug- mir sind diverse Details geläufig, die den Schluss zulassen, dass die Erwartungen erfüllt werden können. Wenn ich mir etwas "nur" wünsche,dann kenne ich keine Details, die bereits eine Erwartung zuließen.Hoffnung ist ein Produkt mangelnder Gewissheit und überhöhter Naivität, der Glaube an das Unmögliche, Erwartung ist etwas konkretes


Albrecht  29.10.2012, 03:52

Die Bemerkungen halte ich für nicht ganz zutreffend. Wünsche können auch genau und konkret sein und Einzelheiten enthalten. Vermutungen oder Schlüsse über eine Wahrscheinlichkeit der Verwirklichung sind ebenfalls möglich. Einen angenehmen Ausflug als Wunsch kann sich jemand ausgiebig ausmalen. Wenn dabei von einem Wunsch die Rede ist, geht es darum, daß er ersehnt wird. Der Gesichtspunkt ist ein anderer, ein von Annahmen über die Erfüllung oder Nichterfüllung unabhängiger.

Hoffnung ist in einer der Hauptbedeutungen eine Art der Erwartung.

Duden : das große Wörterbuch der deutschen Sprache; in zehn Bänden. Herausgegeben vom Wissenschaftlichen Rat der Dudenredaktion. Band 4: Gele – Impr. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Mannheim ; Leipzig ; Wien ; Zürich : Dudenverlag , 1999, S. 1840 zu Hoffnung: 1.b) „positive Erwartung, die jmd. in jmdn., etw. setzt

Wieso Hoffnung allgemein als ein Glaube an das Unmögliche, Erwartung (und nur Erwartung) dagegen als etwas Konkretes gedeutet wird, ist nicht gut verständlich.

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Hoffnungen

  • zuversichtlich erwarten; wünschen und damit rechnen, dass etwas eintreten oder der Wirklichkeit entsprechen wird
  • auf jemanden, etwas seine Hoffnung, sein Vertrauen setzen
  • Zuversicht, positive Erwartungen, Vertrauen in die Zukunft, in sein Geschick haben; von Hoffnung erfüllt sein; Hoffnung haben

wünschen

  • in Bezug auf jemanden, etwas einen bestimmten Wunsch hegen; sich sehnlich etwas erhoffen
  • von jemandem mit einem gewissen Anspruch auf Verwirklichung des entsprechenden Wunsches haben wollen
  • jemandem gegenüber zum Ausdruck bringen, dass man sich für ihn wünscht, es möge ihm etwas bestimmtes Gutes zuteilwerden
  • wünschen, dass jemand an einem anderen Ort wäre

Erwartungen

  • Zustand des Wartens, Spannung
  • vorausschauende Vermutung, Annahme, Hoffnung

http://www.duden.de/rechtschreibung/hoffen


Wünsche richtet man meist an Menschen, denen wir etwas bedeten. Weil etwas fehlt, führt dies dazu, dass wir eine Sehnsucht dazu entwickeln. Hoffnungen werden von unseren Schöpfer erhört, so hoffen wir jedenfalls. Erwartungen hat man, weil man schon Vorstellung über etwas hat, etwas investiert hat, so sieht man sich im Recht etwas erwarten zu können.

Du hast recht, diese Wärter öhneln sich, viele Wörter ähneln sich, was unser Gefühlsleben ausdrückt, es liegt alles so eng beieinander, nur ganz feine Unterschiede.

Wunsch: Ein Verlangen, dass etwas bestimmtes passiert soll (vollkommen unabhängig davon, ob du glaubst, dass es passiert oder nicht).

Hoffnung: Du bist zuversichtlich, dass in Zukunft etwas bestimmtes passiert, auch wenn du dir dessen nicht sicher sein kannst.

Erwartung: Du rechnest damit, dass in Zukunft etwas bestimmtes passiert (für gewöhnlich weil du denkst, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass es passiert)