Sony Alpha 7iii mit welchen Modus fotografieren?

4 Antworten

Grundsätzlich sind die Empfehlungen (Zeitautomatik mit Blendenvorwahl) der anderen schon sehr gut. Es ist allerdings ein Thema, dass in wenigen kurzen Sätzen nicht ausreichend erklärt werden kann.

Ich merke schon, dass mein Beitrag wieder etwas länger wird - deswegen mein Hinweis: am Schluss ist ein Link auf das sogenannte "Belichtungsdreieck". Dieses zu verstehen, ist ganz wichtig.

Auch ist die Belichtungszeit bei Streetfotography ein Killerkriterium. Was nützt dir die schönste Situation - perfekt belichtet aber leider total verwackelt. Deswegen auch noch mal der Hinweis auf das Belichtungsdreieck im Link. Dort sollte auch etwas von einer Faustregel zur Belichtungszeit stehen.

Bis zu deiner Reise ist ja noch etwas Zeit zum experimentieren - nimm' das Wochenende die Kamera in die Hand. Gerade bei dem Wetter, was wir jetzt erwarten, hast du möglicherweise spannende Lichtsituationen zum Ausprobieren. Ich versuch' mich mal an einer To-Do-an-Experiment-Liste:

  • Stell' deine Kamera auf Zeitautomatik und RAW-Aufnahmen ein. Du kannst (je nach Helligkeit) ISO auf 100 lassen - für die ersten Versuche nimm' aber ruhig ISO 800. Letztendlich wird es ein Experiment und die Qualität in Hinsicht auf Rauschen ist hier zu vernachlässigen.
  • Danach such' dir ein Motiv, was dir nicht wegläuft: Bäume in einer Allee, eine Straße mit Laternen (aber bitte nicht bei Nacht - es wird dein erster Versuch!) oder eine Szenerie in deinem Garten. Wichtig ist bei diesem Motiv, dass du zum einen Dinge ziemlich nah an dir und deiner Kamera hast und mindestens ein deutlich erkennbares in größerer Entfernung (mit einem 35mm-Objektiv sollten 40-60m für erste sinnvolle Versuche reichen). Zwischen dem nächsten und dem entferntesten Objekt sollten sich auch noch einige andere Dinge in möglichst gleichmäßigen Abständen befinden (daher mein Tipp mit den Alleebäumen, den Straßenlaternen oder einem Gartenzaun).
  • Stelle zunächst einmal auf das dir am nächsten gelegene Objekt scharf. Das sollte aber schon mindestens 2 oder 3 Meter von dir entfernt sein - aber nicht unbedingt mehr als 6 oder 7 Meter. Beim Lattenzaun oder bei den Laternen kannst du tatsächlich auch auf die erste Latte oder die erste Laterne fokussieren. Wichtig ist, dass du mit deinem Autofokus genau dieses Objekt auch bei den folgenden Fotos anvisierst und der Autofokus darauf scharf stellt.
  • Dann schieß' einfach mal mehrere Fotos vom diesem Motiv mit der Zeitautomatik aus der selben Stelle und ohne die Brennweite zu ändern. Ich wiederhole es nochmal - wichtig bei diesem ersten Experiment ist wirklich, dass der Fokus auf dem gleichen Objekt bleibt, wie beim allerersten Foto und auch bis zum letzten Foto genau dort bleibt.
  • Jetzt kommt das eigentliche Experiment: ändere bei jedem einzelnen Foto die Blende. Fang' mir der größtmöglichen ("offensten") Blende an (also der kleinsten Blendenzahl - 1,4 - 1,8 - 2,0 - 2,8 - 3,5 - 4,0 und so weiter) und geh' schrittweise hoch bis Blende 11 oder 16. Nochmals - der Fokus immer auf dem Objekt, bei dem beim ersten Foto scharfgestellt wurde.

Wenn du diese Bilder (einfach nur durch einen gängigen RAW-Konverter wie Lightroom gejagt) dann nacheinander vergleichst, wirst du sehr schnell erkennen, wie sich die Blendenöffnung auf das Bild auswirkt. Die Schärfenebenen sind bei offenen Blenden sehr eng und klein (du wirst mit der größten Blende viel weniger von den weiter entfernten Objekten erkennen können als mit Blende 8, 11 oder gar 16).

*** Ergänzung ***

Vergleiche diese Fotos bitte nicht auf dem Kamerabildschirm sondern am sinnvollsten auf einem PC oder zumindest auf einem Laptopbildschirm. Nimm bitte unbedingt die RAW-Dateien und wandele sie mit Lightroom ohne Modifikationen um.

Das Display der Kamera, so scharf es sein mag, ist einfach zu klein (kleiner als ein klassisches Foto aus dem Bilderalbum deiner Eltern). Darüber hinaus kann es sein, dass die Kamera schon automatisch korrigiert und nachschärft, wo es nix zum schärfen gibt.

*** Ende Ergänzung ***

Im Anschluss kannst du das gleiche Experiment noch zweimal wiederholen. Diesmal allerdings mit dem Fokus (bei der zweiten Versuchsreihe) auf ein Objekt zwischen dem nächsten und dem entferntesten. Danach noch ein dritter Durchgang mit dem entferntesten Objekt im Fokus.

Danach sollte dir ein grundsätzliches Verständnis zwischen Blende, Entfernung und Schärfe erwachsen sein.

So - und hier, nach viel ermüdendem Text der Link: Belichtungsdreieck Infografik - Belichtung, Blende & ISO (pixolum.com)

Ich wünsche dir allzeit gutes Licht und eine gute Hand für interessante Motive!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – "die ersten 10.000 Bilder sind die schlechtesten"

Genau also wie schon gesagt wurde. Ich würde in jedem Fall in RAW fotografieren, weil dir das in der Postproduktion alle Möglichkeiten offen lässt. Was oben das Moduswahlrad angeht kommt natürlich drauf an für den Praxisalltag hat sich z.b. die Zeitautomatik (A) bewehrt. Das heißt du stellst dir deine Blende und den ISO Wert ein, läufst rum, machst deine Fotos und die Kamera ändert selbst ihre Belichtungszeit sodass das Foto richtig belichtet ist. Wenn du jetzt natürlich eine bestimmte Belichtungszeit brauchst, sehr lang oder sehr sehr kurz, dann würde ich in den manuellen Modus gehen. Aber in 90% der Fälle ist die Zeitautomatik entspannter


kirbykirkby 
Fragesteller
 20.10.2023, 10:34

Ich danke dir :)

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Wenn du in RAW fotografierst kannst du den Stiel deiner Bilder in der Nachbearbeitung bestimmen. Dadurch kannst du auf jedes Bild sehr individuell eingehen. Schwarzweiß, extrem bunt, gedeckte Farben je nachdem was zum Motiv am besten passt. Wenn du ein Motivprogramm benutzt bist du im vorherein festgelegt.

Ich verwende gerne Zeitautomatik mit Blendenvorwahl, da sich bei mir die Lichtverhältnisse von Aufnahme zu Aufnahme oft stark ändern, ich habe oft einen größeren zeitlichen Abstand zwischen den Aufnahmen und wechsel zwischen schattigen und stark beleuchteten Bereichen. Wenn du aber viele Aufnahmen in recht kurzer Zeit machst kannst du auch gut im manuellen Modus fotografieren, du brauchst die Belichtung nicht für jede Aufnahme einzeln bestimmen.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich fotografiere seit über 30 Jahren.

Fotografiere in RAW (zumindest als Zusatzspeicheroption), dann hast du mehr Chancen für eine spätere Nachbearbeitung in dem von dir gewünschten Stil.

Ansonsten: Viel fotografieren, und dann die erzeugten Bilder selbstkritisch bewerten.


kirbykirkby 
Fragesteller
 20.10.2023, 17:46

In welchen Modus dann? Sorry dad ich so frage ich bin noch ganz neu also Anfänger, ich meine jetzt auf dem drehrad

danke dir trotzdem

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BurkeUndCo  20.10.2023, 17:48
@kirbykirkby

Das ist am Anfang wirklich völlig egal.

Ich würde zuerst viel mit der Vollautomatik fotografieren, und erst dann wenn du genau weißt, was du in der jeweiligen Situation anders machen willst, dann bewusst von den Werten abweichen, die dir die Automatik empfiehlt.

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