Psychisch kranker Hund was tun?

2 Antworten

Es klingt für mich als hätte der Hund starke Trennungsängste, dass ist ein ernst zunehmendes Problem, denn Hunde mit Trennungsängste leiden, da reicht es je nach Hund schon wenn eine Person das Haus verlässt, es kann gut sein dass die Vergangenheit da mitgespielt hat, hier ist ein professioneller Hundetrainer vor Ort am besten, denn man muss sich vor Ort alles anschauen, euch, die Umgebung, das genaue Verhalten des Hundes etc. um eine passende Trainingsmethode für euch und den Hund zu finden. Trennungsängste muss man langsam angeht, allerdings funktioniert nicht alles was man so ließt, was bei Hund A Funktioniert, funktioniert nicht automatisch bei Hund B. Der Hund ist gestresst und weiß nicht was er machen soll, was je nach Hund sehr ausarten kann.
ich merke an dass dies aber nur eine Vermutung meinerseits ist, aus den Informationen die aus eurem Text habe.

Also, erst mal: Der Hund pinkelt oder kackt nicht auf dein Kissen aus Niedertracht oder Langeweile. Wenn er einmal dort gemacht hat, riecht er es auch noch nach dem Waschen und das könnte ein Faktor sein. Es gibt da - zumindest für Katzen - ein spezielles Spray, das den vorherigen Geruch tilgt. Google mal danach und schaue dir die Anleitung an.

Bis dahin würde ich das Bett mit einer Plane, z.B. abwaschbare Tischdecke etc., bedecken und zwar vollständig. Dann wäre es einerseits glatt und damit ungemütlich und andererseits gut abwaschbar (dann auch eine Plane auf den Boden legen!).

Das Alleinebleiben ist sicher vielschichtig. Einmal ist der Hund grundsätzlich Einzeltier, wenn ich das richtig verstehe? Also, wenn er ohne Menschen in der Wohnung ist, ist er auch immer alleine? Das könnte ein Faktor sein. Da könntet ihr euch mal lose mit dem Thema Zweithund befassen - und Zusammenführung - ohne das übers Knie zu brechen.

Was ich machen würde:

Den Hund mit Beschäftigungen bekannt machen. Spielzeugen, die er alleine ausdauernd nutzen kann. Leckerli-Versteck-Spielzeug usw. Etwas zum Zerreißen, Zerbeißen etc. Eine Kuschel(d)ecke.

Und dann immer mal in ganz kleinen Schritten üben. Aufstehen, hinsetzen. Aufstehen, zur Tür gehen, hinsetzen. Aufstehen, zum Regal gehen, hinsetzen. Aufstehen, zur Wohnungstür gehen, wiederkommen, hinsetzen. Aufstehen, zur Wohnungstür gehen, die öffnen, schließen, wiederkommen, hinsetzen. Dann mal einen Schritt raus und wieder rein. Mal eine halbe Minute draußen bleiben. Eine Minute. Zeiten verlängern.

Immer einen Schritt so lange wiederholen, bis der Hund völlig entspannt liegen bleibt und dann zum nächsten gehen. Schritte nicht ständig erweitern, sondern hin und wieder auch mal kleinere Schritte machen. Also, ihr wart schon kurz aus der Tür und geht danach ein paar Mal nur zum Regal oder in den Flur oder in die Küche und holt euch einen Tee. Die Erwartung sollte nicht sein, dass es immer schlimmer, immer stressiger wird.

Am Ende sollte der Hund alleine bleiben können, sich alleine beschäftigen und entspannt dabei sein können. Wenn das erreicht ist, finde ich es fair, dem Hund zu sagen, wie lange man weg bleibt. Also, einen Satz für "ich gehe kurz zum Briefkasten/ Auto" und einen für "ich bin 15 min weg" und einen für "ich werde länger abwesend sein". Das müssen ja nicht so lange und keine ganzen Sätze sein. Aber der Hund soll am Ende wissen, dass er nicht den ganzen Tag wartet, weil er jede Minute mit der Rückkehr rechnet.

Ob ihr ihn jeweils kurz mit Leckerli belohnt oder einfach nichts macht und das zur Routine für ihn werden lasst, müsst ihr austesten.

Ich würde auf jeden Fall immer das gleiche sagen, wenn er gerade entspannt irgendwo liegt, bis er das Wort mit der Entspannung verknüpft und das dann sagen, wenn/ bevor ihr weggeht. Allerdings muss er es dafür schon zigmal gehört und mit der Entspannung verbunden haben.

Wichtig bei dem Ganzen wäre auch, dass IHR entspannt seid.

Wenn das alles nichts bringt, überlegt, ob ihr ihn nicht in einem Hundekindergarten etc. anmelden könnt, besonders an langen Tagen, an denen ihr spät zurück kommt. Dann hätte er Gesellschaft und weniger Stress. Damit könntet ihr auch gleich sehen, ob er sich mit Artgenossen verträgt und welchen Charakter die haben sollten.


olevka 
Fragesteller
 07.05.2024, 01:10

Danke Tascha für deie Antwort. Wir werden es definitiv mal versuchen.

Zur Ergänzung: der Hund ist nur selten alleine. In der Regel ist immer jemand bei ihm. Wir haben auch eine Katze mit dieser liebt er es zu spielen. Diese ist aber nicht immer da. Wir leben auf dem Dorf und haben einen Garten. In den er in den warmen Monaten jederzeit gehen kann. Das halt jetzt nur als Ergänzung.

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