Komfirmandenunterricht?

DODOsBACK  10.05.2024, 10:16

Meinst du vielleicht "Konfirmandenunterricht"?

Inkognito-Nutzer   10.05.2024, 10:16

Ja, ich habe mich vertippt.

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Also ich fand meinen Unterricht schön. Der liegt aber schon über 30 Jahre zurück und es gab da keine neumodischen Gepflogenheiten wie heute.

Am ersten Tag kamen wir zum Pfarrhaus und dort war ein Konfirmandenraum. Wir waren 7 Kids, jungen und Mädchen. Und der Pastor fragte und als erstes ob wir das wirklich mitmachen wollen und stellte denen Frei zu gehen die gehen wollen. Es gäbe kein Problem damit. Ein Junge ist tatsächlich gegangen. Allerdings war das eine andere Zeit. Heute gäbe es sicherlich kein Problem damit. Früher gehörte es in unserem Ort aber zum guten Ton, getauft und konfirmiert zu sein. Selbst meine Eltern waren das, obwohl sie nicht gläubig waren. Man zeigte mit dem Finger auf diejenigen die das nicht waren und die ganze Familie war im Ort unten durch. Er und seine Familie waren das von dem Tag auch. Ich wurde von meinen Eltern unter Druck gesetzt, aber ich habe es nicht bereut.

Der Unterricht war einmal in der Woche im Pfarrhaus. Immer Donnerstag Nachmittag von 16 - 17 Uhr. Jeder bekam für die 2 Jahre Arbeitsmaterialien für den Unterricht. Kuli, Block und Arbeitsbuch mit Fragen. Der Unterricht teilte sich in 3 Teile auf. Am Anfang und Ende wurde ein kirchliches Lied gesungen und gebetet, dann gabs den Teil wo man zuhören musste und Fragen gestellt wurden, und den Teil wo schriftlich gearbeitet wurde. So war eine Unterrichtsstunde. Und das 2 Jahre am Stück. Von meinem 14. bis 15. Lebensjahr. Von meinem Cousin weiß ich, das das heute anders ist. Die fangen früher an. 12-13 Jahre, dann ein Jahr Pause und dann gehts mit 14 bis 15 Jahren weiter. Warum sie das so machen entzieht sich meiner Kenntnis und es muss nicht bedeuten das es bei dir auch so ist.

Es gab auch eine Pflicht während der Konfirmandenzeit. Im ersten Lehrjahr mussten wir 25 mal in die Kirche gehen im Jahr und im zweiten Jahr mussten wir 35 mal zur Kirche gehen. Wir konnten das aber abkürzen, weil in unserem Ort gab es vor dem Richtigen Gottesdienst einen Kindergottesdienst und wenn wir den mitgestalteten zählten beide Gottesdienst an einem Tag. Das haben alle genutzt.

Wir mussten den Weihnachts- , Oster- und den Pfingstgottesdienst mitgestalten. Nach dem ersten Konfirmandenjahr war uns dann erlaubt, am Abendmahl teilzunehmen. Das haben wir vorher geübt, damit wir nicht unangenehm auffallen.

Im zweiten Jahr mussten wir einen Gottesdienst komplett alleine planen und durchführen. Der Pastor hat an diesem Tag nur die Gebete und den Segen gesprochen und zwei Wochen später war die Konfirmation.

Es gibt heute eine Tradition die nennt sich Konfirmandenfreizeit. Das findet manchmal in den Sommerferien statt, damit der Schulunterricht nicht unterbrochen werden muss. Die Konfirmandenfreizeit ist ein Event ähnlich einer Klassenfahrt. Der Pastor oder die Pastorin und ein Diakon oder eine Diakonin, fährt mit den Kids los, irgendwo 100 km in die Umgebung. Da machen sie Zeltlager mit Grillen und Co, oder gehen in eine Jugendherberge, besuchen nahegelegene Kirchen und Museen, man redet viel über die Zukunft usw, geht schwimmen. Also eigentlich solls, laut meinem Cousin, recht lustig sein. Zu meiner Zeit gabs das aber nicht.

Ob das bei dir so ist kann ich nicht sagen. Erstmal sind da über 30 Jahre dazwischen, aber ich muss sagen, ich bin froh das ich das mitgemacht habe. Leider aus den Falschen Gründen. Es ist nun mal so, das am Ende das große Geld winkt. Je nachdem wie deine Bekannten und Verwandten so drauf sind bekommst du an diesem Tag das Geld für deinen zukünftigen Führerschein zusammen. Bei reicheren Familien kann das Geld auch schon mal überhand nehmen. Viele meiner damaligen Mitkonfirmanden sagten, dafür das am Ende so viel Kohle winkt, nehmen sie das wöchentliche Beten und Co einfach mal mit. Mit glauben hat das nichts zu tun. Ich glaube von unserer kleinen Truppe war nur einer ehrlich, und zwar der, der freiwillig gegangen ist.

Der Glauben hat sich bei mir mit etwa 43 Jahren erst eingestellt. Damals war mir das egal. Ich war zwar Religionsinteressiert, aber gläubig war ich nicht. Also wunder dich nicht, wenn du nach deiner Konfirmation erstmal viele Jahre nichts, oder nur mäßig Sachen machst die mit dem Glauben zusammenhängen. Es ist bei jeder Person unterschiedlich.

Inkognito-Nutzer   10.05.2024, 12:51

Danke

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Im Konfirmandenunterricht setzt ihr euch mit dem christlichen Glaubensbekenntnis, den Zehn Geboten und dem Vaterunser auseinander. Ihr bereitet einen Gottesdienst vor und lernt dabei, wie ein Gottesdienst abläuft bzw. welche Funktion die einzelnen Elemente haben. Außerdem geht es um die Bedeutung von Taufe und Abendmahl. Normalerweise geht man einmal in der Woche für eine Stunde hin, es gibt aber auch schon Modelle, da findet der Unterricht einmal im Monat samstags für 4-5 Stunden statt. Zusätzlich gibt es noch in den Ferien ein Konfirmandencamp mit den Konfirmanden anderer Gemeinden der Stadt oder des Kirchenkreises zusammen.

Du kannst die Teilnahme so wie meine Tochter auch ablehnen, aber dann gibt es auch keine Konfirmation.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich habe Religionspädagogik studiert.
Inkognito-Nutzer   10.05.2024, 10:37

Danke. Weißt du auch, wie lange man einmal in der Woche hingehen muss?

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Inkognito-Nutzer   10.05.2024, 10:56
@Pfefferprinz

Weil ich noch nicht im Komformantenunterricht bin und nächsten Monat erst rein soll. Ich habe halt keinen Kontakt zu ihm.

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Du lernst etwas über die evangelische Kirche, bzw. den evangelischen Glauben... und wenn du Glück hast, noch etwas über das Leben allgemein.

Bei uns verlief der Unterricht über zwei Jahre, ich weiß nicht mehr, ob alle 2 Wochen oder alle 4 Wochen, wie lange ein Treffen war, weiß ich nicht. Unabhängig davon sollte man auch mal verschiedene Aufgaben der kirchlichen Gesellschaft übernehmen. Zum Beispiel helfen, den Gottesdienst vorzubereiten. Was mir persönlich am Meisten in Gedächtnis geblieben ist, ist das Kreuz tragen bei Beerdigungen. Ich fand es sinnvoll, einen Blick auf Beerdigungen zu bekommen, ohne selbst betroffen zu sein.

Du musst dahin, wenn du Konfirmation machen möchtest, also das evangelische Ritual, um in den Kreis der "Erwachsenen" aufgenommen zu werden. Interessanterweise bist du ab 14 Jahren religionsmündig, kannst also über deine Religion selbst bestimmen - deine Eltern können dir dahingehend offiziell nicht mehr rein reden.

Inkognito-Nutzer   10.05.2024, 10:40

Danke.

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Von Experte DianaValesko bestätigt

tja da lernt man wie man sich im Sinne der Kirche verhält.

Man lernt wie die Zeremonie abläuft.

Und ohne den Unterricht keine Konfirmation

Inkognito-Nutzer   10.05.2024, 10:20

Danke.

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