Kaninchen aus Inzucht, haben diese Tiere ein kürzeres Leben?
Hallo, habe heute erfahren das eines meiner Tiere aus Inzucht (züchter sprechen ja von Linienzucht) ist, das heißt: - der Vater von der Mama meines Kaninchens (also ihr Opa mütterlicher seits) ist gleichzeitig der vater von meinem Kaninchen! ist das schlimm? habe ja gehört das viele züchter es machen, sogenannte rückverpaarungen oder Linienzucht... aber haben die Tiere dadurch einschränkungen? wie beispielweise ein kürzeres Leben? Danke schonmal für eure Antwort :-)
5 Antworten
Durch Inzucht werden Eigenschaften gefestigt, das können sowohl gute als auch schlechte sein. Inzucht gehört deshalb nur in die Hand eines erfahrenen Züchters. Bei planloser Inzucht können sehr schnell sogenannte Inzuchtdepressionen, Kleinwüchsigkeit und sonstige körperliche Missbildungen auftreten. Also Hände weg. Allerdings brauchst du bei Inzuchtnachkommen in der ersten Gen. keine Angst zu haben, sie werden dadurch kein kürzeres Leben haben.
Da hast Du was verwechselt. Linienzucht ist gerade keine Inzucht, sondern dabei werden Tiere aus verschiedenen, nicht verwandten Linien (sowas wie Famlien) angepaart. Inzucht heißt beim Züchter Reinzucht, passiert "innerhalb einer Familie" und das was Du da hast, nennt sich eine Rückkreuzung. Das ist ein übliches Zuchtverfahren, und wenn der Züchter Deines Kaninchens sich damit auskennt, ist es sicher ein schönes und gesundes Tier.
Inzucht ist nur dann schädlich, wenn irgendwo in der Familie "versteckte" schädliche Gene vorhanden sind, und eine Rückkreuzung kann man benutzen, um diese Gene sichtbar zu machen, aber genausogut dazu, gute und erwünschte Eigenschaften reinerbig zu machen. Bei Kaninchen wird aber auch viel auf Farbe gezüchtet, da ist das mit dem "erwünscht" und "unerwünscht" nicht so eng zu sehen, ich nehme an, gegen eine Fehlfarbe hättest Du auch nichts einzuwenden ?
Da steht das selbe: Inzucht bzw eben Reinzucht hast Du dann, wenn Du innerhalb der Linien weiterzüchtest. Die Linien selber sind also "ingezüchtet", das müssen sie auch, denn sonst hättest Du ja keinen Heterosiseffekt, denn den hast Du ja nur zwischen den Linien. Das, was man in der Tierzucht mit Linienzucht bezeichnet, ist aber gerade das Anpaaren zwischen den Linien mit den entsprechenden Verfahren, um über die Heterosis den Zuchtfortschritt zu erreichen.
Wenn Du Linienzucht als Inzucht bezeichnen würdest, dann wäre jede Zucht Inzucht, und Du bräuchtest gar keine Unterscheidung zwischen Linienzucht und Inzucht mehr zu machen, und hättest auch nichts zum Kreuzen und keine Heterosis.
Ja. Wir reden aneinander vorbei. Es ist doch ganz einfach: innerhalb der Linien machst Du Reinzucht ("Inzucht"), und das machst Du eben gerade deswegen, damit Du zwischen den Linien dann die og Effekte und den Zuchtfortschritt hast. Wenn Du überall nur Reinzucht machen würdest, brauchtest Du ja keine Linien.
Oder anders ausgedrückt: die Linien hast Du gerade deshalb als nicht verwandte (genauer: möglichst weit entfernte) "Familien", weil Du über die Linienzucht den Inzuchtkoeffizienten in der gesamten Population kleiner hältst als ohne Linien. (und eben sonst auch keine Heterosiseffekte hättest). Glaubs mir, ich züchte auch nicht erst seit gestern ;-)
Schlimm ist diese Art der Zucht nicht, ich finde es nur fraglich warum man unbedingt ein Rassekaninchen haben muss, wo es doch etliche süße Kaninchen in den Tierheim gibt, muss man da zusätzlich vermehren?
Wenn es bis jetzt lebt hätte ich keine Bedenken.Aber es kommt ja oft vor das die Kaninchen bei Inzuchten krank oder ihnen Körperteile fehlen. Es ist bestimmt nicht die Beste art so Tiere zu züchten,das sie dadurch ein kürzeres Leben haben glaub ich nicht
Inzucht sorgt nur für ein größeres Risiko bei Erbkrankheiten, ist aber ansonsten vollkommen unbedenklich.
Linienzucht ist schon Inzucht, lies mal hier: http://www.annas-viecher.de/pics/stuff/Inzucht(2).pdf