Ist das nett wenn Psychotherapeuten seine Patienten als hinterfotzig nennen?

Das ist nicht geläufig aber wir kennen den Umstand für diese Aussage nicht.

Es kann eigentlich kein Außenstehender beurteilen, denn wir wissen nicht was die Grundlage für diese Äußerung war, kennen das Verhältnis von Klient und Therapeut nicht, ebenfalls die bisherige Dauer und Anlaß der Therapie auch nicht.

Aber manchmal kann es auch einfach die Wahrheit sein. Die Aufgabe eines Psychotherapeuten ist es nicht, nett zu dir zu sein und dir zu sagen, wie toll du bist, wenn es eben nicht wahr ist.

Nun ja, im Verlauf einer Therapie kommt es immer mal wieder zu Phasen, in denen der Therapeut sehr offen mitteilt, wie er seinen Patienten sieht und in den Sitzungen wahrnimmt. Der Therapeut ist dabei nicht dafür da, seinem Patienten Honig um den Mund zu schmieren, sondern gibt ehrliche Eindrücke und Einaschätzungen. Die Wahrheit tut manchmal weh, Therapie ist harte Arbeit und die Konfrontation mit dem wirklichen Leben.

Wenn also der Therapeut seinen Patienten als hinterf**zig wahrnimmt, dann wird irgendwann der Punkt kommen, an dem er das anspricht. Schöne Worte führen in der Therapie nirgendwo hin.

Ist das denn tatsächlich vorgefallen?
Und in welchem Zusammenhang?
Ich kann mir das höchstens als etwas herben scherzhaften Kommentar in einer eigentlich grundsätzlich positiven therapeutischen Beziehung vorstellen: "Na, da könnte man ja als Bayer glatt sagen: "Das war ja ganz schön hinterfotzig von Ihnen."
Aber selbst da könnte man streiten, ob das angebracht ist.