Hund gekauft, falsche Angaben im Vertrag rechtens?

9 Antworten

Hallo,

wenn in einem Kaufvertrag falsche Angaben über die Beschaffenheit einer "Sache", eine zugesicherte Eigenschaft oder über spezifische Merkmale gemacht werden, die dann nicht zutreffen, dann ist der Käufer berechtigt, eine (mögliche) Nachbesserung oder einen Umtausch in eine korrekte "Sache", eine Preisminderung oder die Rückabwicklung des Kaufvertrages zu verlangen.

Auch ein Hund gilt vom Kaufvertragsrecht her als "Sache" und wird genauso behandelt wie ein Kühlschrank oder ein Fernseher.

Wenn dir also ein Zwergspitz verkauft wurde und du aber einen Kleinspitz erhalten hast, dann ist die "Sache" mangelhaft.

  • Nachbesserung ist beim Hund nicht möglich (denn du kannst ihn hier ja nicht kleiner machen)
  • Umtausch? Wäre theoretisch möglich - wird aber bei einem Hund niemand wollen
  • Rückgabe? Wäre ebenfalls möglich - wird aber bei einem Hund wohl auch niemand wollen
  • Preisminderung - das wäre hier eine gute Maßnahme

Theorie ist immer gut - Praxis schon meist schwieriger durchzusetzen. Stammt der Hund tatsächlich aus einer seriösen VDH-Zucht, dann dürfte es eigentlich gar nicht zu so einer Problematik kommen, denn durch die gezielte und kontrollierte Zucht bleibt es bei der Größe eigentlich immer in den vorgeschriebenen Grenzen.

Ansonsten wird ein seriöser VDH-Züchter immer einen Teil des Geldes zurückgeben, wenn der verkaufte Hund dem Rassestandard nicht entspricht und gravierende Fehler (ein solcher wäre hier die Größe anzusehen) aufweist.

Hast du bei irgendeinem "Züchter" gekauft, dann kannst du dich eher nicht auf einen Rassestandard berufen, denn diesen gibt es für andere "Züchter" ja gar nicht - die können ihre "Ware" nennen, wie sie wollen. Von daher wäre hier der Beweis, dass es ein Klein- und kein Zwergspitz ist, schwierig zu führen, denn an den vorgegebenen Rassestandard des VDH/FCI brauchen sich nicht angeschlossene Züchter nicht zu halten.

Züchtet dieser "Züchter" in einem anderen Verband? Dann informiere dich, ob es dort einen verbindlichen Rassestandard gibt - auch dann kannst du eine Wertminderung (Geldrückgabe) verlangen.

Ansonsten: Pech gehabt - wer "irgendetwas" "irgendwo" bei "irgendwem" kauft, kann nicht erwarten, ein "Original" zu bekommen (das ist so ähnlich, wie mit Fake-Handtaschen oder Fake-Handys)

Auch bei Würfen von VDH Züchtern kann es vorkommen, dass Hunde größer ausfallen als dem Standard entsprechen. Es ist also in dem Sinne "normal". Trotzdem ist es aber eigentlich "Mangelware".

Woher ich das weiß:Hobby – Hatte schon 5 Hunde aus allen Altersklassen

ja, eigentlich schon, aber der züchter wird dir den mittelfinger zeigen und freiwillig nix geben, du musst klagen

und du brauchst ein gutachten, ohne gutachten macht der richter gar nix

du wirst dann mit mindestens 1000 € in vorleistung gehen müssen


dsupper  23.01.2019, 05:59

Bei einem seriösen Züchter aus dem VDH wäre so eine Vorgehensweise nicht notwendig. Da wäre in diesem Fall hier die zu große Schulterhöhe ein gravierender Sachmangel (so heißt es leider auch bei Hunden) und da würde es immer sofort einen Teil des Kaufpreises zurückgeben. Etwas anderes könnte sich ein VDH-Züchter auch gar nicht erlauben.

0

Mein Hund ist auch (mit einem weiteren Bruder) der einzige im Wurf, der eigentlich viel zu groß ist und somit die Rasse nicht passt. Das ist normal, wir Menschen sind auch nicht alle gleich groß.


dsupper  23.01.2019, 05:57

nein, das ist bei einem Rassehund nicht normal. Zumindest Rassehunde aus dem VDH müssen einem verbindlichen Rassestandard (der bei vielen Rassen auch die Größe fest definiert) entsprechen. Natürlich kann es passieren, dass dies einmal nicht der Fall ist - aber "normal" ist das eben nicht, sondern eine seltene Ausnahme.

0
Car0xxxx  27.01.2019, 18:22
@dsupper

Ja, es ist eine Ausnahme, aber normal, genauso wie mal einTier ne andere Farbe haben kann. Die Natur ist nicht perfekt, egal wie sehr der Mensch es versucht zu ändern.

0
dsupper  27.01.2019, 18:31
@Car0xxxx

auch eine "andere" Farbe wäre bei einem Rassehund, bei dem nur ganz bestimme Farben zugelassen sind, nicht normal - sondern ein schlimmer Zuchtfehler.

Das ist eben der Unterschied zwischen einer wirklichen Zucht und einer Vermehrung. Bei einer echten Zucht sind die Erbanlagen grundsätzlich bekannt und berechnbar .... da kann es eigentlich gar keine Überraschungen geben ...

0
Car0xxxx  27.01.2019, 18:39
@dsupper

Okay, dann ist die Züchterin, von der mein Hund ist, wohl doch nicht ziemlich bekannt und beim VDH... weil die Natur dort nicht existieren darf.

Gibt schon einen Grund, warum ich nie einen Hund bei nem Züchter kaufen würde (meiner gehörte nem Familienmitglied, hab ich also nicht gekauft). Da werden Lebewesen nur als Objekte gesehen, die perfekt sein müssen, traurig sowas. Sehe auch keinen Unterschied zwischen "Züchter" und "Vermehrer", beide male werden Tiere gezwungen sich fortzupflanzen und es wird versucht möglichst viel Geld dabei raus zu bekommen.

0
dsupper  27.01.2019, 18:47
@Car0xxxx

ja, an dieser Äußerung erkannt man, dass du überhaupt keinerlei Ahnung hast, was du da schreibst!

Hunde beim VDH und seinen Züchtern müssen nicht perfekt sein, sondern einem vorgeschriebenen Rassestandard entsprechen - dieser regelt z.B. auch die Gesundheit, Erbkrankheiten, das Verhalten, das Wesen etc.

Und nur mit entsprechend untersuchten und gesunden Hunden darf gezüchtet werden - nur das bietet die größtmögliche Sicherheit, dass man eben einen gesunden, prima Hund bekommt, der durch seine Rasse dann auch noch über ganz rassetypische Eigenschaften und ein rassetypisches Verhalten verfügt.

Vermehrungen sind etwas völlig anderes - da geht es meist ums Geld, da wird keinerlei Rücksicht auf Gesundheit und Wesen und Verhalten genommen - die Käufer bekommen billig einen meist kranken, verhaltensauffälligen Hund ....

Und i.d.R. wird kein bekannter und damit erfahrener VDH-Züchter (bekannt, weil er wirklich gute und standardgerechte Hunde seiner Rasse züchtet) VIEL zu große Hunde züchten .....

Und wer behauptet, dass seriöse VDH-Züchter auch noch viel Geld mit ihrer Zucht verdienen, der hat sich noch nicht ein einziges Mal die Mühe gemacht, sich darüber auch nur ein wenig zu informieren. Denn sonst würde er so einen Blödsinn nicht erzählen

Alleine die Kosten für große Grundstücke, die ein VDH-Züchter besitzen muss, weil Wohnungszuchten gar nicht erlaubt sind, verschlingen jedes Jahr eine Menge Geld - auch das muss durch Welpenverkäufe gedeckt werden, ebenso wie die Kosten für ein passendes Fahrzeug, für viele Ausstellungen, für Körungen, für den Tierarzt, für Futter .... und die Hündinnen, die vielleicht zwei oder drei Würfe bekommen - leben dann immerhin auch noch 10 Jahre und mehr - und verursachen Kosten ohne Ende .... auch die trägt der Züchter weiterhin ....

0
Car0xxxx  27.01.2019, 19:02
@dsupper

Genau, deswegen steht der winzige weiße Fleck meines Hundes noch nach über zehn Jahren im Zuchtbuch seiner Mutter, weil es nicht darauf ankommt, dass die Hunde so aussehen, wie manche Menschen es wollen. Und deswegen hört man so oft, dass einzelne Welpen verschenkt werden, weil sie die "falsche" Farbe haben. Und dass zwei Hunde aus allen ihren Würfen 10cm größer sind als sie, ist doch auch kein schwerwiegender Fehler. In jedem Wurf gibt es den einen ganz kleinen zierlichen und den anderen großen kräftigen, das ist normal.

Warum zwingt man dann Tiere dazu sich zu vermehren, um dann ihre Kinder zu verkaufen, wenn nicht für Geld? Vergnügen oder Spaß? Das klingt noch schlimmer. Tiere sind nicht für unser Vergnügen hier.

0
dsupper  27.01.2019, 19:11
@Car0xxxx

Du brauchst Tiere überhaupt nicht zu zwingen, sich zu vermehren. Das ist einer ihrer wichtigsten Instinkte .... aber man kann eben dafür sorgen, dass sie sich gesund vermehren und nicht viele viele Krankheiten bekommen.

Es ist absoluter Unfug, dass ein winziger weißer Fleck im Zuchtbuch steht. Glaub mir, ich züchte seit über 30 Jahren im VDH - ich weiß ganz genau, was im Zuchtbuch steht. Fehler, die dazu führen, dass ein Hund nicht als zuchtfähig erklärt werden kann, tauchen nicht auf - weil mit diesem Hund gar nicht gezüchtet werden kann.

Ansonsten werden nur bei ganz bestimmten Rassen Angaben über HD oder den MDR1-Defekt angegeben - aber NIEMALS ein kleiner weißer Fleck.

In einer VDH-Zucht kann - wie bereits oben geschrieben - eine falsche Farbe gar nicht vorkommen, das die Rassen, bei denen nur bestimmte Farben erlaubt sind, derart gut durchgezüchtet sind, dass solche Fehler nicht passieren (Mendel lässt grüßen)

Und wenn Hunde nicht zum Vergnügen der Menschen sind - wofür bitte sind sie dann da? Und warum hast du dann einen Hund? Für die Arbeit werden die allerwenigsten Hunde gebraucht - von den 6 - 7 Millionen Hunden, die es in Deutschland gibt.

0
Car0xxxx  27.01.2019, 19:25
@dsupper

https://www.buntepudel.de/index.php/de/unsere-hunde/deckrueden/zwergpudel

Der zweite Hund, dann direkt die erste Hündin, bei "C.K. Anna-Allotria von der Silbermöwe (F1)", der weiße Fleck ist mein Hund mit dem man nicht weiter züchten durfte. Ich weiß nicht ob das Zuchtbuch heißt, aber wie gesagt, über zehn Jahre her und immer noch vermerkt.

Ich schrieb doch, ich habe den Hund nur übernommen. Tiere sind Tiere. Sie sind nicht für Menschen hier.

0
dsupper  27.01.2019, 19:33
@Car0xxxx

Das ist keine Angabe im Zuchtbuch - das ist einfach eine eigene Aufstellung dieser Züchter - mit welchen Hündinnen der besagte Rüde schon Nachwuchs produziert hat und welche Fehler dabei aufgetreten sind ...

Mir fehlt immer noch eine Antwort, WOZU sind Hunde dann da, WOZU werden sie gezüchtet, wenn nicht zur Freude der Menschen??

0
Car0xxxx  27.01.2019, 19:39
@dsupper

Ja, dafür werden sie gezüchtet. Das wollen viele Menschen, aber der Hund als Tier ist nicht entstanden, damit wir Spaß dran haben. Genauso wenig wie das Zebra existiert, damit wir seine Haut als Teppich vor den Kamin legen können, oder die Kuh, damit wir sie essen. Sie werden dafür missbraucht. Das meine ich mit "Sie sind nicht für Menschen hier.", sie sind mit uns hier.

0
dsupper  27.01.2019, 19:44
@Car0xxxx

Der Hund ist "entstanden", weil der Mensch ihn domestiziert hat, weil er ihn als Gefährten, als Jagdpartner, als Wach- und Schutzhund gebraucht hat. Ansonsten hätte sich die Art "Hund" niemals entwickelt.

Aha - und die Kuh ist nicht zum Essen da?? Aber du hast keinerlei Probleme damit, dass aus den Knochen dieser Kuh der Knochenleim hergestellt wird, der zwingend und unabdingbar für die Produktion hochreinen Kupfers für DEIN Smartphone, DEINEN PC und alle anderen elektronischen Spielsachen benötigt wird??

DAFÜR sind die Tiere da??? Ja, das ist eine tolle Doppelmoral - darüber solltest du vllt. mal dringend nachdenken!

0
Car0xxxx  27.01.2019, 19:47
@dsupper

Da hab ich sehr wohl was gegen. Ich habe nur Geräte die ich wirklich brauche, wenn sie kaputt gehen werden sie gebraucht nachgekauft, ansonsten nicht. Ganz ohne geht in unserer Gesellschaft ja nicht. Selbst wenn man es nur für den Beruf braucht.

0
dsupper  27.01.2019, 19:51
@Car0xxxx

das sind billige Ausreden - denn wer wirklich will, der kommt ohne Smartphone, ohne PC, ohne Auto und ohne alle das aus ..... nur will niemand darauf verzichten ....

0

Das lässt sich auf die Ferne nicht beurteilen und es ist fraglich wie gut sich dein Tierarzt mit Zwergspitzen auskennt. Ich kann zumindest sagen, dass mir das nicht unbekannt ist, dass ein Zwergspitz auch Kleinspitzmaß erreichen kann.

Ausgehend von einem erwachsenen Tier hat ein Zwergspitz eine Widerristhöhe bis 22cm und der Kleinspitz eine Widerristhöhe ab 23cm. Was ist es nun? Ein größerer Zwergspitz oder ein kleinerer Kleinspitz? Das dürfte an Haarspalterei grenzen. Dem Züchter, ohne Rücksprache, auf Verdacht eine Vertragsverletzung zu unterstellen und direkt aufgebracht an eine Teilrückzahlung zu denken, damit wäre ich vorsichtig. Vielleicht solltest du besser das persönliche Gespräch mit dem Züchter suchen anstatt dich hier in Rage zu reden - nur als gut gemeinter Rat.


Akira19996 
Fragesteller
 22.01.2019, 23:33

Kann ein Zwergspitz 28cm werden? Das hatte ich vor, ich wollte nur mal weitere Meinungen dazu hören, bevor ich mich dort melde.

0
Ostsee1982  23.01.2019, 09:15
@Akira19996

Wenn du beim Züchter warst, vermutlich nicht nur einmal, wirst du die Elterntiere und andere Welpen gesehen haben, wirst mit ihm Gespräche geführt haben, weißt aus welchem Wurf er kommt, du hast dir den Hund ausgesucht und hast die notwendigen Papiere. Da gehe ich nicht davon aus, dass er sich den Hund zum Verkauf aus dem Ärmel gezogen hat. Wie gesagt, ich würde mich nicht von außen verunsichern lassen sondern such das Gespräch mit dem Züchter, nicht nach Meinungen in einem online Forum. Hier sieht keiner den Hund, es kennt keiner den Züchter, niemand weiß was zwischen euch abgesprochen wurde oder kennt die Papiere.

0
dsupper  23.01.2019, 11:40
@Akira19996

Laut dem FCI/VDH-Rassestandard darf ein Zwergspitz eine maximale Schulterhöhe von 20 cm plus/minus 2 cm haben - 28 cm wären selbst bei einem Kleinspitz schon ganz hart an der Grenze.

ABER: dieser Standard ist eben nur für Hunde gültig, die innerhalb der FCI/des VDH gezüchtet werden.

Für alle anderen "Züchter" gilt das nicht - und du kannst dich auch darauf nicht berufen. Die können ihre Hunde als "wer-weiß-was" anbieten und verkaufen - man kann sie darauf nicht festnageln, weil es keine verbindlichen Richtlinien für sie gibt.

So werden auch immer und immer wieder diese neumodischen Mischlinge "Maltipoo" und "Goldendoodle" und wie sie alle so fantasievoll heißen, als "Rassehunde" verkauft - man hat dann eben selbst für sie eine "Rasse" kreiert - das ist nicht verboten und dafür gibt es auch keine Regeln.

Nur, wer einen Rassehund über einen seriösen Züchter (FCI/VDH) kauft, kann anhand des gültigen Rassestandards auch genau daraus Ansprüche stellen!

1
Nikkster  21.10.2021, 09:04

Wie kann man nur so ein Müll labern

0