Hast du als afrodeutsche Sportlerin im Sport Erfahrungen mit Rassismus gemacht?
Hi Alexandra,
der einzige Kontakt, den ich bisher zum Fechten hatte, war im Rahmen meiner Studienzeit. Da gab es viele schlagende Studentenverbindungen und Burschenschaften, und dementsprechend hatte ich einige Kommilitonen denen Fechten sehr wichtig war.
Das waren aber teilweise Leute, die ich schon eher in der rechten Ecke verortet hätte. Dementsprechend hatte ich immer das Gefühl, dass Fechten eine sehr "weiße Sportart" wär. Ich weiß aber jetzt natürlich nicht, ob es da (personelle) Schnittmengen zwischen diesem studentischen Fechten und dem Sportfechten gibt, das du betreibst.
Deshalb meine Frage, hast du in deiner Karriere schonmal solche Erfahrungen mit Rassismus oder Alltagsrassismus im Rahmen deines Sports gemacht?
1 Antwort
Auch wenn die Tradition des Fechtens in den schlagenden Verbindungen weiterhin aufrechterhalten wird, so hat es doch sehr wenig mit dem heutigen Fechtsport gemein. Da ich selber nie Mitglied einer schlagenden Verbindung war oder näheren Kontakt zu Mitgliedern hatte, kann ich wenig über deren politische Einstellung sagen ( zumal es ja auch sehr viele Verbindungen gibt, die ich ungerne über einen Kamm scheren möchte).
Ja der Fechtsport ist nach wie vor eine recht weiße Sportart, nicht nur in Deutschland, sondern auch weltweit. Dies liegt meinst am Zugang zu entsprechenden Trainingsprogrammen. Aber ich denke, dass der Sport immer diverser wird und hoffe, dass sich durch Vorreiter wie mich mehr POC in Deutschland diesen Sport zutrauen.
Es ist deshalb eine "weiße" Sportart, weil das hier seit Jahrhunderten betrieben wurde. Oft endete das früher mit dem Tod des Kontrahenten.
Man duellierte sich bei Ehrverletzungen.
Heute ist es eine KLINGEL die den Kontakt anzeigt.
...und ja ich habe schon einmal Erfahrungen mit Rassismus im Sport gemacht, genauso wie in meinem normalen Alltag auch.