Gibt es derzeit Probleme bei der Suche nach Angestellten?

2 Antworten

Einzelne Bereiche haben sicher Probleme.

Möglicher grund wäre zu wenig geeignete Kandidaten.

Zu wenig geeignete Kandidaten kann daher kommen:

  • zu wenig ausgebildet für den Beruf in der Region.
  • AN wissen nicht das der AG sucht (unbekannter AG oder unbekannt das man bei dem AG in dem Bereich arbeiten kann)
  • AN wollen nicht zu dem AG (schlchter ruf, vorurteile,....)
  • Bewerber passen nicht (Noten, Sprachkentnisse, Persönlichkeit,....)

Es kann dir passieren das ein AG 100 bewerbungen bekommt und ein anderer eine straße weiter nur 5. Der mit den 5 bekommt ggf 3 ungelernte, einen mit Alk fahne und einen mit Arbeitszeugnis das quasi "wir sind froh den los zu werden" sagt. In dem Fall hat der AG mit den 100 Bewerbungen vermutlich kein Problem, der mit den 5 aber schon. Der muss dann entscheiden ob er weiter sucht oder einen der 5 wenig bis garnicht geeigneten nimmt.

Ich arbeite seit fast 40 Jahren in einem Tiefbauunternehmen. Unser Ruf ist gut. Es gibt keinen Chef, der Gewinne abschöpft. Das Geld bleibt im Unternehmen, dessen Hauptzweck es ist, dass wir von unserer Arbeit leben können. Mindestlohn gibt's bei uns nicht, alle werden nach Tarif bezahlt unter Berücksichtigung ihrer Fähigkeiten und Tätigkeit. Der Facharbeiterlohn liegt bei rund 21 € aufwärts.

Früher hatten wir je Ausbildungsjahr 2 Auszubildende, also konstant 6. Das waren bei 60 Leuten immerhin 10 % der Belegschaft. Natürlich haben wir die Azubis nach ihrer Prüfung übernommen. Die Arbeitnehmer blieben i.d.R. für Jahrzehnte bei uns.

Heute können wir froh sein, wenn sich überhaupt jemand bewirbt. Wir bieten auch Praktika an, jedoch interessiert das kaum jemanden. Falls doch, stellen 2/3 der Bewerber nach ein paar Tagen fest, dass Bau mit Arbeit verbunden ist. Homeoffice ist nicht drin.

Hinzu kommt das schlechte Image, welches verbreitet wird. Geht es in den Medien um Mindestlohn und Schwarzarbeit, ist meist das Bild einer Baustelle zu sehen.

Lehrer sind offenbar der Meinung, dass man für die Arbeit auf dem Bau weder rechnen noch lesen können muss. Damit liegen die leider voll daneben. Heutige Hauptschulabschlüsse sind oftmals das Papier nicht mehr wert, auf den sie geschrieben sind.

Hinzu kommen die Debatten über Erhöhungen des Renteneintrittalters. Hier müssen andere Lösungen für körperlich hart arbeitende Menschen gefunden werden.

Derzeit bekommen wir viele Anfragen für Reparaturen von Kanalhausanschlüssen. Die Eigentümer sind verpflichtet, diese überprüfen und ggf. sanieren zu lassen. Wir sagen alle ab, weil uns das Personal fehlt. Dieses konzentrieren wir auf größere, lohnendere Bauvorhaben. Somit können immer mehr Eigenheimbesitzer die Auflagen der Behörden kaum noch erfüllen. Das ist aber letztendlich nicht unser Problem... wohin das noch führt, werden wir sehen. Plumpsklos?


kuestenflueger  08.05.2024, 07:53

klar - alles was etwas körperlichen einsatz fordert dürfen jungs und mädchen doch gar nicht erst lernen ! so der tenor ! man liest es ja auch hier .

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SashaMu66  08.05.2024, 20:18
@kuestenflueger

Erspart aber das Sportstudio 😉

Die Krankenkassen (auch so Experten) kommen ja schon mal mit solchen Vorschlägen um die Ecke. Meine Kollegen zeigen denen 'nen Vogel 😀

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