Familienkasse Unterschrift gefälscht, was jetzt?
Hallo, wir sind im März 2019 in ein anderes Bundesland gezogen. Bis dahin kam das Kindergeld für unsere Tochter auf das gemeinsame Konto.
Mit dem Umzug entschieden wir uns für getrennte Konten. Mein Mann zahlt alle Fixkosten (ca. 40% seines Lohnes) und ich die Einkäufe (Lebensmittel, Sachen für unsere Tochter oder mal für mich etc.), Ausflüge, außerplanmäßige Rechnungen und Urlaube. Das sind so ziemlich 100% meines Lohns.
Da ich seit dem Umzug Teilzeit arbeite, entschied mein Mann dass ich genügend habe und ihm das Kindergeld zusteht. Jetzt meine Frage: Ich habe keine Ahnung wie, aber er hat es wohl auf sich umschreiben lassen. Ich habe nie Post darüber gesehen und von mir wurde von der Familienkasse nie etwas verlangt.
Wir bekommen im Dezember unser 2. Kind und mein Lohn fällt weg. Habe ihm gestern gesagt, dass ich dann das Kindergeld auf mein Konto haben will. Er sagte, dass das nicht geht, denn alte Verbindlichkeiten, die er bei dem Arbeitsamt hat, werden von dem Kindergeld abgezogen! Damit bin ich nicht einverstanden und habe nie eine Einverständnis abgegeben!
Kann man das einfach so ohne Zustimmung der Mutter machen und vor allem kann ich das wohl noch auf mich umschreiben lassen?
7 Antworten
Ob gefälscht, kann ich nicht sagen.
Du solltest von deinen Ehemann Unterhalt für dich und deine Kinder fordern und ggf. einklagen.
Allerdings kann ich über solche Verhältnisse nur den Kopf schütteln. Die 50er Jahre lassen grüßen.
Wenn ich das richtig verstehe führt ihr einen gemeinsamen Haushalt und erwartet euer zweites Kind.
Es liegt an euch, dies gemeinsam auszuhandeln, wie ihr euren Haushalt organisiert. Resp. wer was zu leisten hat.
Wenn du Teilzeit arbeitest, gehe ich davon aus, dass du dafür die Mehrheit der Hausarbeit erledigst. Also wäre dies fair, dass ihm noch 60 % des Lohnes bleibt, während deiner vollkommen aufgebraucht wird.
Es kommt nicht darauf an auf welches Konto das Kindergeld eingeht, sondern wie fair ihr euch organisiert.
Mit einem solchen Mann hätte ich kein zweites Kind mehr gehabt.....wenn er auf Kosten von dir und den Kindern, sich selbst Geld anhäuft und ihr müsst unten durch.
Bestehe darum darauf, dass das erhaltene Kindergeld in vollem Umfang in die Haushaltskasse fliesst. Da gehört es nämlich hin und fordere obendrein einen Lohn für deine Kinderbetreuung und die Hausarbeit, der ebenfalls in die Haushaltskasse fliesst.
Es muss einfach fair sein, dass beiden am Ende des Monats auch noch etwa gleich viel % vom selbst erwirtschafteten Gehalt übrig bleibt.
So habt ihr dann drei Konten......die Haushaltskasse, wo beide einzahlen......und da nebst jeder sein Sparkonto für spezielle, eigene Wünsche. Wo jedem noch vermutlich 20 % seines eigenen Gehaltes übrig bleiben.
Versteht er das nicht, verstehe ich nicht warum du noch bei ihm bleibst !? Also setze dich für dich ein und zwar bei ihm, in dem ihr eine faire Lösung findet.
Anmerkung zu meinem Text.....es ist natürlich UNFAIR wenn ihm noch 60 % vom Lohn übrig bleiben und dir 0%.
Rechnet das mal genauer durch......denn ihr benutzt das Auto auch als Familie, es gehört somit zum Haushalt und gehört nicht nur ihm, denn ihr alle profitiert davon. (Einkäufe, Ausflüge etc.)
Ihr könnt die Haushaltskasse auch am Anfang einfach grosszügig anlegen und sagen, das was liegen bleibt brauchen wir für Amortisationen.....eben wenn es ein neues Auto braucht oder wir mal in Urlaub fahren, dann zahlen wir dies davon.
Eure Familie, Haushalt.......das ist eure Firma mit separatem Konto.......wo alles bezahlt wird was diese miniatur Firma anbelangt......und daneben sollte wirklich jeder gleich viel Prozente vom Lohn, einfach für sich auf dem Konto haben.
Das kommt schon gut.....es muss einfach so sein, dass ihr euren Umsatz in euer Unternehmen einspeist und doch jeder am Ende des Monates einfach noch sein eigenes *Spielgeld* hat......wo er nach seinem Gusto anlegen, verjubeln kann oder was auch immer.
Und eben Auto gehört klar in die Firma und da hast du Mitspracherecht. Denn eure Firma hat zwei gleichberechtigte Chefs mit verschiedenen Ressorts.
Viel Erfolg und dir eine behütete Schwangerschaft und dann eine gute Geburt.
Gegen getrennte Konten ist nichts einzuwenden, aber das er Dich dann nicht finanziell unterstützten will, kann man nicht verstehen.
Er könnte eine zweite Bankkarte für sein Konto beantragen, so das Du Zugriff zu seinem Konto hast. Geld nach Bedarf verwenden bzw. wenn größere Anschaffungen sind, dann müssen beide zustimmen entscheiden, logisch.
Wahrscheinlich wird er Dich demnächst mit einem Taschengeld abspeisen, damit Du einen Monat lang, damit alles finanzieren kannst.
Ehrlich,wenn das Thema Geld euch schon so entzweit, dann wäre die Ehe für mich schon erledigt.
Auszahlung des KindergeldesKindergeld erhält immer nur eine Person, in der Regel ein Elternteil. Kindergeld kann aber auch direkt an das Kind gezahlt werden. Voraussetzung dafür ist, dass das Kind einen eigenständigen Haushalt führt und sich selbst versorgt. Es bekommt also keinen Unterhalt von den Eltern.
https://www.arbeitsagentur.de/familie-und-kinder/anspruch-hoehe-dauer
Da ist noch Rede bedarf bei euch beiden. Zusammen setzen und nach einer Lösung suchen.
Bei der Erziehung der beiden Kinder, wird es demnächst auch noch so einige Baustellen geben.
Er möchte nicht, dass ich eine Vollmacht über sein Konto habe und einen Einblick in seine Finanzen habe ich sowieso nicht, ausser was ich bezüglich der Fixkosten weiß.
Warum lässt du dir das gefallen? Auch wenn die gesetzlichen Regeln über die finanzielle,Verteilung in der Ehe nicht zeitgemäß sind, so ganz ohne Rechte stehst du nicht da. Er ist zumindest verpflichtet, euch zu unterhalten und dir ein Taschengeld zu zahlen.
An deiner Stelle würde ich eine eigene Bleibe suchen und ausziehen.
Hi, wer hat ursprünglich den Antrag für das Kindergeld gestellt? Derjenige bestimmt auch auf welches Konto das Geld geht.
Bist du der Adressat der Familienkasse, dann kannst du die Bankverbindung ändern lassen. Formulare gibt es Online und hier wäre, glaube ich, die Änderungsmitteilung zu nutzen.
Wie es aber mit evtl. Verbindlichkeiten beim Arbeitsamt und Verrechnung aussieht, weiß ich nicht. Bin auch nicht sicher ob Kindergeld überhaupt in voller Höhe einbehalten werden darf.
Und sollte es tatsächlich eine gefälschte Unterschrift geben wäre das Urkundenfälschung und muß nicht akzeptiert werden.
Das Kindergeld steht demjenigen zu, bei dem das Kind lebt. Wenn das Kiind also bei Papa lebt, dann steht ihm auch das Geld zu.
Dann müsst ihr euch untereinander einigen. Das gehört zum zusammenleben dazu. Wenn du der Meinung bist, das du zuwenig Geld hast, dann musst du mit deinem Man darüber reden und entsprechende Argumente bringen.
Z.b. könntest du damit Argumentieren, was er alles zahlen müsste, wenn ihr euch trennen würdet(Unterhalt fürs Kind, Unterhalt für dich, etcpp.) Oder du führst Haushaltsbuch und schlüsselst Ausgaben für ihn und die Kinder auf....
Eine Beziehung muss es aushalten, dass man über Geld redet.
Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Ich habe jetzt als Fixkosten berechnet, wozu ich auch zähle. Strom, Versicherungen, Telefon etc. Seine Kosten für sein Auto, Tank und Kredite habe ich nicht zu den Fixkosten gerechnet, da es ja quasi seine eigenen Kosten sind. Wie hoch diese ausfallen und wie viel ihm von den 60% am Ende bleiben, weiß ich nicht. Er sagt kaum bis gar nichts.