Biologie Symbiose?

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Flechten sind keine eigenständigen Lebensformen, sondern Lebensgemeinschaften aus Pilzen und einzelligen Algen. Die Art der Beziehung zwischen den beiden ist für gewöhnlich mutualistisch. Von Mutualismus sprechen wir, wenn die wechselseitige Beziehung für beide Partner von Vorteil ist. Im deutschen Sprachraum werden mutualistische Beziehungen auch Symbiosen genannt. Oft wird nach dem Grad der Abhängigkeit die Symbiose vom Mutualismus abgegrenzt und zwar so, dass eine echte Symbiose dann besteht, wenn mindestens einer der beiden Partner ohne den anderen nicht mehr überleben kann, während beim Mutualismus beide zwar voneinander profitieren, jedoch auch ohne den je anderen überleben können. Im ursprünglichen Sinn bezeichnet der Begriff Symbiose allerdings jede Form von wechselseitigen Beziehungen, also auch z.B. Kommensalismus (ein Partner profitiert, der andere hat weder einen Schaden noch einen Nutzen daraus) und Parasitismus (ein Partner, der Parasit, profitiert von der Beziehung, während der andere, der Wirt, einen Nachteil hat). Insbesondere im englischen Sprachraum wird der Begriff Symbiose bis heute auf diese Weise gebraucht. Was bei uns "Symbiose" heißt, ist im Englischen also "mutualism".

Bei Flechten ist die wechselseitige Beziehung wie gesagt meist zum Vorteil für beide Seiten. Die Algen produzieren in der Photosynthese energiereiche Kohlenstoffverbindungen (Traubenzucker, Glucose), die sie mit den Pilzen teilen. Im Gegenzug können die Pilze den Algen bei der Wasseraufnahme helfen und durch Abbau toten organischen Materials Nährsalze für die Algen liefern. Die Abb. zeigt ganz gut, wie die Pilze und Algen sich gegenseitig helfen.

Wenn es aber nun kein Licht gibt, können die Algen keine Photosynthese betreiben. Das heißt, dass sie ihre Nährstoffe auch nicht mehr mit den Pilzen teilen können. In dem Fall kann sich die mutualistische Wechselbeziehung zu einer parasitischen wandeln, indem der Pilz die Algen als Nahrungsgrundlage nutzt.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Balancierter Parasitismus bezieht sich auf eine Art von symbiotischer (beidseitige Abhängigkeit voneinander) Beziehung, bei der sowohl der Wirt als auch der Parasit von ihrer Verbindung profitieren.

Flechten sind ein Paradebeispiel für solch ein Interaktionsmodell, da sie eine symbiotische Verbindung zwischen einem Pilz und einer Alge darstellen.

Der Pilzpartner bietet eine schützende Struktur und absorbiert Wasser und Nährstoffe aus der Umwelt, während der Algenpartner Fotosynthese betreibt, um energiereiche Verbindungen zu produzieren, die beide Organismen nutzen können.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Biologiestudent (B.Sc.)