An die Damen, wie möchtet ihr das Männer abends/nachts auf der straße reagieren?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich persönlich finds zwar nett wenn man die Straßenseite wechselt, muss aber nicht. Einfach mit so nem kleinen bogen Abstand auf dem Fußweg geht voll klar. Wenn du nett lächelst und grüßt, passt alles für mich

Und am besten nicht kopf und halbes gesicht so verdecken


SalvatoremLXIX 
Fragesteller
 06.04.2024, 22:30

Okay, na dann wechsel ich einfach die straßenseite. Danke :)

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Bin gerade etwas erschreckt, wie sexistisch und irrational die Antworten sind. Nachts werden Menschen nicht plötzlich gefährlicher und vor allem sind Männer den allermeisten Fällen nicht gefährlich. Ich würde ganz klar sagen, man bewegt sich einfach wie auch am Tag und bei anderen Geschlechtern.

Ich quatsche Leute auch zu anderen Zeiten nicht einfach an, renne ihnen nicht hinterher und wechsle keine Straßenseiten. Wenn die betroffenen unter Vorurteilen und irrationalen Ängsten leiden, müssen sie diese in den Griff bekommen und nicht ihr Gegenüber, wodurch das noch verstärkt werden würde


SalvatoremLXIX 
Fragesteller
 06.04.2024, 22:55

Ich finde die antworten nicht sexistisch, und es ist eben in dieser gesellschaft so, dass eine frau nachts aufpassen muss.

Und da bin ich gerne so zuvorkommend, die straßenseite zu wechseln oder augenkontakt zu meiden.

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Neuron123  06.04.2024, 22:57
@SalvatoremLXIX

Sexismus wird definiert übr die Ungleichbehandlung von Geschlechtern. Wenn ein Geschlecht die Straßenseite wechseln soll, das andere jedoch nicht, ist es demnach definitiv Sexismus. Wenn beide Geschlechter es gleichermaßen machen sollten, wäre es kein Sexismus. Du hast aber spezifisch nach dem Geschlecht gefragt und es wurde darauf geantwortet

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Neuron123  06.04.2024, 23:07
@SalvatoremLXIX

Du hast ja auch die Freiheit dazu. Jedoch haben sich das einige hier ausdrücklich gewünscht, begründet mit Vorurteilen, demnach ist das Sexismus, deswegen habe ich das korrekterweise geschrieben

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SalvatoremLXIX 
Fragesteller
 06.04.2024, 23:08
@Neuron123

Sie haben ihr ideal ausdrücklich ausgesprochen, weil ich nach dem ideal gefragt habe.

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Neuron123  06.04.2024, 23:09
@SalvatoremLXIX

Ich habe mich auf die gängigen Sexismus-Definitionen berufen, die ich herangezogen habe. Tatsächlich beruh mein Ideal in diesem Falle auf Geschlechtergleichheit, so wie sie im Allgemeinen Gleichstellungsgesetz und der Verfassung auch verankert ist

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Squishmallow  18.04.2024, 16:35
@Neuron123

Es ist ein Fakt, dass die Frauen häufiger ein Opfer/angegriffen werden. Das heißt ja nicht, dass alle Männer übergriffig sind. Trotzdem ist es höflich den Frauen gegenüber. Hier hat es definitiv etwas mit dem Geschlecht zu tun. Die Übergriffigen Männer fühlen sich als Mann wie den Boss, als würde alles nach ihrer Nase tanzen. Ich selber bin ein Opfer sexualisierter Gewalt geworden und ich kann ganz eindeutig sagen, dass der Täter mein Nein entschlossen ignorierte und sich als führer sah/ansieht. Ich finde es also total stark wenn ein Mann im Dunkeln die Straßenseite wechselt, somit Respekt zeigt, Verständnis. Ich bestreite hiermit nicht, dass es auch Frauen Übergriffige Frauen gibt. Ich finde es ebenfalls gut wenn eine Frau die Straßenseite wechselt, nur haben die meisten eben nicht so viel Angst vor einer Frau wie vor einem Mann.

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Neuron123  18.04.2024, 16:55
@Squishmallow

Es tut mir leid, dass du diese Erfahrung gemacht hast. Dennoch bestehen Menschen aus weit mehr als dem Geschlecht. Mit Abstand die meisten Menschen, auch Männer begehen niemals diese Taten und haben absolut nichts mit der Person zu tun, die dir das angetan hat. Insofern haben diese keinerlei Verantwortung dafür. Jeder Mensch steht für sich. Auch viele Frauen begehen Missbrauch, und du willst vermutlich mit denen nicht in einen Topf geworfen werden.

Btw sind Männer sogar öfter Opfer von Gewalttaten laut Kriminalstatistik, d.h., vielleicht kann man hier das Gruppendenken mal beiseite packen und die Probleme differenziert lösen

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Squishmallow  18.04.2024, 16:59
@Neuron123

Also vom letzten Satz habe ich noch nie was gehört (soll nicht böse rüberkommen, nur eigene Erfahrung), Kann ja auch so sein. Allgemein finde ich aber auch sollte man sich da nicht zu sehr ums Geschlecht kümmern sondern eher versuchen das Problem zu lösen. Hier gebe ich dir recht.

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Neuron123  18.04.2024, 17:07
@Squishmallow

Ich habe mal recherchiert dazu, wie viel % der Menschen überhaupt solche Taten begehen, es waren nur ganz wenige Prozent (die dann dafür leider oft mehrmals). D.h, die meisten Menschen betrifft dieses Vorurteil kein einziges Mal im Leben. Und unter denen, die das nie tun, sind logischerweise die Geschlechter etwa gleich verteilt. D.h., wenn jemand auf der Straße aufgrund seines Geschlechts die Seite wechseln soll, wird ihn in fast jedem Fall unrecht getan

Hier die Quelle zur Kriminalstatistik:

https://www.bmi.bund.de/SharedDocs/downloads/DE/publikationen/themen/sicherheit/pks-2023.pdf?__blob=publicationFile&v=3

Auf Seite 43 findest du bei Tabelle 8-T01, dass Männer 43% häufiger Opfer sind

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Ich bin eine Frau und habe auch manchmal Angst. Und bevor jetzt irgendwer kommt: nein, ich verlange nicht nur weil der andere ein Mann ist.
Allerdings leben wir in der heutigen Zeit, in der Frauen immer noch im Dunkel Angst haben müssen. Männer können logisch auch Angst haben, allerdings ist es ein Fakt dass Frauen öfters angegriffen werden, als Männer…

Klar, du kannst die Straße wechseln- sofern du das willst. Aber sonst kannst du auch einfach „Hallo :)“ sagen und auf die Seite gehen. Für mich ist sowas schon ein Signal 💭„scheinbar will er mir nichts tun, sondern ist (wie ich) einfach nur unterwegs“💭

Das gibt mir schonmal ein Gefühl von Sicherheit.

Übrigens toll, dass du danach fragst 🫶🏼

Klar, Straßenseite wechseln wäre nett, muss aber nicht sein, können wir ja auch machen. Einfach kurz Augenkontakt und ein ,,Hallo'' reicht


Auf dem Bürgersteig Platz machen, also gleich nah an die rechte Seite gehen, aber normal weiterlaufen. So normales Verhalten wie möglich zeigen. Straßenseite wechseln wäre untypisch, also eher nicht machen. Das würde zwar zeigen, dass man keinen Angriff plant, aber ja auch, dass man in seinen eigenen Ängsten erkannt wurde, und selbst die sollte es in einer normalen WElt ja eigentlich nicht geben.

Wichtig ist halt gerade dann die Seite nicht zu wechseln, wenn die Frauen das tun. Keinesfalls "hinterherkommen". auch wenn das der eigentliche weg wäre, dann lieber etwas warten.


SalvatoremLXIX 
Fragesteller
 06.04.2024, 22:38

Da hast du auch recht. Danke

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Neuron123  06.04.2024, 22:38

Ich wohne in Berlin, bin seit vielen Jahren schon viel nachts unterwegs. Hier habe ich noch nie ansatzweise beobachten können, dass irgendwer einen "Angriff plant" oder irgendwem hinterherläuft? Ich empfehle weniger soziale Medien, mehr Realität

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Rendric  06.04.2024, 23:33
@Neuron123

Was willst du jetzt hören? So objektiv und faktenfokussiert du dich gerade gibst, genauso naiv bist du.
Ja, verglichen mit Statistik und REalität ist es eine irrationale Angst. Trotzdem ist es eine Angst, die fast jede Frau hat. Das zeigen dir ja auch die Antworten hier sehr deutlich, das außer dir - dem vermutlich einzigen männlichen Antworter (?) - jede(r) sich eine gewisse Rücksichtsnahme wünscht udn idealisiert. Was ja beweist, dass die Angst von Frauen nicht individuell und vereinzelt ist.
Frauen lernen in ihrer gesamten Sozialisierung immer, dass sie auf sich aufpassen müssen. Dass sie sich auf eine bestimmte Weise zu kleiden haben, ihren Alkoholkonsum kontrollieren müssen und einfach immer für andere (Männer) mitdenken müssen udn mit allem rechnen müssen.
So gut wie jede Frau hat in ihrem Leben schon sexuelle Belästigung erlebt.

Wer Statistik verfolgt weiß, dass die Täter überwiegend aus dem Verwandten- und Bekanntenkreis der Frauen kommen und die eigenen vier Wände für Frauen in der Regel gefährlicher sind als jede Straße. Dennoch ist auch das Catcalling ein Phänonem, das die meisten Frauen kennen. Ob es nun tags oder nachts mehr auftritt, weiß ich nicht.

Woran es nun liegt, dass der unbekannte fremde nachts im Park zum größeren Angstfeind stilisiert wurde, ist fraglich. Dennoch ist es da. Frauen haben Angst vor Männern. Ganz allgemein, denn sie wissen, was ihnen passieren kann. Dass nachts alle Schatten nochmals länger werden, Gesichter sich verbergen und die GEstalten entweder zwilichter oder enthemmter (Alkohol und Discostimmung) werden, tut sein übriges.

Also Irrationalität hin oder her, Angst bleibt.

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Neuron123  06.04.2024, 23:45
@Rendric

Mag ja sitmmen, aber was genau willst du damit sagen? Dass ungerechtfertigte Vorverurteilung und Sexismus dadurch legitim wird? Die Lösungen müssen doch an der Wurzel stattfinden, nicht an der Oberfläche, was das Problem doch nur festigen würde

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Rendric  06.04.2024, 23:55
@Neuron123

Ungerechtfertigt ist es wohl nicht ganz. Vor-Vorurteile oder sozusagen STereotype beruhen immerhin noch auf Dingen, die realitätsnah sind. Es wurden schon Frauen nachts auf der Straße angegriffen. Auch wenn in 99 Prozent der Fälle Frauen nicht angegriffen, belästigt, angemacht... werden (ich befürchte, die Prozentzahl ist wesentlich geringer), so geschieht es in 1 Prozent der Fälle halt eben doch. Damit hat diese Angst durchaus einen realistischen, möglichen Kern.
Was heißt legitim? Das ist unsere Gesellschaft. Diese Bilder gibt es in alle Richtungen. Von Sexismus sind Männer nicht weniger (oder eigentlich schon weniger) betroffen als Frauen. Und?
Nein, eine Lösung ist Symptombekämpfung nie. Eine Lösung ist aber in der Gesellschaft - obwohl sie sich wnadelt, und ein Umdneken sichtbar stattfindet - noch lange nicht denkbar. Rollenklischees sind weiterhin vorherrschend. Ich sehe auch nicht, dass Politiker und Entscheidungsträger mehr zur Sicherheit beitragen oder allgemeiner gesagt, an einer tatsächlich Lösung arbeiten. Was bleibt, ist wieder mal nur Eigenverantwortung, also schützen an der Oberfläche.

Wenn ich noch anmerken darf, finde ich es am interessantesten, dass du es gerade mit mir diskutieren willst, obwohl ich als einzige eindeutig gegen das Straßenseitenwechseln gestimmt habe. Eben um irrationale Ängste nicht vorzuführen und zu befeuern.

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Neuron123  07.04.2024, 00:04
@Rendric

(Hypothetische) 1% Trefferquote bedeutet 99% Fehlerquote. Bedacht hast du hierbei nicht, dass die betroffenen Männer ebenfalls zu hypothetischen (aber realitätsnahen) 99% solche Taten nicht begehen. D.h., obwohl sie einfach nur die Straße langlaufen wollen, werden sie mit Vorurteilen behaftet. Auf diese bezieht sich zurecht das "ungerechtfertigt"

Das Geschlecht ist im AGG vor Benachteiligung geschützt, ebenso wie z.B. die Hautfarbe. Mach doch mal die Analogie zur Hautfarbe, bei der auch viele Menschen irrationale Ängste haben, möglicherweise durch irgendeine statitische Tendenz "gestützt". Fällt dir nicht selbst auf, dass es absolut kritisch wäre, wenn Menschen mit bestimmter Hautfarbe wegen Vorverurteilungen die Straße wechseln sollen? Ich sehe das als absolut verwerflich an und sehe die Lösungen in beiden Fällen an ganz anderer Stelle, als dass unschuldig vorverurteilte Schuldverhalten zeigen müssen.

Daher mein Beitrag. Egal, welches Geschlecht oder Hautfarbe (etc), wer nicht Täter ist, muss sich nicht wie ein Täter vorverurteilen lassen oder so verhalten. Wer vorverurteilt, muss an einer besseren Lösung arbeiten.

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Rendric  07.04.2024, 16:40
@Neuron123

Wer kein Täter ist, kann sich so verhalten, dass andere auch sehen, dass er/sie kein Täter ist. Genau darum ging es doch in der Frage. Gegenseitige Rücksichtsnahme.

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Neuron123  07.04.2024, 16:42
@Rendric

Genau, also einfach über die Straße gehen und nicht künstlich so tun als sei man eine Gefahr. Genau das möchte ich doch auch

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