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Dass HIV komplett aus der Welt verschwindet, ist noch eine Utopie. Auch dass es in reicheren Industrieländern gelingt, ist kurzfristig nicht denkbar. Denn es ist ein sexuell übertragbares Virus, das immer erst nach einer gewissen Zeit im Körper nachweisbar ist - und auch nur, wenn jemand zum Test geht. Übertragungen werden sich unter diesen Voraussetzungen nicht zu 100% verhindern lassen.

Zudem leben ja viele Menschen mit HIV und können damit heute zum Glück auch alt werden. Eine Übertragung ist unter Therapie allerdings zum Glück nicht mehr möglich.

Was jedoch längst aus der Welt verschwunden sein müsste, ist die Aids-Erkrankung, die ja eine Folge der unbehandelten HIV-Infektion ist.

Aids ist heute vermeidbar, wenn Menschen rechtzeitig von ihrer HIV-Infektion erfahren und HIV-Medikamente bekommen.

Die Vereinten Nationen haben daher das Ziel ausgerufen, Aids (nicht HIV) bis 2030 zu beenden. Das ist sehr ambitioniert, aber ein wichtiger Leitstern!

Weltweit haben allerdings immer noch ungefähr 10 Millionen Menschen keinen Zugang zu den lebensnotwendigen Medikamenten.

In Deutschland erkranken immer noch rund 900 Menschen pro Jahr an Aids oder einem schweren Immundefekt, weil sie nicht wissen, dass sie HIV haben - weil sie nicht glauben, dass es sie betreffen könnte oder weil sie Angst vorm Test haben.

Daher ist eine sehr wichtige Botschaft: Wenn du ein Risiko gehabt haben könntest, lass dich testen! Denn mit der entsprechenden Behandlung kann man mit HIV heute gut leben.

Also, HIV "ausrotten": eher nein. Immer weniger Aids: möglich und nötig!