Welche Barsche eignen sich für ein 180l Aquarium?
Guten Tag,
ich habe vor bei meinem 180l Aquarium den Besatz umzustellen und möchte das ganze jetzt auf jeden Fall ziemlich barsch-lastig gestalten. So, und nun habe ich mich schonmal so ein bisschen durch diverse Foren gesucht und gelesen und wie es da halt so ist, sagt jeder etwas anderes.
Was ich bisher weiß:
Ich hab so ein bisschen mit Malawibarschen geliebäugelt, aber hier ist es wohl so dass der Großteil der User meint dass 180L zu wenig wären. Gut, macht irgendwo Sinn. Dass mit den ganzen Steinaufbauten viel Platz drauf geht, ist logisch. Einige sind jedoch der Meinung dass das auch mit 180L durchaus machbar wäre. Wie sehen das denn die erfahrenen Malawi-Aquarianer? Gibt es jemanden, bei dem es mit 180L gut läuft oder ist das utopisch?
Dann hieß es immer wieder dass es Tanganjika-Barsche gäbe, die für 180L geeignet wären. Ich muss zugeben, dass mein wissen zum Thema Tanganjika sehr überschaubar ist. Bin jetzt auf die Seite www.ostafrika-aquarium.de gestoßen, um mich einfach mal zu informieren. Hat jemand noch andere Seiten parat, auf denen man sich informieren kann oder kann? Oder kann jemand schon mal so ein bisschen auf dem Nähkästchen plaudern, wie es hier ausssieht mit 180L und ob das Sinn macht.
Dann gibt es natürlich eine ganze Menge südamerikanische Barsche. Auch hier gibt es natürlich diverse Meinungen, was welche Beckengröße braucht und welche Art zu welcher anderen Art passt und überhaupt... Außerdem gibt es zudem auch noch andere afrikanische Barsche außer den Tierchen aus dem Malawi- und Tanganjikasee. Wie sind denn hier so die Erfahrungen? Dass man die nicht mit Südamerikanern vergesellschaften sollte steht mal außer Frage.
Festgelegt habe ich mich natürlich noch nicht. Es muss jetzt auch nicht auf Biegen und Brechen irgendetwas bestimmtes sein. Den Tieren soll es gut gehen. Das einzige was ich grade so ein bisschen befremdlich finde, ist dass man in Malawi- und Tanganjikabarschen halt wenige bis garkeine Pflanzen hat. Hab ich doch meine ganze Aquarienkarriere (über 15 Jahre) immer Pflanzen gehegt und gepflegt, auch mit Co2 gedüngt, aber gut das ist wohl Gewohnheitssache.
So, und nun habe ich euch genug vollgeschwafelt und freue mich auf Anregungen.
LG Andi
2 Antworten
Hallo,
für ein Malawi-AQ ist deines tatsächlich zu klein. Es ist ja nicht nur so, dass die Aufbauten viel Platz brauchen. Eher brauchen die Fische mehr Platz um sich zu bewegen und ihre Reviere zu gründen - in einem Malawi-AQ ist ohnehin immer schon ziemlich viel "Stress" - das sollte man nicht noch massiv durch zu wenig Platz forcieren.
Ein Tanganjika-AQ ist eine schöne Alternative. Etwas andere Wasserwerte (aber für ein Ostafrika-AQ muss man das Leitungswasser ja ohnehin immer selbst aufbereiten) - aber es gibt dafür etliche - auch bunte - Arten, die man darin halten kann.
Das fängt mit den kleinen Schneckenbuntbarsch-Arten an (Neolamprologus multifasciatus oder similis z.B.), die ein überaus interessantes Verhalten zeigen, und hört bei den Neolamprologus leleupi (Goldcichlide) oder den Julidochromis auf. Die richtige Zusammenstellung der Gruppe(n) ist natürlich schon eine Kunst ...
Ob dir natürlich überhaupt ein AQ, das nur aus Sand und Felsen besteht, gefällt, muss du entscheiden. Pflanzen und Holz haben - vor allem auch aus wassertechnischen Gründen, weder in einem Malawi- noch in in einem Tanganjika-AQ etwas zu suchen.
Ansonsten könnte ich dir eine Gruppe der Afrikanischen Schmetterlingsbuntbarsche nur wärmstens ans Herz legen (Anomalochromis thomasii). Sie kommen aus Westafrika und sind recht pflegeleichte Fische. Sie stellen keine hohen Anforderungen an die Wasserwerte, so dass eine Wasseraufbereitung fast immer entfällt. Sie sind sehr bunt - wenn auch nicht ganz so bunt wie ihre Südamerikanischen "Verwandten". Und sie zeigen - in einer Gruppe gehalten - sehr interessante Verhaltensweisen. Außerdem sind sie nicht aggressiv und lassen die Pflanzen in Ruhe - mit etwas Glück und der richtigen Pflege kann man sogar Nachwuchs erwarten (den man sogar sehr gut los wird!).
Die Einrichtung des AQ ist hier eher "typisch" - mit vielen Pflanzen und viel Holz.
Ansonsten wären da noch die Südamerikanier - wobei es bei der AQ-Größe eigentlich nur zu den "Zwergen" reicht. Die Apistogramma-Arten wären in dem AQ allerdings recht verloren, aber z.B. die Bolivianischen Schmetterlingsbuntbarsche (nicht die Südamerikanischen! = M. ramirezi). Auch diese sind gut in einer Gruppe zu halten und sehr friedliche Gesellschen.
Ebenso die Laetacara-Arten, die gut geeignet wären, auch für eine Gruppenhaltung. Und ebenfalls keine sehr heiklen Pfleglinge.
Meine persönliche Empfehlung wären die Afrikanischen Schmetterlinge - im Moment bin ich wieder ganz "verliebt" in diese Art, die ich jetzt nach vielen Jahren mal wieder pflegen kann.
Gutes Gelingen
Daniela
Bei den PPP solltest du aber daran denken, dass du nur ein einziges Pärchen halten kannst, für eine Gruppe ist das AQ zu klein. Und sie vermehren sich ohne Ende, los wird man den Nachwuchs aber kaum.
Und während der Brut und wenn sie dann die Jungen führen, wird das gesamte AQ terrorisiert.
Du könntest es mit einer 3er gruppe von "Yellows" versuchen.Mehr würde ich aber nicht reintun.Außer Malawi Barschen könntest du noch sowas wie PurPurPrachtbuntbarsche oder Kakaduzwerg Buntbarsche versuchen.Wenn du es "krass" haben willst denke ich könntest du in deinem 180l becken einen "FLowerhorn" halten.Diesen dann aber in einem becken ohne substrat und dekoration.Bekommt man nicht oft ist aber ein interissanter Fisch.
Danke für die tollen Anregungen. Ich denke es wird auf afrikanische Barsche hinauslaufen. Purpurprachtbuntbarsche sind auch interessante Kandidaten. Mal sehen für was ich mich entscheide. LG Andreas